Dienstag, 1. April
Erfreuliche Universität
Dienstag, 1. April
Florian Vetsch liest mit Jan Heller Levi & Jan Herman
Mittwoch, 2. April
Chuchchepati Orchestra
Freitag, 4. April
OKVSHO +experienceCH
Freitag, 11. April
Shovel Dance CollectiveUK
Mittwoch, 16. April
Snapped AnklesUK
Donnerstag, 17. April
Erfreuliche Universität
Donnerstag, 17. April
Aufstieg und Fall des Herrn René Benko Eine Produktion des Volkstheater Wien in Kooperation mit DOSSIER
Dienstag, 22. April
Erfreuliche Universität
Dienstag, 22. April
Autonome Aufbrüche in den Siebzigern: Die Roten Steine und ihre mobilen Kommunen
Freitag, 25. April
StahlbergerCH
Samstag, 26. April
StahlbergerCH
Dienstag, 6. Mai
Erfreuliche Universität
Mittwoch, 7. Mai
Meistgeklickt
Mittwoch, 7. Mai
Lesung von Jolanda Spiess-Hegglin & Hansi Voigt
Samstag, 10. Mai
Lebanon HanoverCH/UK
Dienstag, 13. Mai
Sun Ra ArkestraUS
Donnerstag, 15. Mai
Chuchchepati Orchestra
Freitag, 16. Mai
The NecksAU
Freitag, 16. Mai
Able Noise(NL/GR)
Samstag, 17. Mai
Margaritas PodridasMX
Freitag, 23. Mai
Soul Gallen
Freitag, 23. Mai
mit Herrn Wempe & Señor Pantichrist
Samstag, 24. Mai
Laurent & MaxCH
Freitag, 3. Oktober
Jake Xerxes FussellUS
Samstag, 11. Oktober
Sophia KennedyUS
Samstag, 18. Oktober
Masha QrellaDE

Veranstaltungsarchiv

2009
Di 6.1.2009
Erfreuliche Universität
Fr 9.1.2009
Nachtbar
am Flügel: Geri Pekarek
Sa 10.1.2009
Lamont Prince Sings BowieDE
with Special Guest Todd FordUSA
DJ Supertobi
Di 13.1.2009
Erfreuliche Universität
Fr 16.1.2009
Stauffer / KochCH
Dada-Rap
Sa 17.1.2009
L'Histoire Du Soldat
Ein Musikalisches Märchen erzählt in Wort und Tanz
Di 20.1.2009
Erfreuliche Universität
Fr 23.1.2009
Nachtbar
Reggae Story III
Sa 24.1.2009
Damo Suzuki's NetworkJAP/DE
VS.MKMMöslang / Kahn / Müller
Some Guy with Some KeyboardsLate-Night Support, CH
Di 27.1.2009
Erfreuliche Universität
Sa 31.1.2009
AmoklaufEnsemble Theater St.Gallen
Elektro-Duo Märklin
DJ Sunny Icecream
Mi 4.2.2009
Erfreuliche Universität
Von Algerien in die Banlieuee. Pierre Bourdieus Soziologie der Prekarität
Proseffor für diesen Abend: Franz Schultheis
Prekäre Zeiten - Kritik & Krise I
Do 5.2.2009
Nachtbar Spezial
mit Flimen und Musik aus Island
Fr 6.2.2009
Crystal StiltsUSA
Selfish CuntUK
DJ Fallin'Stan Ingram
DJ Hypo Real Estate
Sa 7.2.2009
Nordklang-Festival
Hafdís HuldenISL
LiftNOR/DEN
Di 10.2.2009
Erfreuliche Universität
Prekarisierung der Niedriglöhner - Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Professor für diesen Abend: Alessandro Pelizzari
Prekäre Zeiten - Kritik & Krise II
Do 12.2.2009
Chicago-Luzern-Exchange
Chicago-Dj-Team aus Rapperswil
Chicago-Free-Jazz mit Post-Rock-Anknüpfungskunkten
Sa 14.2.2009
James YorkstonSCO
Evelinn TroubleCH
Sebastian BillCH
Die Nacht des schönen Liedes
Di 17.2.2009
Erfreuliche Universität
Der Rhytmus der Gesellschaft. Zeitgefühl und Ungleichheitsordnung bei P. Bourdieu
Professor für diesen Abend: Berthold Vogel
Prekäre Zeiten - Kritik & Krise III
Do 19.2.2009
Speed - Eine Gesellschaft auf DrogeFanatorium
Hans-Christian Dany (D)Liest aus seinem gleichnamigen Buch
Sa 21.2.2009
Nachtbar
Reggae-Story IV
mit Pius Frey
DubpetInnen und Englischer Reggae
Di 24.2.2009
Erfreuliche Universität
Diskussion: Prekarität und Sozialwissenschaft. Teil des Problems oder Teil der Lösung?
Prekäre Zeiten - Kritik & Krise IV
Fr 27.2.2009
Der Bewaffnete FreundFanatorium
Fr 27.2.2009
Caravan-Disco
Fr 27.2.2009
Raul Zelik (D)Baskenlandkonflikt
Fr 27.2.2009
mit Moulinex, Louis La Roche & Pimpthesystem
und den Caravan-Disco-DJS PD Williams & Franz Friedrich
Sa 28.2.2009
Handsome Hank and His Lonesome BoysUS
Tom ComboCH
DJ elMEX
Die oft kopierten Bluegrass-Originale und Pioniere des Country-Booms!
Mi 4.3.2009
Yo! MajestyUSA
DJ P-Tess
Crunky-Elektro-Butchy-Pussy-Fight-Public-Feminist-Rap
Do 5.3.2009
Thomas GsellEx-«Titanic»-Chef-Redaktor
Nennt mich Gott!
Fr 6.3.2009
Jeremy JayUSA
Surreale Pop-Träumereien. Buddy Holly segelt mit Peter Pan auf der Französischen New Wave.
Do 12.3.2009
Martin RevUSA, Suecide
Plattfon-DJ-Team
DJ Pult & DJ PapiroBasel
New Yorker Avantgarde-Legende
Fr 13.3.2009
Erfreuliche Universität
Marx und Eisenstein im gleichen Haus
Alexander-Kluge-Wochenende I
Sa 14.3.2009
Erfreuliche Universität
Alexander-Kluge-Wochenende II
Sa 14.3.2009
Erfreuliche Universität
Alexander-Kluge-Wochenende III
Sa 14.3.2009
Alle Dinge sind verzauberte Menschen
Alexander-Kluge-Wochenende II
Sa 14.3.2009
Paradoxe der Tauschgesellschaft
Alexander-Kluge-Wochenende III
Do 19.3.2009
Boban i Marko OrkestarSRB
Sensationell: Die Könige der Balkan-Blechmusik mit der Energie einer Rockband!
Fr 20.3.2009
SpectrumUK
Roy and The Devil's MotorcycleCH, Voodoo Rhytmen
Drone-Rock-n-Roll! Sonic Boom kehrt mit Band zurück und spielt Spacemen-3-Klassiker!
Fr 27.3.2009
Reggae-Nachtbar IV
Fr 3.4.2009
Marius TschirkyCH
St.Crisco
Sa 4.4.2009
Voodoo Rhythm Benefiz
Reverend Beat-Man
The Dead Brothers' Sweet String Orchestra
DJs Fot the Night: Dead Alain und La Suisse Primitive
DJ-Set featuring: Nikki Nerz, Hairy Berry and Blitzfist
Mi 8.4.2009
John Robb: Punk Rock
Vorgestellt von Martin Büsser und Christian Wilpert
Dialog-Vortrag mit Film-Ausschnitten und Themenbezogenem DJ-Set
Do 9.4.2009
Reggae-Nachtbar VI
mit Pius Frey
Dancehall Teil Zwei & Dub
Fr 10.4.2009
BusdriverUSA
Bit-Tuner
DJ Göldin
Mit Highspeed-Rap durch die Ostern tanzen!
So 12.4.2009
Cinema Soloriens and the Cosmo-Drama
mit Marshall AllenAlt-Sax Legende / The Sun Ra Arkestra
DJ Crown Propeller
Di 14.4.2009
Erfreuliche Universität
Sozialraum
Professor für diesen Abend: Dani Fels
Schicht II
Fr 17.4.2009
Dubstep-Nachtbar
mit DJ Georg Gatsas
Sa 18.4.2009
NightingalesUK
Violet VioletUK
Reverend Ted ChippingtonUK
DJ Schlumpf
Birmingham's Ur-Punks um Robert Lloyd sind zurück!
Di 21.4.2009
Erfreuliche Universität
Verkehrsplanung
mit Hansjörg Roth, Andreas Bernhardsgrütter, Kurt Weigelt
Schicht III
Fr 24.4.2009
Jacques Palminger & The Kings of Dub RockDE
DJ SupertobiMünchen
Hamburger Dub-Poesie
Sa 25.4.2009
Krneta, Greis & Apfelböck am Literaturfest
The Legend of Winnetou Bühler
Di 28.4.2009
Eleni MandellUSA
DJ Wolfman
Mit neuem Album das Beste vereint
Fr 1.5.2009
Import-Export: BallRoom
Premiere einer neuartigen «Appenzeller Stobete»: Kuhaugen und Melkmaschinen auf dem Dancefloor
Sa 2.5.2009
Stahlberger & BandCH
Thomaten und Beeren
DJ Positive
Heimspiel! Respektive: Triumphale Rückker!
Di 5.5.2009
Erfreuliche Universität
Brothers - Unter Brüdern
Film von Susanne Bier
Sufo-Kino
Do 7.5.2009
Flying LotusUSA
SamiyamUSA
Sa 9.5.2009
Nachthausbar
DJ Augenwasser, Hennes Henne Hey und weitere
Di 12.5.2009
The Phantom BandSCO
DJ Fallin' Stan Ingram
Neues aus Glasgow. Der Geheimtipp 2009!
Mi 13.5.2009
Erfreuliche Universität
Nem - Nee
Film von Charles Heller
Sufo-Kino
Sa 16.5.2009
Nachtbar
Via Chicago III
Di 19.5.2009
Erfreuliche Universität
Bamako
Film von Abderrahmane Sissako
Sufo-Kino
Mi 20.5.2009
Reggae-Nachtbar VII
Der letzte Abend der Reihe mit einem Querschnitt durch die Reggae-Geschichte
Fr 22.5.2009
Grosses Sondog-Fest
mit Florian Vetsch, Günther Rabl, Franz Dobler und Andreas Niedermann
Di 26.5.2009
Erfreuliche Universität
Free Rainer
Film von Hans Weingartner
Sufo-Kino
Do 28.5.2009
Gang Gang DanceUSA
DJ Georg Gatsas & Pimp The System
Sa 30.5.2009
The VeilsUK
Frantic
DJ RAFAEL FRANZ FRIEDRICH ZEIER
Di 2.6.2009
The Pains Of Being Pure At HeartUSA
Vivian GirlsUSA
DJ Newman & Glasgow Coma Scale
Unwiderstehliches Doppelkonzert zum Saisonschluss!
Do 24.9.2009
Naked LunchAT
DJ Laster Haft
Universalove

Naked Lunch zirkeln auf dem Grat zwischen gut verkauf- und hörbarer Popmusik und so was wie Diskurspop so trittsicher und unbeirrbar wie Reinhold Messner zwischen Regenbogenpresse und 8000 Metern über Meer. Im letzten Jahr vertonten sie zudem einen Film, etwas, das sonst vor allem Elektro- und Ambientmusiker oder Jazzer wagen. Zusammen mit dem Regisseur Tom Woschitz realisierten sie «Universalove». Ein Episodenfilm, der in New York, Rio de Janeiro, Tokio, Marseille, Belgrad und Luxemburg spielt. Der Film wirft einen Blick auf die Verwirrungen, die Verrücktheiten und Vergeblichkeiten der Liebe. Eine atemlose, vibrierende Odyssee zur Musik von Naked Lunch. Ein Musical für Musicalhasser. Im alten Kino Palace werden Naked Lunch auf der Bühne stehen und «Universalove» live vertonen. Eine dem Haus auf allen Kanälen Ehr erweisende Eröffnung der vierten Saison.

Fr 25.9.2009
DJ FettDE
Nachtbar

Die Nachtbar zieht um. Vom Saal ins Foyer, ab sofort und pünktlich zum Beginn der vierten Saison. Das will gefeiert sein und dabei zu Gast ist der längst legendäre DJ Fett aus Berlin, Verfechter des Dogma Djing: «Mixen ist was für Weicheier» und «Wer den Pitch benutzt, ist selber schuld.» DJ Fett bringt die rohe Essenz des Funks auch ohne alberne Turntablistentricks und muss sich daher von jedem Schnösel in der Provinz als «Scheiss DJ» dissen lassen. Was diese jungen Menschen nicht wissen: Die eigentliche Arbeit findet vorher statt, die Hälfte des Spass ist das «Diggin' in the crates», auch beim verstaubtesten Flohmarkt um die Ecke. DJ Fett hangelt sich durch einen gutabgehangenen Set von knusprigen alten Soul Singles, seltsamem Beat, ekstatischen Jazz und relaxtem Reggae, um dann irgendwann in den frühen Morgenstunden bei der evangelischen Akademie Tutzing («Danke für diesen guten Morgen») zu landen. Fett macht dich wollen zu tanzen alle Nacht, und hoffentlich dauert das Wochenende ewig.

Sa 26.9.2009
SchnitzerZH/SG
YakariZH
Montreal – Zürich – Seattle

Schnitzer aus Zürich sind eigentlich aus St. Gallen. Zur Hälfte zumindest. Caudi B Schnitzer und Mat V Schnitzer sind in der Gallusststadt aufgewachsen, inzwischen aber in Zürich angesiedelt. Zusammen mit Maik L Schnitzer und Dom H Schnitzer Jr sind sie die Gruppe Schnitzer. Auf deren Debut verquirlt das Quartett repetitiven Indie, Dance, Krautrock, höchste Präzision, gewollte Brüche, bittersüsse Melodien und Chöre zu nonchalanten Popsongs. Beim ersten Hinhören fühlt man sich daran erinnert, dass Zürich ja eigentlich die geheim gehaltene Kreativ-Kolonie Montreals ist. Oder wie war das nochmals? Erinnert an Arcade Fire, Sea and Cake oder auch Belle and Sebastian, ist aber eigenständig genug um Anwärter für den Titel der besten Schweizer Dance-Indie-Band zu sein. Yakari sind nicht nur so angezogen, sondern spielen den Indie auch, wie es sich gehört (vergleiche Bild).

Fr 2.10.2009
Kevin Blechdom & BarnwaveUS
CandelillaDE
Fred Hystere & Ginger Drops Downstairs
Pathos und Banjos

Die Frauen sind im Palace tonangebend, heisst es im «Tagblatt» bei einer Vorschau auf den hiesigen Konzertherbst. Eine ging in dem Bericht aber leider verloren. Denn: Hinter dem vermeintlichen Bub Kevin Blechdom steckt Kristin Erickson aus Florida. Eine grosse Röhre pendelnd zwischen femininem Rocker und randalierendem Schulmädchen. Früh beginnt sie mit dem Klavierunterricht, spielt mit ihren Geschwistern in der Band Adult Rodeo, beginnt am College eigene Musiksoftware zu schreiben und gründet das Frauen-Electro-Duo Blectum From Blechdom und mischt damit prompt die von bleichen humorlosen Jungs bestimmte Elektrofrimmelszene auf. Nun ist sie solo - respektive mit ihrem Drummer Christopher Fleeger aka Barnwave - unterwegs und spielt ihr grandioses von Mocky produzierte Album «Gentlemania»! Piano und Banjo rennen um die Wette, und Kevin Blechdom schwingt ihre Stimme in jauchzende Höhen und abgründige Tiefen. Für Fans des Pathos von Anthony And The Johnsons (und das sollen ja einige sein) im Sinne musikalischer Erweiterung ein Muss.

Sa 3.10.2009
Nachtbar
DJ Pult

Elektronisches Stilgewitter für Tanzbeine und auch jene, die lieber sitzen bleiben.

Fr 9.10.2009
Pere UbuUSA
DJ Schlumpf
Avantgarde knallt zurück

Auf halbe Sachen hat er sich nie eingelassen – David Thomas bringt zu Ende, was er anpackt. Sei es nun der Bruch mit jeglichen Genregrenzen, die sein Kollektiv Père Ubu seit den Siebzigern zu einer der spannendsten Bands der musikalischen Avantgarde macht, oder nun die Arbeit an einem eigenen Theaterstück. «Long Live Père Ubu!» ist die Umsetzung von Alfred Jarrys Ubu Roi, einem absurden Werk, dem die Band ihren Namen entlehnt. Bei der Pariser Uraufführung 1896 kam es zu Aufständen und nationaler Entrüstung; in der erstmals 2007 aufgeführten Neuversion von Thomas vereinen sich experimentelle Musik, fantastische Visuals und Performance zu einem faszinierenden Ganzen. Nun bringt er die Theaterfassung als Hörspielversion auf die Bühne. Ein Konzert sieht anders aus: hier handelt es sich um ein einzigartiges Kulturerlebnis! Im September erscheint zudem ein neues Album von Pere Ubu (auf Cooking Vinyl.)

Sa 10.10.2009
Nachtbar
DJ Hangar & Rücktritt

New Wave, Electro, Hip Hop, Soul, Funk & R'n'B, Afro, Dubstep

Di 13.10.2009
Arbeitswut und Steuerflucht
Professor für diesen Abend: Werner Vontobel
Erfreuliche Uni

Werner Vontobel gehört zu den bekanntesten Wirtschaftspublizisten der Schweiz. Seine originellen wie verständlichen Kolumnen erscheinen unter anderem im «Sonntagsblick». Das vorletzte Buch von Vontobel trug den Titel «Arbeitswut» (zusammen mit Philipp Löpfe). Nicht die Faulheit der Arbeitslosen, heisst es darin, ist das Problem, sondern die weit über die Konsumbedürfnise hinausgehende Arbeitswut der grossen Mehrheit. Wie können Arbeit und Konsum wieder in Einklang gebracht werden? In seinem aktuellen Buch «Schurkenstaat Schweiz» (zusammen mit Viktor Parma) zeigt Vontobel, wie die Steuerflucht die Staatenwelt destablisiert. Welche Rolle spielt dabei die Schweiz?

Fr 16.10.2009
HertzZH
DJ Agglo
Original- Schweizer-Dada-Punk

Das ist mal vernünftige Musik: Die Zürcher Band Hertz mit ihren dadaistisch New-Wave-Heimatliedern wieder auf der Bühne! Mit den originalen Dominique Grandjean, Ronny Amsler, Mike Boxer und dem Troppo-Bassisten Hans (Hazel) Bosshard. Wir rufen nur ein paar Songtitel in den bewegten Raum: Hau mal, Astrogramm, Diebe, Gotthard, Nimmerland. Und Willy Ritschard. Und natürlich ihren Überhit Campari Soda, das Alperose der Schweizer Wave-Generation. Kantig, zackig, vorwärtstreibend, kein Wort zu viel, kein Ton zu wenig, eine der abenteuerlichsten Schweizer Bands überhaupt, wie Sam Mumenthaler auf swisspunk.ch schreibt. Und also ein Muss für jeden Jung- Punk und jede Deutschlehrerin, wie Biedermann und die Brandstifter oder das Durcheinandertal. Was Hertz 1978 im Zürcher Punk-Fanzine «No Fun» als ihre Lieblingsmusik nannten, ist heute populärer denn heute: «Ramones, Kraftwerk, Talking Heads, Devo, Abba, Blondie, Disco, New Wave und ähnliches.» Und ihr Motto «Musik zerschlägt die Zeit» kann ihr Wegbegleiter Albert Kuhn sicher bestätigen. Ins Palace kommt der grosse Popjournalist und Musiker (Frostschutz) inkognito als DJ Agglo. Hopp dä Bäse! «Hertz sind für mich ein Zeichen, dass sich in der Schweiz eine Entwicklung abzeichnet, gute Melodien und zurückhaltend kartographische Texte an die Stel- le des allgegenwärtigen Neue Musik Pathos zu setzen, ohne dabei auch nur entfernt in die Nähe der neuen deutschen Albernheit zu geraten. Aber die war ja eh last years thing.», Diedrich Diederichsen in «Sounds», 1982

Sa 17.10.2009
2MexUSA
Ceschi RamosUSA
OddateeeUSA
GöldinCH
The Gaddaffi Orchestra Bling Bling (Bit Tuner & Jari A) / UVM
Grosse Hip Hop Nacht!

SMS von Göldin zu 2 MEX: «120 kg schwerer chef des politischen chicano-party-rap; unbekiffter und sozialkritischer bruder von cypress hills b-real, maximale stimmungskanone. Aus derselben strasse in east l.a. wie die linksradikalen chicano-punks, deshalb dem begriff «mexican american» denselben chicano slogan entgegenhaltend, den hunter thompsons radikaler anwalt oskar acosta anfang der 70er in east l.a. prägte: WE DIDN’T CROSS THE BORDER, THE BORDER CROSSED US. Auch snoop dogg sagt: «2mex ist der könig des l.a. undergrounds.» SMS zu ODDATEEE: «A propos b-real und snoop: ersterer sagte, über letzteren, dieser sei der einzige mensch, der mehr kiffen könne als er. Da hat er oddateee vergessen. Wo andere atmen, kifft er.» SMS zu GÖLDIN: «Am 1. oktober erscheint das bereits vor erscheinen legendäre neue album «csi: appenzell», gewidmet dem antierenden bundespräsidenten hans-rudolf merz. Gewidmet ist es auch den punks von half man half biscuit, der hauptinspirations- quelle der scheibe. Mit dabei ist gitarrist jari antti (navel), der auf dem album massiv und präzis musikalisch vertreten ist.»

So 18.10.2009
Christoph & LolloAT
Skispringer & Kriegsminister

Mittlerweile wissen wir tatsächlich nicht mehr, wie oft die beiden schon in St.Gallen gespielt haben. Aber darum geht es ja genau bei Christoph & Lollo: Um den Reiz der Repetition. Das Leben ist eine Schanze, auf welcher der Skispringer seine Sprünge absolviert. Mal so mutig, dass er damit vor den Snowboardern bluffen kann. Mal so himmeltraurig, dass er alle Schuld der Welt auf sich laden möchte. Aber vor allem: Immer wieder. Wobei die beiden Ausdauersänger bekanntlich doch irgendwann genug hatten von den Weitseglern: Sie begannen, sich für so arglistigen Zeitgenossen wie Polizisten oder Sponsoren zu interessieren. Und für die Geschichte: «Hitler war am Opernball, Teil 1» lautet das erste grandiose Stück, «Hitler war am Opernball, Teil 2» das zweite. Und eben ist ein drittes hinzugekommen mit dem vielversprechenden Titel: «Moritat vom Kriegsminister Theodor Graf Baillet de Latour.» Auf der Website findet sich ein Zeichentrickfilm dazu, der Fans der Monty Python wie von Inglourious Basterds gefallen wird. Auf einen schönen schwarzen Sonntagabend!

Di 20.10.2009
Neue Ökonomische Wege
Professor für diesen Abend: Rainhold Harringer
Erfreuliche Uni

St.Gallen hat einen Finanzvorsteher, der das Geld nicht nur verwaltet, sondern auch darüber nachdenkt: Rainhold Harringer hat denn auch die Gutschein-Idee mitgeprägt. Seinen Vortrag im Palace – zusammen mit einem Schauspieler – kündigt er wie folgt an: «Geld ist allgegenwärtig und dennoch voller Widersprüche und Unklarheiten. Selbst Ökonomen und Banker verstehen das System nicht; sonst wäre eine überraschende Finanzkrise im aktuellen Ausmass nicht möglich. Wir leben derzeit in einem grossen wirtschaftlichen Versuchslabor. Die Frage ist, ob die traditionelle Ökonomie die richtigen Versuche macht oder ob neue Wege gesucht werden müssen.»

Do 22.10.2009
Ja, PanikAT
Luise PopAT
DJ Fallin' Stan
Ohne Geld keine Angst

Was war das für ein Ritt durch die Nacht! Das Album «The Taste and The Money» der Wiener Band Ja, Panik: Sänger Andreas Spechtl schildert die Existenz eines Auscheckers zwischen Disco, Drogen und Gespenstern. Und gelangt, darnieder und überschwänglich zugleich zum Schluss: «Wien, du bist ein Taschenmesser!» In eine lange Backstage-Nacht hinein entwickelte sich auch das erste, glänzende Konzert im letzten Herbst. Und, kann man vielleicht sagen, in eine Freundschaft zwischen Ja, Panik und dem Palace. «The Angst and The Money» heisst das neue Album der mittlerweile nach Berlin übergesiedelten Band. Die Musik darauf pendelt zwischen Falco und The Fall, mit Anleihen beim Bänkelgesang. Das zersplitterte Ich erhebt sich aus den Scherben und findet zu einer Mehrstimmigkeit. «Es wird bald alles uns gehören, es wird bald alles uns gehören!», heisst es an einer Stelle, als ob sich die Strassenköter zum gemeinsamen Geheul gefunden hätten. Apropos gemeinsames Geheul, oder sag Diskursrock oder sag Hamburger Schule: Diesen Herbst erscheinen auch neue Alben der Goldenen Zitronen und von Jochen Distelmeyer (Blumfeld). «Ich empfinde Ja, Panik als Verwandte», sagt Schorsch Kamerun von den Zitronen. Ja, Panik werden begleitet von Luise Pop: Diese haben es sich auf die Fahne geschrieben, die Selbstverständlichkeit der Jungsherrschaft zu zerstören. Auf ihre Songs wie «Feminist Terrorists» darf man gespannt sein!

Fr 23.10.2009
King Kora Electric Band
DJ Pius Frey
AfroBeat; AfroFunk; HighLife; JuJu; Westafrika

Seit Jahr und Tag kommen Roger Greipl und Lamin Jobarteh zusammen mit ihrer «Kürbisgitarre» und ihrem neunköpfigen Orchester in die Ostschweiz. Vom Politfest gegen die Wegweisung im Quartier an der Rosenbergstrasse, als es das noch gab, bis zum Begegnungstag mitten in der Stadt. In dieser Zeit hat Damon Albarn «Mali Music» aufgenommen, DJ Mujava seinen «Township Funk» veröffentlicht, in der 2008er Hitparade der FM4-Sumpfisten Ostermayer und Edlinger rangieren zuvorderst Kollaborationen westlicher und afrikanischer MusikerInnen und, und, und. King Kora sind längst dabei und eröffnen die lose Serie afrikanischer Musik im Palace. Dieses Mal kommen sie elektronisch verstärkt. - King Kora elektrisch heisst mehr Bass und auf den Dancefloor gezielte Perkussion. Der Bläsersektion sitzt der Dub im Nacken. Über diesem heissen Soundegemenge thronen die Stimmen von Lamin Jobarteh und Brandy Butler.

Di 27.10.2009
Mehr Geld
Professor für diesen Abend: Stefan und Ralph Heidenreich
Erfreuliche Uni

Es sind schon viele Bücher zur Krise erschienen. Aber dieses hier gehört zweifelsohne zu den bemerkenswertesten: «Mehr Geld» der Brüder Ralph und Stefan Heidenreich, erschienen im Merve Verlag. «Wir gehen davon aus, dass Geld eine Struktur in die Welt setzt, die das einfache Kommando Mehr! absondert. Das Kommando Mehr! forciert eine ganz bestimmte Zukunft», heisst es zum Auftakt. Und los geht das assoziative Traktat, das nicht nur vom Geld, sondern auch von der Demokratie spricht. Ralph Heidenreich lebt als Programmierer und Landvermesser in Biberach. Stefan Heidenreich ist Kulturwissenschaftler in Berlin. Es freut uns ausserordentlich, dass sie für diesen Abend nach St.Gallen reisen.

Mi 28.10.2009
St.Gallen – Die Seifenoper I
Stegreiftheater – 8 Premieren in 8 Monaten. Mit dem Stadttheater.

Auf dem Weg an die neue Spielstätte in der Lokremise macht das Theater St.Gallen einen Stopp am Blumenbergplatz. Neue Bühne, neues Format! – In acht Folgen, verteilt über die vierte Palacesaison, nimmt das Schauspielensemble in Zusammenarbeit mit dem Autor (und Stadtpolitiker) Etrit Hasler die Eigen- und Absonderheiten unserer kurligen Stadt unter die Lupe: Überwachungskameras, Rauchverbot, Schulreform ... Und in diesem Herbst der Wiederaufstieg des FCSG? Die Verpflichtung von Tranquillo Barnetta? Die Wiedergeburt von Kurt Furgler? Die Neugestaltung des Marktplatzes? Die Auswirkungen einer allfälligen Rezession? Oder gar eine Inflation?

Ein ungefähres Drehbuch, eine Grundsituation, Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters St.Gallen, ein Spielleiter, eine Verständigungsprobe: Das bedeutet Improvisation, Stand-up, Kabarett, vielleicht auch Unfug und Scheitern. Auf jeden Fall weiss man nicht, was das Ergebnis sein wird. Was bisher klar ist: Das Ganze spielt sich an einem Kebabstand an wechselnden Schauplätzen in der Stadt ab. Und die Protagonisten werden sich verlieben und sterben wie im richtigen Leben im Fernsehen.

Do 29.10.2009
Ebony BonesUK
DJ SupertobiMünchen
Kein userlogisch agierender Fan wird dieses Patchfeuerwerk am Stück konsumieren, da droht Overload.

Nach M.I.A. und Santigold der neue Super-Zappelphilipp; Ebony Thomas oder eben Ebony Bones, die 27- jährige Britin, die in der TV-Serie «Family Affairs» mitspielte und mit ihrem Debüt «Bone Of My Bones» einschlug wie eine Bombe oder laut einer gut unterrichteten Quelle in Barcelona der «heisseste Scheiss des Sommers ist». Nun ist der Sommer vorüber und die Knochenfrau mit ihrer sechsköpfigen Band unterwegs. «Auf der Bühne sind wir wie ein kleines karibisches Dorf, es ist unsere Party und wir laden andere Leute dazu ein, mit uns zu feiern.» So Bones, die dem britischem Punk gerade so nahe steht wie dem Reggae. Im Song «I'm Ur Future X-Wife» zitiert sie den Postpunk-Hit «Mind Your Own Business» von Delta 5 und überhaupt mischt sie Funk-Referenzen mit dem Groll und Witz von The Slits und lebt den Do-it-your- self-Lifestyle mit ihrer im Alleingang aufgenommenen Platte und den selbst genähten und vielbeachteten (z.B. in der «Vogue») Klamotten weiter.

Sa 31.10.2009
Nachtbar
Augenwasser Soundsystem

Horror Beat, Garage und Obskurer Psych! Tanz den Halloween!

Di 3.11.2009
20 Jahre Mauerfall – und die Folgen
Professor für diesen Abend: Wolfgang Engler
Erfreuliche Uni

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer, und wenige Monate nach der DDR wurde auch die Sowjetunion aufgelöst: Die historische Bedeutung der «Wende» ist nicht hoch genug einzuschätzen. 20 Jahre nach dem Mauerfall spricht ein hochkarätiger Gast im Palace: Der Soziologe Wolfgang Engler ist Rektor der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Aufsehen erregen seit Mitte der 90er seine Arbeiten über Lebensformen in Ost und West sowie über die postsozialistische Transformation auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, die er als Forschender wie als ehemaliger Bürger dieses Staates kennt. In der Publikation «Bürger ohne Arbeit» forderte Engler kürzlich die Neuausrichtung der Gesellschaft von einem Recht auf Arbeit zu einem Recht auf Einkommen. 

Mi 4.11.2009
PhantogramUSA
DJ M.B. UN
J Dilla, My Bloody Valentine & Serge Gainsbourg zusammendenken

So cool also ist die Provinz: Entstanden ist das aktuelle und bemerkenswerte Debüt dieses Duos in einer Scheune irgendwo in der Pampa im Staat New York. Wer nun traurig dreinblickende und über die Schwere des Seins singende junge Menschen erwartet, täuscht sich schwer. Hier gehts zur Sache: Fette Beats, ungemütliches Wummern, verzerrte Gitarren, effektvolle Synthesizer-Klänge und Sarah Barthels und Josh Carters chansonhafter Gesang werden zu einem unheilvollen, aber äusserst frischen Gemisch. Vielleicht braucht es eine abgelegene Scheue, um die Koordinaten der Popmusik zu ordnen und neu zusammenzusetzen. Tönt wie nichts, aber nach allem, hot Shit!

Do 5.11.2009
The xxUK
The PresentUSA
DJ Fallin Stan & Hangar
Einen für die Nacht

Bekanntermassen spricht man in der Musik von einem Hype, wenn es plötzlich schnell geht und sich die Zeiger in kürzester Zeit von 0 auf 100 stürzen. Genau dies ist mit dem Londoner Quartett, durchschnittlich kaum 20 Jahre alt, passiert. Alle reden, hören und schreiben The xx. Eine flotte Karre ist die Band dennoch nicht. Ihr Debut ist nämlich das Gegenteil von Geschwindigkeit, Steigerung und Raserei. In der Reduktion liegt die Kraft und Wirksamkeit von The xx. Auf ein Schlagzeug beispielsweise verzichtet die Band ganz, und auch beim Rest wird gespart. Erschöpft, verkatert und sehnsüchtig tönen Romy Madley und Oliver Sim, wenn sie singen: «We live half at day time, an we live half at night». Spürbar sind Einflüsse aus verschiedensten Ecken, von den Cocteau Twins und The Cure bis zu modernem R’n’B und Dubstep.

Sa 7.11.2009
Visual Night III
Gehörlosennacht

Wo sonst genau hingehört wird, bleibt es diesmal still. Still, aber nicht ruhig. Die Gestik gibt den Ton an: Wer applaudiert, winkt mit beiden Händen hoch über dem Kopf, und wer sich mit jemandem an der Bar unterhält oder ein Bier bestellt, macht dies ebenfalls in Gebärdensprache. Als Höhepunkt der bereits dritten Visual Night wird ein Auftritt von Rosana angekündigt, die eine Solo-Comedy-Show zum Besten gibt. Mit «Verbotene Sprache» wird auch dieses Jahr ein Film gezeigt. Dabei geht es um einen heute erfolgreichen Gebärdesprachkünstler, der die Gebärdensprache erst im Teenageralter lernt. Weiter im Programm steht das alljährliche Best of The Deaf Slam. Für alle die (noch) keine Gebärdensprache beherrschen: das Programm wird teilweise in die deutsche Sprache übersetzt!

Di 10.11.2009
Debatte Migration
Professor für diesen Abend: Balthasar Glättli
Erfreuliche Uni

Es waren Hunderttausende, die nach 1945 von Italien in die Schweiz kamen: Sie suchten Arbeit und Einkommen und sahen sich konfrontiert mit Entbehrung und Ablehnung. Die ItalienerInnen haben das Einwanderungsland gebaut, verändert und nicht zuletzt durch ihre Küche bereichert. Die Fotoausstellung «Il lungo addio – Der lange Abschied», die vom 23. Oktober bis zum 12. Dezember an der Fachhochschule in Rorschach zu sehen ist, dokumentiert Augenblicke und persönliche Schicksale dieser Migration. Im Palace finden dazu drei Begleitveranstaltungen statt, die den Bogen in die Gegenwart schlagen:

Was sind die Mythen, die Ängste und die Erwartungen, die mit jeder Migration verbunden sind? Balthasar Glättli von der migrationspolitischen Organisation «Solidarité sans frontières» gehört zu den besten Kennern der Schweizer Asyl- und Ausländerpolitik.

Fr 13.11.2009
Nachtbar
DJ Pult
Elektronisches Stilgewitter
Sa 14.11.2009
ClusterDE
DJ Grobmotoriker
Pioniere der elektronischen Clubmusik

Krautrock ist Ende 60er, Anfang 70er vorwiegend in Westdeutschland entstanden. Dabei wurde psychedelische und experimentelle Rockmusik mit elektronischen Elementen verbunden. Bands wie Neu!, Can, Faust oder eben Cluster sollten fortan grossen Einfluss auf die Weiterentwicklung von Rock- und elektronischer Musik nehmen. Die Geschichte von Cluster reicht bis ins Jahr 1971 zurück, als Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius mit ihrem Debüt-Album «Cluster 71» die deutsche Avantgarde aufrüttelten. Mit ihren melodiösen Klang- und Geräuschgemälden machten sie bald auch internationale KünstlerInnen wie David Bowie oder U2 auf sich aufmerksam. In Zusammenarbeit mit Brian Eno veröffentlichten sie das entspannende Werk «Cluster & Eno». Im Mai 2009 erschien das neue Album «Qua». Cluster spielten ein ein gefeiertes Konzert im angeblich besten Techno-Club der Welt, dem Berhain in Berlin. P.S. Dieter Moebius hat seine Kindheit in St.Gallen verbracht und kehrt mit Cluster für eines der raren Konzert zum ersten Mal hierher zurück. 

Di 17.11.2009
Stimmrecht für Ausländerinnen
Podiumsdiskussion
Erfreuliche Uni

Gibt es eine Integration ohne demokratische Mitbestimmung? Es diskutieren: Beda Meier, Leiter Koordinationsstelle für Integration, Kanton St.Gallen; Antonio Donno, Präsident Stimme der Migrantenvereine; Vica Mitrovic, Politologe; Susanne Hoare- Widmer, Grüne Kantonsrätin; Bernadette Bachmann, SP-Kantonsrätin.

Do 19.11.2009
Josef HaderAT
Hader spielt Hader

Zuletzt war er während den Appenzeller Kabarett-Tagen in der Gegend. Der Saal war vollgestopft, bis in die hinterste Reihe hielt man sich den Bauch und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Nun kommt er also endlich in die Stadt, denn seit dem ersten Palacetag steht er auf der grossen Wunschliste. Der versoffene Grummel aus der Verfilmung von Wolf Haas' «Der Knochenmann» und einer der grössten deutschsprachigen Kabarettisten. Hader kommt mit seinem vorletzten Programm «Hader spielt Hader». Er packt Figuren seiner noch älteren Programme aus und verarbeitet sie zu einem Wochenrückblick, wie es in den Schullagern so schön hiess. Dazwischen gibt er zum Besten, was er musikalisch so verbrochen hat, von «Topfpflanzen» bis zu «So ist das Leben» wunderbare Stückchen mit einem Örgeli dargeboten.

Fr 20.11.2009
The FieldLive / SWE / Kompakt
DJ Support: Mitsutek & Louise
Erstmals und exklusiv in der Deutschschweiz

Ja, tatsächlich, es ist eher unvorstellbar: Fast schnörkelloser Techno mit Schlagzeug, Gitarre und anderen Instrumenten live ab einer Konzertbühne und erst noch in einem ehemaligen Kino. Erstmalig und einzigartig also, und alleine deshalb Grund dabei zu sein. Der beim legendären Kölner Technolabel Kompakt untergebrachte Alex Willner alias The Field steht für melodieverliebten und sehnsüchtigen Techno mit vielen Verweisen weit über die Grenzen elektronischer Musik hinweg, beispielsweise auch an Drone oder Shoegazer. Interessant ist seine Arbeitsweise: The Field ist Meister des Zitates. Viele seiner Tracks bestehen aus nicht wiedererkennbaren Bruchstücken anderer Songa, die oft nichts mit Techno am Hut haben – unter anderen bedient er sich bei den Cocteau Tiwns und Lionel Richie. Ab seinem grandiosen Erstlingswerk «From here we go sublime» gerieten auch zahlreiche, nicht Techno-versierte Musikzeitschriften geradezu ins Schwärmen. Es folgten Remixe für Thom Yorke, die Battles und eine ausführliche Tour mit LCD Soundsystem.

Mo 23.11.2009
St.Gallen – Die Seifenoper II
Stehgreiftheater – 8 Premieren in 8 Monaten. Mit dem Theater St.Gallen

Eigentlich würden wir hier gerne schon die erste Folge zusammenfassen. Leider findet sie erst nach Redaktionsschluss des Programmes statt. Wobei, was zählt, ist sowieso die Improvisation: Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Theater St.Gallen treffen sich einmal im Monat im Palace an einem Kebabstand, um die neusten Absonderheiten dieser Stadt zu verhandeln. Ein ungefähres Drehbuch, eine Probe, das bedeutet Stand-up, Kabarett, vielleicht auch Unfug und Scheitern. Und die Protagonisten werden sich verlieben und sterben wie im richtigen Leben im Fernsehen.

Do 26.11.2009
The Very BestRadio Clit & Esau Mwamwaya
DJ Support: Hood RegulatorsLuzern
Das einzige und erste Konzert in der Deutschschweiz

Hier kommt der Aufsteller des Herbsts! Und sollte es am 26. November aus allen Löchern giessen, im Palace scheint die Sonne. Versprochen. Radioclit, das zu Recht erfolgsverwöhnte französisch-schwedische DJ-Duett, lernt in London zufällig Esau Mwamwaya kennen, der in einem Second Hand Laden arbeitet und ihnen ein Velo verkauft. Wie zahllose andere afrikanische Immigranten – wenn sie nicht sofort wieder abgeschoben werden – muss Esau seinen Lebensunterhalt mit einem Job bestreiten, der gar nicht seinen eigentlichen Fähigkeiten (singen!) entspricht. Man traf sich später im Studio, und so wurde der Kauf eines gebrauchten Fahrrads zum Beginn der very besten Geschichten of Clash of Civilization der vergangenen Jahre. Sie tönt nach gutgelauntem und sonnenverwöhntem Afro-Pop, vorgetragen in Esau Heimatsprache Chichewa. Das soeben veröffentlichte Album «Warm Heart Of Africa» ist voll mit leichtfüssigen Mitsinghüpf-Hits. Für die prominenten Gastauftritte sorgen dabei MIA und Vampire Weekend. Wer zu diesem Konzert kommt, hat einen Platz im Zug in die Zukunft. 

Fr 27.11.2009
Terry Lynn & WildlifeJamaica/CH
DJ Support: Hood RegulatorsLuzern
Die grösste jamaikanische Sensation seit Lady Saw

Clash of Civilization part III : Die jamaikanische Sängerin, Rapperin und Strassenkämpferin/Politaktivistin knallte mit ihrem aktuellen Album Kingstonlogic 2.0 ein wuchtiges Meisterwerk moderner jamaikanischer Musik in die Welt. Grime, Dancehall, Tropical und harte Electrobeats mit vielen Breaks. «Die grösste jamaikanische Sensation seit Lady Saw» meint Spex und fügt an: «Neorealistischer Sozialkritikflashs und Ghetto mit Knarren und Messern, aber ohne Bitches und Bling». Im Sommer war Terry Lynn am Frauenfelder Openair zu sehen und hat Santigold auf Tour begleitet. Für ihren Erfolg verantwortlich ist auch ein Schweizer mit Künstlername Wildlife, der für die Beats sorgt. Wie bei The Very Best ist das Luzerner DJ-Team Hood Regulators für die After-Party zuständig. Ihr Hybrid aus den Sounds zwischen Whirled Music, Ghetto-Tech und tanzbarer Musik aus aller Welt wird den Dancefloor zum Kochen bringen.

Sa 28.11.2009
Laura GibsonUSA
Musée MecaniqueUSA
DJ Wolfman
Mit Reduktion in eine besondere Meisterschaft

Fans von Sophie Hunger oder Eleni Mandell hingehört: Über dem Singer-Songwriterhimmel geht ein neuer Stern auf. Laura Gibson, knapp 30, aus Portland, Oregon, legt mit ihrem aktuellen Album Beasts of Season ein bemerkenswertes Album vor, das von vielen Seiten grosse Beachtung erhält und sogar den Titel «weibliche Lambchop» einheimste. Laura Gibson weiss mit einer dezenten Mischung aus Folk, Americana, Blues und Country zu begeistern. Leise Musik für einen ruhigen Konzertabend am Samstagabend, wenn die ganze Stadt einmal mehr im Partywahnsinn versinkt.

Mi 2.12.2009
Il Paradiso della Donne
Teatro die FauniLocarno
Erfreuliche Uni

Inspiriert vom Buch «Albero genealogico», in welchem sich der Tessiner Schriftsteller Piero Bianconi auf die Suche nach den eigenen Vorfahren machte, erzählt das Stück von drei Schwestern im Tessin des 8. Jahrhunderts. Italienischsprachige Vorführung.

Fr 4.12.2009
WhoMadeWhoDK
DJ Locco MaroccoSirupclub
Who made me dancing all night long?

WhoMadeWho sind ein Live-Erlebnis, ihre Shows furios und voll mit überbordender Fantasie. Das Trio ist ein Garant für jeden Dancefloor und tritt in schwarz-weissen Harlekin Gewändern auf, den Kostümen jener Spassvögeln also, die für ihre derben Scherze bekannt sind. Die Dänen gehören nebst Hot Chip und der DFA-Gemeinde zu den wichtigsten Vertretern der Indie- Funk-Rock-Disco Fusion. Garage- und Stoner- Rock haben sie sich genauso hinter die Ohren geschrieben wie Daft Punk. Und sie sagen Dinge wie: «Wir lieben Franz Ferdinand, aber Bands wie sie machen doch Rock mit Dance-Elementen, wir stehen eher für Disco mit Rock-Elementen.» Nebst dem hitverwöhnten Album «The Plot» erschien vor kurzem eine Remix- Zusammenstellung, die mit grossen Namen wie Noze, Hot Chip oder DJ Koze nicht geizt. Endlich auch in St. Gallen zu Gast.

Sa 5.12.2009
The HeavyUK
Helsinki Soulstew DJs Sanfilippo & WempeZH
Unbedingt vorwärts schauen beim Tanzen mit Steve Stripes Wonder

Von oben äugen die vier in die Kamera, hinter ihnen prangt der Union Jack: «Verstehe uns nicht falsch, Baby, wir kommen aus England! Detroit – Motown – Northern Soul – Mods – England, kapiert!?», scheinen The Heavy aus Bath sagen zu wollen. Sie bringen amerikanischen Soul, Hip-Hop und Sixites-Beat zusammen und das führt unweigerlich zur Tanzmusik, die zur herzlichen Party bläst. Screamin' Jay Hawkins und Stevie Wonder recken ihre Köpfe hinter der Bassbox hervor und grinsen listig, weil sich grad Jimi Hendrix und die White Stripes um ein Gitarrenriff hauen. Aber mit Vergleichen ist es ja so eine Sache und jeder hat ja eh etwa fünfzig Idole im Sack. Darum: Unbedingt vorwärts schauen beim Tanzen, zum Beispiel mit The Heavy!

Di 8.12.2009
Krise und Zerfall der Tageszeitungen
Prof. für diesen Abend: Richard Aschinger
Erfreuliche Uni

RELAUNCH Auf- und Abbruch bei den Printmedien

Das Rückgrat einer Demokratie sind die freien und unabhängigen Medien. Vor allem die Zeitungen nehmen im Selbstbild unserer Gesellschaft einen wichtigen Platz ein. Aber sind nicht die kleinen Zeitungen alle eingegangen und die grossen dirigiert von Konzerninteressen und abhängig von der Werbeindustrie? Sind nicht die Neuerungen, denen sich «Blick», «Tagesanzeiger», «NZZ» und «Bund» diesen Herbst unterzogen haben, vor allem Abbruch statt Aufbruch? Und sind nicht die Gratiszeitungen nur die Folge und nicht die Ursache des journalistischen Raubbaus der letzten Jahrzehnte? Wer braucht noch eine Zeitung? Wofür muss die Zeitung der Zukunft einstehen?

Diskussionspunkte des Referats: Schlagzeilenjournalismus, Schwächung der Redaktionen, Boulevardisierung, Entwicklung des Konzernjournalismus, PR-Journalismus, journalistischer Zynismus, Abhängigkeiten, gescheiterte und gelungene Befreiungsversuche, Nutzwert und Zukunft der Tagespresse. Richard Aschinger, Jurist, Bundeshausredaktor und Auslandkorrespondent für Tagesanzeiger und Bund, berichtet von seinen Erfahrungen im Innern der Medien.

Fr 11.12.2009
The Aliensex The Beta Band, UK
TV BuddhasISR
DJ Schlumpf
Sphärisch beschwingte Schotten, hart rockende Israelis – und schon brennen zwei Adventskerzen!

Es soll auch Ostschweizer geben, die sich mit «Magic Man» im CD-Player schon übelst verfahren haben – ganz ohne Reue. Und es ist nicht nur dieser eine himmlisch-hymnische Song auf der Aliens-Platte «Luna» (2008), von dem man sich wünschte, er würde nie mehr aufhören, in eine überirdische Endlos-Jukebox verschlauft mit Beatles, Pink Floyd, Stone Roses. Wir vermuten, dass die ehemaligen Beta-Band-Ausserirdischen Gordon Anderson, John MacLean und Robin Jones tatsächlich wissen, wo Syd Barrett lebt. In Schottland? Jedenfalls: Auch Fans der TV Personalities und Psychedelia-Raver liegen hier richtig, so wie alle, die Pop mit Drogen geniessen können oder eben gerade Pop als Drogenersatz. Mit Israelis haben wir im Palace haarsträubend tolle Erfahrungen gemacht – wir flüstern nur Monotonix (vor den Silver Jews!). Vom Duo TV Buddhas erwarten wir keine offensive Publikumsakrobatik, aber, gemäss letztjährigem Jubelbericht aus Biel, ein ebenso höllisches Feuerwerk unter minimalem Einsatz von Technik und Talent. Sonic Youth und Led Zep vermischt und über den Siedepunkt hinaus erhitzt. Oder so. Crazy Rocker Stuff!

Sa 12.12.2009
Black DiceUSA, DFA-Rec
Bit-TunerAlbum-Präsentation
Nate YoungUSA, Wolf-Eyes
Augenwasser Soundsystem
Rhythmische Geisterfahrten durch die Innereien eines Indianers

Dieser Band eilen zwei Rufe voraus. Erstens sei Black Dice die lauteste Band der Welt (wobei wir das zu Gunsten Sunn O))) in Frage stellen) und zweitens würde keine Band mehr kiffen als das Trio aus Brooklyn (die Aussage eines Tourmanagers). Keines von beidem verwundert. Denn stocknüchtern kann kein Mensch derartige Musik konstruieren. Black Dice tönen wie eine rhythmische Geisterfahrt durch die Innereien eines Indianers. Hier verschmelzen Noise und Experimental mit der Rhythmusverliebtheit des New Yorker Post- Punk und Versatzstücke anderer Musikstile. «Verschachtelte Geräusche treffen auf trommelnde Simplizität, um sich in einer dronenden Spannungs-Spirale zu verbinden. Die schraubt sich wie eine Bohrmaschine in den Schädel, in dem die Synapsen zu knistern beginnen.» So ein Konzertbericht in der Spex. Kein einfacher Stoff. Mit dabei ist der umtriebige Bit-Tuner, letzthin vor allem mit Stahlberger und Göldin aktiv. Er wird an dem Abend zum ersten Mal in St. Gallen sein neues Solo-Album präsentieren. Man darf gespannt sein.

Di 15.12.2009
Linke Presse: Gibt's das noch?
Podiumsdiskussion
Erfreuliche Uni

Wie steht es mit der linken Presse? Was ist ihr Selbstverständnis: «Organ» und/oder «Plattform»? Wie wird dem Machtdiskurs der kommerzialisierten Presse begegnet? Was sind ihre Argumente gegen die Krise? Was hat die «Kritik der Krise» mit der «Krise der Kritik» zu tun? Es darf mitdiskutiert werden mit: Susan Boos, Redaktionsleitung WOZ, Die Wochenzeitung, Oliver Fahrni, Redaktor des work, Die Zeitung der Gewerkschaft, Siro Torresan, Redaktor des Vorwärts, Die sozialistische Zeitung, Rolf Bossart, Redaktor der Neuen Wege, Beiträge zu Religion und Sozialismus. Moderation: Franz Schibli

Fr 18.12.2009
Nachttanzbar mit den DJs Miss Piggy und Vasella
Noch liegt die Gans in der Gefriertruhe:

Afro, Soul, Electro, Ghetto, Funk, Reggae, Dub(step), Hip Hop und mehr mit den Palace DJs. Tanzen im Palace-Foyer vor Heiligabend!

Sa 19.12.2009
Black Heart ProcessionUSA
AddiquitUSA
DJ Positiv
Schön und dunkel. Die Blues-Folk-Indie-Meister aus San Diego zu Vorweihnachten.

Die grosse kalifornische Band mit einem der weltweit besten Bandnamen überhaupt, für die üblichen verdächtigten FreundInnen von Leonard Cohen, Nick Cave, Johnny Cash, oder auch Mark Lanegan. Und für all jene, denen Calexico zu fröhlich geworden sind. Zurück mit dem sechsten Album, noch immer teuflisch schwarz, aber ein wenig besänftigt und beschwingt durch elektronische Schwingungen eines Album-Leaf- Mitglieds. Wer hier tanzt, kriegt ein Gratisbier. Und einen Freipass für wahrlich geläuterte Weihnachtstage.

Di 22.12.2009
Wohin steuert das St.Galler Tagblatt?
Professor für diesen Abend: Philipp Landmark
Erfreuliche Uni

Wie positioniert sich das Tagblatt als einzige «bezahlte» Tageszeitung im Raum St.Gallen? Welche Bedeutung haben Begriffe wie Forumszeitung, Qualitätsjournalismus, Eigenständigkeit, Konzernjournalismus, Anpassung an die Gratispresse in der strategischen Ausrichtung des Tagblatts? Welche inhaltlichen Schwerpunkte sind zu erwarten? Welches sind die einschneidensten Sparmassnahmen in Vergangenheit und Zukunft? Worauf müssen sich die Leser einstellen? Was kostet das Tagblattabo in Zukunft ...? Philipp Landmark ist Chefredaktor des St.Galler Tagblatt. Ein Abend für alle, die wissen wollen, was das Tagblatt vorhat, und nachher kritische Fragen haben dazu.

Mi 23.12.2009
St.Gallen – Die Seifenoper III
Stehgreiftheater – 8 Premieren in 8 Monaten. Mit dem Theater St.Gallen

Die dritte Folge der Seifenoper wird sich vorweihnächtlich versöhnlich geben. Das hat die Spielleitung schon mal angedeutet. Will heissen Punsch für alle und zum Abschluss herzerwärmende Musik der Theaterkapelle mit Songs von Sinatra und anderen wunderbaren Herzschmerzröhren. Für alle die noch nicht da waren, das erwartet einen dramaturgisch: Die Schauspielerin- nen und Schauspieler des Theater St.Gallen treffen sich einmal im Monat im Palace an einem Kebabstand, um die neusten Absonderheiten dieser Stadt zu verhandeln. Ein ungefähres Drehbuch, eine Probe, das bedeutet Stand-up, Kabarett, vielleicht auch Unfug und Scheitern. Und die Protagonisten werden sich verlieben und sterben wie im richtigen Leben im Fernsehen.