Dienstag, 1. April
Erfreuliche Universität
Dienstag, 1. April
Florian Vetsch liest mit Jan Heller Levi & Jan Herman
Mittwoch, 2. April
Chuchchepati Orchestra
Freitag, 4. April
OKVSHO +experienceCH
Freitag, 11. April
Shovel Dance CollectiveUK
Mittwoch, 16. April
Snapped AnklesUK
Donnerstag, 17. April
Erfreuliche Universität
Donnerstag, 17. April
Aufstieg und Fall des Herrn René Benko Eine Produktion des Volkstheater Wien in Kooperation mit DOSSIER
Dienstag, 22. April
Erfreuliche Universität
Dienstag, 22. April
Autonome Aufbrüche in den Siebzigern: Die Roten Steine und ihre mobilen Kommunen
Freitag, 25. April
StahlbergerCH
Samstag, 26. April
StahlbergerCH
Dienstag, 6. Mai
Erfreuliche Universität
Mittwoch, 7. Mai
Meistgeklickt
Mittwoch, 7. Mai
Lesung von Jolanda Spiess-Hegglin & Hansi Voigt
Samstag, 10. Mai
Lebanon HanoverCH/UK
Dienstag, 13. Mai
Sun Ra ArkestraUS
Donnerstag, 15. Mai
Chuchchepati Orchestra
Freitag, 16. Mai
The NecksAU
Freitag, 16. Mai
Able Noise(NL/GR)
Samstag, 17. Mai
Margaritas PodridasMX
Freitag, 23. Mai
Soul Gallen
Freitag, 23. Mai
mit Herrn Wempe & Señor Pantichrist
Samstag, 24. Mai
Laurent & MaxCH
Freitag, 3. Oktober
Jake Xerxes FussellUS
Samstag, 11. Oktober
Sophia KennedyUS
Samstag, 18. Oktober
Masha QrellaDE

Veranstaltungsarchiv

2018
Sa 6.1.2018
Dream! Pop! Disco! No.3
New Wave, Post Punk, Indie, Sixties
mit den DJs Mighty Mess, Slump & Boiled Stanley
Another Blast

Hello future, with another blast from the past! Dreikönigstag ist Dreampopdisconacht: Nach der C86-Indie-Initialzündung und der schottischen Indie-Szene setzen die DJs Mighty Mess, Slump und Boiled Stanley bei der dritten Auflage den Schwerpunkt auf den Post-Punk und New Wave von 1978 aufwärts. Nach der Punk-Explosion stand die Zukunft weit offen, der Wut- und Mutanfall hatte Energien frei gesetzt wie selten zuvor in der Popgeschichte. Allein die 78er-Platten von Magazine («Real Life»), Wire («Chairs Missing»), The Saints («Eternally Yours»), Siouxsie And The Banshees («The Scream»), Blondie («Plastic Letters», «Parallel Lines»), aber auch von den Adverts, Buzzcocks, The Clash, The Jam, Ian Dury, Talking Heads, oder nicht zu vergessen Elvis Costellos Jahresbekenntnis «This Year’s Model», reichten für eine abendfüllende Jukebox voller knisternder Hits. 1978, 1988, 2018; Manchester, Brisbane, Detroit; 53rd & 3rd, Ron Johnson, Rough Trade: Nur drei Jahrgänge, Stationen und Labels einer Wurzelfindungsreise, die auf der Tanzfläche des Palace endet – untermalt wie gewohnt mit zeitgenössischen Fotos und Filmszenen. Vinyl ist Trumpf, aber von Retro keine Rede, denn schon Karl Valentin wusste: Früher war die Zukunft auch besser. Und weisst du schon, dass Pfingsten vor Ostern kommt, wenn man den Kalender von hinten liest? In diesem Sinne wird der Indie-Gezeitenstrom fliessen, hin und zurück zwischen Au-Pairs und Goat Girl, Stems und Rolling Blackouts Coastal Fever, Wire und Protomartyr. Well, it’s a start, aber das neue Jahr auch schon wieder sechs Tage alt.

Di 9.1.2018
Erfreuliche Universität
Finanzierungskrise und Medienkonzentration
Ein Blick auf die Medienlandschaft in der Schweiz 2018. Mit Kaspar Surber, Redaktor WOZ.
Medien I

Die Medienlandschaft in der Schweiz wird gerade kräftig umgestaltet. Die Konzentration der Pressetitel nimmt weiter zu, so arbeiten das St.Galler Tagblatt und die Aargauer Zeitung künftig zusammen. Die politische Einflussnahme von rechts steigt, wie der Kauf der Gratiszeitungen in der Ostschweiz durch SVP-Milliardär Christoph Blocher zeigt. Und schliesslich kommt es am 4. März 2018 zu einer historischen Abstimmung: Soll der öffentliche Rundfunk in der Schweiz fortbestehen oder abgeschafft werden? Dringlichkeit genug für eine Medienreihe im Palace!

Was sind die Triebkräfte, die zum Umbruch der Medien führen: Nur die Digitalisierung, die alte Geschäftsmodelle zusammenbrechen lässt, oder doch auch der Shareholder Value, der den Gewinn über die Publizistik stellt? Kaspar Surber, Journalist bei der WOZ, bietet eine Einführung in die Medienökonomie, stellt die wichtigsten Akteure in der Schweiz und ihre Ziele vor und geht der Frage nach, wie sich Journalismus künftig finanzieren lässt. 

Do 11.1.2018
Discounterbar
Tanzen & Trinken

«Im Januar im Januar, isch alles stiif und starr» wusste bereits Emil – doch als sein Sketch erfunden wurde, gabs die Discounterbar noch nicht. Auch in diesem Monat ist besonders hervorzuheben: Wer leidenschaftliche Tanz- und Trinkfreuden an den Tag legen möchte, trifft sich hier an der langen Bar. Die Hüften sind das Gegenteil von steif und das einzige Kühle an diesem Abend bleibt der überraschende Discountschlager.

Fr 12.1.2018
La Suisse Primitive – Transnational/Reflixivity
Doppelrelease mit Stark Leaner & WindsurferCH
DJ Steve Tudikc & Nikki Nerz
Plattentaufen

Ein Abend – zwei Platten. La Suisse Primitive feiert die zweite Folge der Transnational Series mit Stark Leaner und Mint Mind und lanciert zugleich mit Windsurfer eine neue Reihe mit dem Leitge- danken «Reflexivität». Im Rahmen der Transnational Series treffen jeweils zwei Musiker_innen oder Bands aus unterschiedlichen Ländern auf dem Medium Schallplatte zusammen. Was wenn Musiker_innen über Landesgrenzen hinweg zwei Seiten einer Schallplatte bespielen? Und wie lässt sich der Weg vom ursprünglichen Gedanken bis hin zu einem fertig bespielten Tonträger nachzeichnen?

Vieles bleibt im Vagen, doch konstant ist die Unberechenbarkeit des Projekts Stark Leaner. Analoge Synthesizer, ein Schlagzeug und ein Bass. Vielleicht aber auch Feedback-Gitarren und effektgetränkte Loops ab einem Kassettenrekorder. Oder dann doch ein klassisches Band-Line-Up mit Gitarre, Bass und Schlagzeug? Wenige Tage vor den Aufnahmen zur Debut-Split-LP mit Mint Mind haben Gabriele De Mario, Daniel Nievergelt und Reto Vogler (allesamt Disco Doom) entschieden, nicht das vorbereitete Material aufzunehmen, sondern frei drauflos zu spielen. Entstanden sind fünf instrumentale Stücke, die alle an einem Nachmittag arrangiert und aufgenommen wurden. Was live auf der Bühne passiert, bleibt auch fürs Publikum eine Überraschung – für Stark Leaner sowieso.

Windsurfer, das sind nächtliche Experimente im heimischen Proberaum, die über mehrere Jahre in monumentalen Instrumental-Stücken zwischen Repetitivität und Improvisation mündeten. Jonas Zollinger (Galopp, Yakari) und Patrick Hollenstein schufen mit allerlei elektronischen Geräten zwischen Synthesizer, Drum-Machines, Gates, Sync und Midiclock wunderbare Tracks, die einen mitziehen wie eine Passstrasse den Berg hoch.

Beschlossen wird der Abend mit schwarzem Vinyl und subtiler Musik, die in die Beine geht, bis schliesslich das Saallicht die letzten Gäste in die Nacht hinaustreibt. 

Sa 13.1.2018
Salon Sonore: Sadest Songs in the World
Tanzen & Weinen

Schmerz lass nach! Das Palace-Musikbüro bringt dich zum Heulen. Und zwar so richtig: Einen Abend lang spielt es die traurigsten Songs der Welt, von The Streets «Dry your Eyes» über Eels «It’s A Motherfucker» bis zu Johnny Cashs «Hurt». Altbekannte Meister_innen der Schwermut (Leonard Cohen, Radiohead) kommen genauso zum Zug wie Gelegenheitsmelancholiker_in- nen (Amy Winehouse, Kendrick Lamar). Mit einigen Ausnahmen werden insbesondere Songs gespielt, die zwar zu den schönsten dieser Welt gehören, aber grösstenteils aus der Öffentlichkeit verbannt wurden, weil sie den Ansprüchen des Gute-Laune-Radios, der Kaufrauschhintergrundsmusik oder der euphorisierten Dancefloors nicht gerecht werden. Wir werden solidarisch leiden – Liebeskummer, Tod, Einsamkeit, you name it. Taschentücher gibt es an der Bar for free.

Di 16.1.2018
Erfreuliche Universität
Das Tagblatt, Blochers Gratiszeitung und die Nischen: Wer hat noch eine Stimme in der Ostschweiz?
Podiumsdiskussion
Medien II

Mit Mario Stäheli (Geschäftsleiter St. Galler Nachrichten), Corinne Riedener (Redaktorin Saiten), Marlon Rusch (Co-Redaktionsleiter Schaffhauser az) und Stefan Schmid (Chefredaktor St. Galler Tagblatt). Moderation: Rolf Bossart

Die Medienlandschaft in der Schweiz wird gerade kräftig umgestaltet. Die Konzentration der Pressetitel nimmt weiter zu, so arbeiten das St.Galler Tagblatt und die Aargauer Zeitung künftig zusammen. Die politische Einflussnahme von rechts steigt, wie der Kauf der Gratiszeitungen in der Ostschweiz durch SVP-Milliardär Christoph Blocher zeigt. Und schliesslich kommt es am 4. März 2018 zu einer historischen Abstimmung: Soll der öffentliche Rundfunk in der Schweiz fortbestehen oder abgeschafft werden? Dringlichkeit genug für eine Medienreihe im Palace!

Die Ostschweiz steht beispielhaft für den Umbruch der Schweizer Medien. Das Tagblatt ist Monopolist und muss seine Rettung dennoch in einem gemeinsamen Mantelteil mit der Aargauer Zeitung suchen. Gleichzeitig hat SVP-Milliardär Christoph Blocher die Gratiszeitungen in der Region aufgekauft, sicher nicht ohne politische Absichten. Welche Bedeutung kommt den kleineren Titeln wie Saiten oder der Schaffhauser AZ in dieser heiklen Situation zu? 

Fr 19.1.2018
XTRM Tour
mit Slimka, Di-Meh und Makala (Superwak Clique)
Bit TunerDJ-Set
DJ Burrburrito
Superwak

Musikalische Gäste aus Genf sind im Palace eher selten. Französischsprachige Musik erst recht. Es will also etwas heissen, wenn nun drei Rapper des Genfer Hip-Hop-Kollektivs Superwak Clique unsere Bühne kapern. Slimka, Di-Meh und Makala sind zuvorderst im Umzug dabei, der die Schweiz gerade stürmisch mit Trap in Beschlag nimmt. Tiefe und schleppende Bässe, schnelle Hi-Hats und heruntergepitchte Stimmen sind die zentralen Merkmale des Hip-Hop-Subgenres, das im 90er-Hip-Hop der Südstaaten verwurzelt ist und sich in den vergangenen Jahren zum massgebenden Sound der Jugend in den USA und Europa herausgebildet hat. Mit einiger Verspätung ist Trap auch hierzulande angekommen, wobei wenig erstaunlich zuerst die Westschweiz die Nase in den Wind gehalten hat. Inzwischen schiessen in Genf, Luzern, Zürich und nicht zuletzt in St.Gallen Hip- Hop-Crews aus dem Boden. Zu den aufsehenerregendsten gehört zweifelsohne die Superwak Clique und ihre Aushängeschilder Slimka, Di-Meh und Makala. Deren Humor, die Punk-Energie und der Pop-Instinkt, die extravaganten Outfits und der Flow von Tracks, die Namen wie «Wes Anderson» oder «Jon Snow» tragen, stiften ein ansteckendes Chaos, das sich in energiegeladenen Konzerten entlädt. Genauso schweisstreibend ist die fatale Mischung aus Bass-Musik, die Bit-Tuner nach dem Konzert auf die Tanzfläche schleudert. Von Techno und UK-Bass, über Footwork bis Grime und Hip-Hop ist alles dabei, was direkt auf die Magengrube abzielt.

Sa 20.1.2018
8 Jahre Soul Gallen
mit DJ Soul Koffi & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Acht Jahre Soul Gallen wollen ausgiebig gefeiert werden. Freut euch mit Gastgeber Herr Wempe und seinem umtriebigen Gast-DJ Soul Koffi (Koffi & The Gang / Holy Groove Festival / JazzOnze+ Festival) aus Lausanne auf einen Geburtstagsabend mit Soul, Funk, Breaks, Jazz, Rhythm’n’Blues, Latin, Afro und Disco.

Di 23.1.2018
Erfreuliche Universität
No-Billag: Wie weiter mit dem öffentlichen Fernsehen und Radio?
Podiumsdiskussion
Medien III

mit Regula Rytz (Präsidentin Grüne Schweiz), Lukas Weiss (Union Nicht-Kommerzieller Lokalradios), Noah Menzi( Kantonalpräsident Jungfreisinnige) Sascha Schmid (Kantonalpräsident Junge SVP) und Hansi Voigt (Journalist)

Die Medienlandschaft in der Schweiz wird gerade kräftig umgestaltet. Die Konzentration der Pressetitel nimmt weiter zu, so arbeiten das St.Galler Tagblatt und die Aargauer Zeitung künftig zusammen. Die politische Einflussnahme von rechts steigt, wie der Kauf der Gratiszeitungen in der Ostschweiz durch SVP-Milliardär Christoph Blocher zeigt. Und schliesslich kommt es am 4. März 2018 zu einer historischen Abstimmung: Soll der öffentliche Rundfunk in der Schweiz fortbestehen oder abgeschafft werden? Dringlichkeit genug für eine Medienreihe im Palace!

Die No-Billag-Initiative ist eine der radikalsten seit langem. Sie fordert nichts weniger als die Abschaffung der öffentlichen Medien in der Schweiz. Soll tatsächlich jede und jeder nur für das bezahlen, was sie oder er konsumiert – oder wären die Folgen für die Qualität der Medien und die demokratische Debatte verheerend? Auch die Interessen der Befürworter_innen, die es auf die Werbegelder der SRG und die politische Einflussnahme abgesehen haben, werden an diesem Podium diskutiert. 

Fr 26.1.2018
Hey Hey Bar
DJs Wayne Champagne & El Hop
Nachttanzbar

So knapp bei der Hey Hey Bar der Platz zum Tanzen ist, so weit und unbegrenzt ist der musikalische Horizont, wenn wir vor der Palace-Bar den Vorhang ziehen und alle ein bisschen näher zusammenrücken müssen. Stets dem Dancefloor zugewandt, bringen die Hey Hey Bar-DJs Unerhörtes aus aller Welt und manchmal auch aus dem Weltall zusammen.

Sa 27.1.2018
SilentbassSG
Oimjakon
DJ Depressed ModeAfterparty
Plattentaufe

Der St.Galler Basspoet Lorenz Niederer tauft sein neues Album «Circle». Zusammenhängende Songs, die tief in die Seele eindringen, verspricht seine vierte Langspielplatte. Mit dem Drummer Alessandro Capilli entstehen mächtig aufbauende Loops und sich immer weiter- und weiterdrehende progressive und pulsierende Beats. Die Inspiration der instrumentalen Songs nimmt Niederer aus dem aktuellen Weltgeschehen. Zur Taufe des vierten Kapitels werden Silentbass von der Speedpainterin Corinne Suter, Tänzerin Nightmare Vany und dem Schauspieler Hans Gysi unterstützt – visuell untermalt wird die grosse Feier von null. kelvin. Zur Eröffnung des Abends spielt die Band Oimjakon eines ihrer ersten Konzerte mit gewaltig dröhnenden Riffs in düsteren Soundlandschaften. Als Abschluss verführt DJ Depressed Mode durch den konsequenten Verzicht auf Gesang und unerwartete Klänge zur Afterparty und intensiviert den musikalischen Rausch dieser spannenden und einmaligen Nacht.

Do 1.2.2018
Discounterbar
RIP HIP PRIEST - PSYKICK DANCEHALL
FAREWELL MARK E. SMITH: REBELLIOUS JUKEBOX
Tanzen & Trinken

RIP HIP PRIEST – PSYKICK DANCEHALL

Farewell Mark E. Smith: 5 hrs Fall Sound - Rebellious Jukebox 

A New Face In Hell, Time Enough At Last: DJ Stanley & Hobgoblin spielen und zeigen fünf Stunden The-Fall-Collage auf 33 Platten, Fotos, Filmen, Texten, Gastgesängen... Eat Yourself Fitter! Schwerpunkt frühe Jahre, Witch Trials, Grotesque, Slates, Hex Enduction, Perverted… Inkl. Plakat & Foto Ekkehard-Auftritt St.Gallen, 2.2.1983, von wo die Live-Aufnahme Mere Pseud Mag. Ed. auf die Compilation Hip Priests And Kamerads (1985) fand. Und an der Discounterbar selbstverständlich Behind The Counter (Middle Class Revolt, 1994). Eintauchen in die Wonderful & Frightening World of The Fall 1977-2018 und dem Hip Priest frönen (ja, ist auch der Schlüsselszenensong in "The Silence Of The Lambs"). Farewell M.E.S! Leave The Capitol, aber er wird bleiben: A Ghost In My House. In unserem Palace. Auch dafür, wie für alles, ein Fall-Song: Palace Of Swords Reversed. Und jetzt: Smile!

Fr 2.2.2018
Das grosse Quiz der Populärkultur
mit Mämä Sykora & Sascha Török
Das grosse Rätseln

Laut, schrill und schräg – ganz so wie die Popkultur es eben auch ist: Mämä Sykora und Sascha Török fordern Kinogängerinnen, TV- Glotzenden, Musikkennern, Comic-Fans, Klatschheftlilesenden und Kunstliebhaberinnen alles ab. Für das Publikum gilt es eine Vielzahl an verrückten Kategorien zu bewältigen, multimedial präsentiert und alle Arten von Hirnwindungen ansprechend. Dabei dreht sich alles um die grossen und kleinen Protagonist_innen aus 100 Jahren Populärkultur. Gefordert sind universales Wissen, mutiges Schätzen und blitzschnelles Um-die-Ecke- Denken – denn oft punkten nur die Schnellsten. Und manchmal halt auch die Lautesten. Gespielt wird in Gruppen bis zu maximal vier Personen. Einzelne Teilnehmer_innen können sich am Abend selber zu Gruppen zusammenschliessen. Den Besten winken poppige Preise und ewiger Ruhm. Alle anderen werden zumindest viel Unnützes gelernt und einen äusserst vergnüglichen Abend verbracht haben.

Sa 3.2.2018
FaberCH
Frutti Di MareCH
DJ Real MadridToggi
Ausverkauft

Dieses Konzert ist ausverkauft. Es sind keine Tickets mehr erhältlich!

Während du deinen Kopf auf den Tresen legst, setzt sich die Melancholie mit ihrem wuchtigen Hintern auf dein Gesicht. Ein Posaunensolo nimmt seinen Anfang, eine raue Stimme spricht zu dir und zerrt dich raus auf die Strasse. Es ist die Stimme Julian Pollinas, moderner Troubadour aus Zürich. Einer, der mit sizilianischen Volksliedern gross geworden ist und mit Melodien von Leonard Cohen und Jacques Brels jongliert. Es ist die Stimme eines Jungen, über dessen Lippen die klugen Texte eines Alten rinnen. Mit dem gefeierten Debütalbum «Sei ein Faber im Wind» fegt der Mittzwanziger über grosse und kleine Konzertbühnen im ganzen deutschsprachigen Raum und begeistert eine immer grösser werdende Anhängerschaft. Nach unzähligen, meist ausverkauften Konzerten spielt Faber jetzt endlich im Palace, wo der Ostschweizer Teil seiner Band (Tillman; Das Pirmin Baumgartner Orchester, Janos; Panda Lux), schon mehrmals auf der Bühne gestanden hat. Den Auftakt in diesen Konzertabend bestreitet das Trio Frutti di Mare mit Klezmer- und Gipsy-Mukke. Zur Aftershow bringt Posaunen-Till unter seinem Alias DJ Real Madrid heissen Techno auf die Tanzfläche.

Di 6.2.2018
Erfreuliche Universität
Metamorphosen der Arbeit: Zum Aufstieg und Fall des Normalarbeitsverhältnisses in der Schweiz
Wie wir arbeiten I

Mit Brigitta Bernet und Hans Schäppi

In der Arbeitswelt vollzieht sich zurzeit ein tiefgreifender Umbruch. Neue Technologien verändern die Art und Weise, wie, wo und wann wir arbeiten, flexible Arbeitsmodelle ersetzen den traditionellen Achtstundentag. Während sich für die einen durch die Digitalisierung und Automatisierung neue Möglichkeiten und Betätigungsfelder eröffnen, wächst bei anderen die Sorge um die eigene Arbeitsstelle. Höchste Zeit also, bei der Erfreulichen Universität über Arbeit zu reden.

Die Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit weichen sich auf, eingespielte Arrangements und Berufsbilder werden porös. Für die Basler Historikerin Brigitta Bernet ist klar: Die kollektivvertraglich abgesicherte und betrieblich organisierte «Normalarbeit», wie sie für weite Teile des 20. Jahrhunderts prägend war, gerät zunehmend unter Druck. Zusammen mit dem Gewerkschafter Hans Schäppi skizziert Bernet im Palace die Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz. Was war Arbeit gestern, was ist sie heute? In ihrem Vortrag gehen die beiden ausserdem der Frage nach, welche Formen der Arbeit für die Zukunft denkbar sind.

Do 8.2.2018
Mzantsi! South African Club Night
FakaZA
Manthe Ribane & Kami AworiZA/CH
OsramDJ-Set
Cuss GroupZA
Signal the future

IM ANSCHLUSS AN:

LECTURE & SCREENING MIT DEM SÜDAFRIKANISCHEN KÜNSTLERKOLLEKTIV CUSS GROUP (19:00 Uhr im Kunstmuseum St.Gallen)

Freier Eintritt für Besucher_innen der Lecture im Kunstmuseum

Präzise und unprätentiös sind die Porträts und Detailaufnahmen des Fotografen Georg Gatsas im Kunstmuseum St.Gallen gehängt. Die Bilder strahlen eine unerwartete Ruhe aus, denn oft stammen die abgelichteten Künstler_innen ja aus bass-, meinungs- und lautstarken Subkulturen. Wir freuen uns, dass der Soundtrack zu ebendieser (Manor-Kunstpreis-)Ausstellung (noch bis am 11.2.) im Palace zu hören ist! Fela Gucci und Desire Marea bilden das Performance-Duo Faka. Zerstückelte, schwere Beats und entfremdete Melodien stützen den einlullenden Singsang; das hört sich an wie ein gemütliches Dampfbad auf Speed. Guccis und Mareas Performances und Videos – mal mit kastanienbraunen Afros, mal mit kilometerlangen Wimpern oder Schmollmund – sind eine einzige Ansage für die Selbstermächtigung der queeren Jugend Südafrikas. Die Sängerin und Tänzerin Manthe Ribane stand bereits vor zwei Jahren auf der Palacebühne. Sie teilt an diesem Abend die afrofuturistische Raumkapsel mit Kami Awori aus Genf. Der afro-karibische Soul dieses Duos ist raumgreifend; die polyrhythmischen Beats stossen nirgends an, die Sounds fransen ins Endlose aus. Und davor treffen wir uns alle um sieben im Kunstmuseum für eine Lecture mit dem Künstlerkollektiv Cuss Group!

* Dieser Abend ist durch die Kooperation zwischen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia entstanden, in Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen Kaserne Basel, Festival Antigel Genf und dem Zentrum für Afrikastudien der Universität Basel.

Fr 9.2.2018
SchnellertollermeierCH
Obacht ObachtCH
Radikal brachial

Selten in den letzten Jahren hat eine Schweizer Band ein Live-Publikum so verzückt und weggeblasen wie das Trio Andi Schnellmann (Bass), Manuel Troller (Gitarre) und David Meier (Schlagzeug). Und dies über alle Genregrenzen hinweg: Rock, Jazz, Heavy Metal, Post-Punk oder Elektro fliessen hier so bestechend ineinander, als ob sie alle just frisch geboren wären. Wer jüngst im Palace Blood Sport oder Geoff Barrows Beak› erlebt hat, ahnt, wovon die Rede ist: von hochenergetischer, konzentriert minimalistischer, komplex verdichteter, aber nicht angestrengt verkopfter, sondern offen vorwärtstreibender, dringlicher und letztlich befreiender Musik. «Entgrenzung im Dienst der Konzentration», wie die Band selber schreibt. Wie ein frei schwebendes Mobile. Oder ein morphender Organismus. Dabei bewegt sich der Bandsound durch ambientale Zonen, baut sich zu brachialem Rock auf, öffnet sich zu Drones und kommt leichtfüssig auf dem Dancefloor an. Das klingt verblüffend selbstverständlich und eben nicht nach Crossover oder sonst einer Kopfgeburt. Es funktioniert, weil die Drei keine Jazzer sind, die sich im Gestus der Veredelung über die Rockmusik beugen. Schnellertollermeier gehören einer Generation an, die mit Grunge, Hip-Hop und elektronischer Clubmusik aufgewachsen und vertraut ist. Nun werden sie international an Jazzfestivals von Willisau bis Cheltenham ebenso gefeiert wie in Rock- und Metalclubs oder an der Bad Bonn Kilbi. Sie stehen für Klarheit, Können, Haltung und für eine Radikalität, wie man sie hierzulande lange nicht mehr gehört hat. Den Glauben an die Kraft der Live-Musik erneuern auch die schrulligen Rumpel-Punkblueser Obacht Obacht: Der Frauenfelder Lo-Fi-Barde und Weltschmerz-Bastler Tobias Rüetschi spielt da seine Songs im Garagerock-Bandformat. 

Sa 10.2.2018
Zeichnungsdisco
mit Lika Nüssli, Dario Forlin & DJ Kutschenfahrt
Pinselschwingen

Bereits zum dritten Mal zeichnen Lika Nüssli und Dario Forlin, die beiden Topshots der St.Galler Illustrationsszene, mit ihren Zauberpinsel und -stiften, was ihnen gemeinsam so in die Köpfe schiesst. Inspiriert werden die beiden durch die Tanzmusik von DJ Kutschenfahrt, die neben ihrem gewaltigen Faible für Hopp-de-Bäse-Tracks ebenfalls als gekonnte Pinselschwingerin bekannt ist. Vielleicht wird auch wieder die Wunschbox aufgestellt. Skurrilen, teilweise expliziten und ganz bestimmt einzigartigen Kreationen – auf der grossen Leinwand live projiziert – steht dann nichts mehr im Wege; einem tanzbaren Abend sowieso nicht!

Mi 14.2.2018
Tagblatt-Podium zur Theatersanierung
Debatte

Am 4. März kommt der Kredit von 48,6 Millionen Franken zur Sanierung des Theaters St.Gallen zur Abstimmung. Die kantonale SVP macht Stimmung gegen die Vorlage, während sich unter St.Galler Kulturschaffenden das Bündnis Jakob zusammengetan hat.

Es diskutieren Katrin Meier (Leiterin Amt für Kultur), Marc Mächler (Regierungsrat FDP), Toni Thoma (Kantonsrat SVP) und Remo Senekowitsch (JFDP). Moderiert wird das Gespräch von Stefan Schmid (Chefredaktor St. Galler Tagblatt) und Andri Rostetter (Leiter regionale Ressorts).

Do 15.2.2018
AlgiersUSA
Hiro KoneUSA
Power

Seit Algiers vor zwei Jahren im Palace gespielt haben, hat sich einiges getan bei der Band aus Atlanta. Unzählige Festival- und Clubauftritte haben zum Ruf einer ausgezeichneten Live-Band beigetragen und nach der Tour mit Depeche Mode im vergangenen Sommer glaubte man bereits, die Band an den Stadionrock verloren zu haben. Doch weit gefehlt: Das neue Album «The Underside of Power» setzt dort an, wo bereits das Debütalbum begeistert hat. In energiegeladenen Songs schöpft das Quartett erneut erstaunliche musikalische Gegensätze aus. Der hymnische Soul-Gesang von Franklin James Fisher trifft auf den dissonanten Krach seiner Band, harmonische Melodien eruptieren in heftigen Post-Punk-Attacken. Voller Wut, jedoch nie ohne einen Funken Hoffnung, verurteilt die Band in ihren explizit politischen Texten Rassismus, Faschismus sowie das herrschende politische und wirtschaftliche System – und schafft es dabei immer wieder, ihren Unmut in leidenschaftliche Protestsongs zu transformieren. Zwischen Ambient und Minimal Music oszilliert der instrumental-elektronische Sound der New Yorkerin Hiro Kone, die diesen Konzertabend eröffnet.

Sa 17.2.2018
Disco Diaspora
DJ Solobello
Smartphone-Disco

Weisst du, wie die Songs klingen, die in der eritreischen Diaspora gerade abgefeiert werden? Kennst du die senegalesischen Überhits, auf Youtube millionenfach geklickt? Bei der Disco Diaspora lautet die Parole: Raus aus unserer musikalischen Blase, rein in das vergnügliche Durcheinander aus Sounds, die in der Schweiz bisher kaum eine Öffentlichkeit fanden.

Di 20.2.2018
Erfreuliche Universität
Arbeiten für die Zukunft: Warum wir im Care-Sektor nicht so arbeiten können, wie wir es für richtig halten
Wie wir arbeiten II

Tove Soiland im Gespräch mit Rolf Bossart

In der Arbeitswelt vollzieht sich zurzeit ein tiefgreifender Umbruch. Neue Technologien verändern die Art und Weise, wie, wo und wann wir arbeiten, flexible Arbeitsmodelle ersetzen den traditionellen Achtstundentag. Während sich für die einen durch die Digitalisierung und Automatisierung neue Möglichkeiten und Betätigungsfelder eröffnen, wächst bei anderen die Sorge um die eigene Arbeitsstelle. Höchste Zeit also, bei der Erfreulichen Universität über Arbeit zu reden.

Digitalisierung und neue Erwerbsformen bieten uns immer weitreichendere Flexibilität in der Arbeitsgestaltung. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Zwänge. Für die Historikerin Tove Soiland zeigt sich gerade im Care-Bereich, dass wir nicht immer so arbeiten können, wie wir es für richtig halten. Im Gespräch mit Rolf Bossart diskutiert sie über den Widerspruch zwischen dem Wunsch, mit Menschen zu arbeiten und den wirtschaftlichen Zwängen in einem wachsenden Arbeitsfeld.

Mi 21.2.2018
Worst Case Szenarios
Schlechter Sex Folge II
Erotik pur

Wenn Studentinnen von eisigen Millionären, Novizinnen von strengen Lehrerinnen und Cowboys von wilden Indianern gepeitscht werden, dann weiss man: Es ist Zeit für schlechten (und auch recht anstrengenden) Sex. Die neue Folge widmet sich bizarrem Paarungsverhalten in Film und Buch, natürlich mit den 50 Schatten des bleiernden Grau, dem Schwulen-Indianer-Roman «Rote Männer auf grünen Matten» und der sogenannten «Bibel des lesbischen Sadismus». Dazu plaudern Storm und Störmer über den erotischen Karpfenkalender 2018 und ihr Herzensbuch «Gruppensex in der Bundesrepublik».

Fr 23.2.2018
Soul Gallen Live
Min KingCH, live
mit Herr Wempe & Herr Bulla (Barcelona)
Immer Wieder

Min King sind zurück. Fünf Jahre nach ihrem grossartigen und erfolgreichen Debütalbum «Am Bluemeweg» haben die fünf Schaffhauser Mundart-Soul-Pioniere im vergangenen Herbst den Zweitling «Immer Wieder» veröffentlicht. Ein Album, dem sich immer wieder und immer wieder zuhören lässt. Die Kings hieven ihren Sound auf ein neues Level: Reduzierter und trockener klingen die Beats, fein säuberlich ausgewählt ihre Sounds und Sänger Philipp Albrecht aka der «James Brown von Schaffhausen» lässt den düsteren Gefühlen freien Lauf – in seinen Texten klingt viel Weltschmerz im Kleinen. Und dann covern die Munots auf ihre Weise den grossen Mani (Matter) mit einer treibenden und repetitiven Version von «Mir händ en Verein» (den bereits Stahlberger zu dem Ihren gemacht haben) und beweisen: sie ghöred dezue. Min King nehmen den Schleichweg in die Zeitlosigkeit. Im Anschluss laden Herr Wempe und Herr Bulla, der Gast-DJ aus Barcelona, zum Tanz und lassen mit ihren Soul- & Funk-Platten in gewohnter Soul Gallen-Manier die Bärin steppen. «Sing mis Meisli, Meisli sing für mi»

Sa 24.2.2018
Nordklang Festival
De UnderjordiskeDK
JærvDK
Nordisch

Die musikalische Exkursion in den hohen Norden steht wieder an, das Nordklang Festival lädt zu seiner bereits 12. Ausgabe. Im Palace gibts zwei Geheimtipps aus Kopenhagen zu hören, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen steht an diesem Abend die Psych-Band De Underjordiske auf der Bühne, die mit scheppernden Bassläufen und klangvollen Gitarrenmelodien voran treiben. Zum anderen ist es das Pop-Duo Jærv, die kraftvoll produzierte Beats, die Elemente von New Wave und klassischer nordischer Elektronik enthalten, auf intime und verwundbare Gesangsmelodien treffen lässt. Ein Abend gesungen in Dänisch.

Di 27.2.2018
Erfreuliche Universität
Der Wert der Arbeit: Einkommen und soziale Mobilität in der Schweiz
Wie wir arbeiten III

Vortrag von Isabel Martínez

In der Arbeitswelt vollzieht sich zurzeit ein tiefgreifender Umbruch. Neue Technologien verändern die Art und Weise, wie, wo und wann wir arbeiten, flexible Arbeitsmodelle ersetzen den traditionellen Achtstundentag. Während sich für die einen durch die Digitalisierung und Automatisierung neue Möglichkeiten und Betätigungsfelder eröffnen, wächst bei anderen die Sorge um die eigene Arbeitsstelle. Höchste Zeit also, bei der Erfreulichen Universität über Arbeit zu reden.

Wenn die Zeitschrift Bilanz alljährlich die Vermögen der 300 Reichsten im Land vergleicht, geht leicht vergessen, dass auch die Spitzeneinkommen in den letzten 20 Jahren stark gestiegen sind. Gleichzeitig kommen die Löhne am unteren Rand der Einkommensverteilung nicht richtig voran. Gibt es in der Schweiz also ein Problem mit der Einkommensmobilität? Die Ökonomin und Arbeitsmarktspezialistin Isabel Martínez forscht zu den Arbeitseinkommen der Topverdiener_innen in der Schweiz. Schliessen sich die oberen Einkommen gegen unten ab? In ihrem Vortrag wirft Martínez ausserdem die Frage auf, welchen Beitrag Bildung zum Ausgleich gestiegener Ungleichheit leisten kann.

Do 1.3.2018
Discounterbar
The BombFilm
DJ Casablanca
Bombenstimmung

Unter Verwendung von historischen und aktuellen Aufnahmen erzählt der Film «The Bomb» von Kevin Ford bewusst unchronologisch die Geschichte der Atombombe. Die Dokumente belegen, dass die Bombe bis heute nichts von ihrer Macht und perversen Faszination verloren hat: In bombastischen Militäraufmärschen der Atommächte wird die nukleare Todesmaschine zelebriert. Und immer wieder steigen bei Atomtests pilzförmige Feuerbälle in den Himmel, erstrahlen grelle Blitze in der Wüste oder über dem offenen Meer. Gezielt irritiert «The Bomb», auf Kommentare wird verzichtet – dafür ist der Film hervorragend vertont: Der Soundtrack stammt von The Acid, die vor gut drei Jahren im Palace auftraten. Nach dem Film legt DJ Casablanca acid-mässig auf und zaubert eine Bombenstimmung auf die Tanzfläche. Wie immer mit freiem Eintritt und überraschendem Discountschlager.

Fr 2.3.2018
DachsSG
der RingerDE
DJ MorukÖrlikon, Afterparty
Plattentaufe

«So als Zeiche, sinder no do», endlich der erste Dachs-Langspieler: «Immer schö lächlä». Dachs, das sind Basil Kehl, der umtriebige Tausendsassa, der erst vor ganz Kurzem im Palace unter seinem Alter Ego Wassily sein Debütalbum taufte und seine bessere Hälfte Lukas Senn, ein vielfältiger Soundtüftler. Sie muss man wohl niemandem mit Muttersprache Schwizerdütsch mehr vorstellen, denn mit ihrer Büzlä-EP überraschten sie im Schweizer Pop-Kosmos mit eingängigen Phrasen und klugem Electro-Pop. Und nun taufen sie ein Album, welches vor Wortwitz nur so trieft. Cipolata Promis, Füdliblutt, Pflumebaum, Seiffeblottre Tod – so skurril die Liednamen sind, genauso sind es deren Inhalte: 15 Geschichten aus allen Lebenssituationen – von gesellschaftskritischer Zukunftsdystopie bis zu unbeholfenen Liebesgeschichten, die gegen die Coolness ankämpfen – mit eingängigen und sauber produzierten Beats vertont. Zu reifen Aussenseitern herangewachsen, scheint der Vergleich zu Jeans for Jesus überflüssig, Stahlberger haben sie überwunden, obwohl «de neui Neumarkt» so schnell niemand vergessen wird. Die «Sonntagszeitung», «Die Zeit» und «SRF Virus» zählen «Immer schö lächlä» bereits jetzt zu den besten Mundart-Alben des Jahres. Und das vollkommen zu Recht. Zum grossen Fest bringen sie Der Ringer, ihr deutsches Pendant aus Hamburg, mit. Auf dem Traditionslabel Staatsakt haben sie ihr erstes Album rausgebracht, ein Explosion aus Gitarren in der Effektschleife und Autotune-NDW. Dazwischen und danach steht DJ Moruk hinter den Plattentellern. 

Sa 3.3.2018
Hey Hey Bar
Wayne Champagne & Die Lahmen Posaunen
Nachttanzbar

Die grosse Feier der grenzenlosen Musik – die Hey Hey Bar-DJs verführen mit Klängen aus allen Himmelsrichtungen zum Tanz an der langen Bar und zeigen einmal mehr die Schnittmengen zwischen Dancehall, House und Afro mit viel Bass. As usual für einen läppischen Fünfliber.

So 4.3.2018
Nein zur No-Billag-Initiative

Nein zur No-Billag-Initiative:

HTTPS://NO-CULTURE.CH

So 4.3.2018
Erfreuliche Universität
Matinée zur Revolution in Rojava
mit Michael Knapp, Autor & Historiker
Infoveranstaltung

Im Norden Syriens befindet sich eine freie Region, die Rojava. Die drei Kantone, hauptsächlich von Kurd_innen bewohnt, haben sich vom Baath-Regime befreit und ein demokratisches System errichtet. Michael Knapp, Autor und Historiker aus Berlin berichtet über die demokratische Autonomie zwischen Krieg und Embargo, Frauenbewegungen und über den Krieg mit der Türkei. Die Matinée wird in Zusammenarbeit mit der CaBi-Solidaritätsgruppe Syrien/Kurdistan und dem kurdischen Gesellschaftszentrum präsentiert.

Fr 9.3.2018
Bob Dylans 115ter Traum
Theater Hora & Hora Band
DJs TWEEDLE DEE & TWEEDLE DUM
25 Jahre Hora

«Wenn ich nicht Bob Dylan wäre, würde ich vermutlich selbst denken, dass Bob Dylan mir eine Menge Antworten geben kann.» (Bob Dylan)

Theater HORA wird 25. Und feiert sich selbst in einer großen Bühnenshow mit einer Hommage an den nach wie vor unangepasstesten aller Popstars: Bob Dylan. Ausgehend von dessen Abstürzen und Höhenflügen, Spleens und Unberechenbarkeiten, Identitätswechseln, Grenzüberschreitungen und seinem lebenslangen Kampf gegen das Erfüllen von Erwartungen und für die Freiheit des Eigensinns reflektiert HORA seine eigene Rolle in einer immer normfixierteren Gesellschaft. Eine wilde Mischung aus Totaltheater und Konzert, minimalistischer Improvisation und Kostümorgie, Tableau vivant und Radikalperformance, ausgehend von den Songs und dem Leben von Bob Dylan – dessen 115ter Traum am Ende vielleicht HORA selbst ist.

Mit dem HORA-Ensemble (Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Simone Gisler, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Lucas Maurer, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber, Fabienne Villiger), der HORA'BAND (Enrico Rizzi, Lucas Selinger, Roland Strobel, Dr. Vree, Denise Wick Ross) sowie wechselnden Special Guests

Regie Michael Elber Musikalische Leitung Roland Strobel Künstlerische Mitarbeit Nele Jahnke, Malí Lazell, Amadea Schütz Szenografie Copi Remund Ausstattung Barbara Rusterholz Kostüme Caroline Benz und Judith Steinmann Gästebetreuung und -inszenierung Nele Jahnke Dramaturgie Marcel Bugiel Regieassistenz Malí Lazell Assistenz Amadea Schütz Technische Leitung und Licht Verena Kälin Produktionsleitung Svetlana Ignjic Produktion Theater HORA Züriwerk

Nach der Vorstellung: LOVE SICK IN A POLITICAL WORLD. BOB DYLAN ON VINYL 33/45 RPM. – MIT DEN DJ’S TWEEDLE DEE & TWEEDLE DUM

Sa 10.3.2018
Bob Dylans 115ter Traum
Theater Hora & Hora Band
DJs TWEEDLE DEE & TWEEDLE DUM
25 Jahre Hora

«Wenn ich nicht Bob Dylan wäre, würde ich vermutlich selbst denken, dass Bob Dylan mir eine Menge Antworten geben kann.» (Bob Dylan)

Theater HORA wird 25. Und feiert sich selbst in einer großen Bühnenshow mit einer Hommage an den nach wie vor unangepasstesten aller Popstars: Bob Dylan. Ausgehend von dessen Abstürzen und Höhenflügen, Spleens und Unberechenbarkeiten, Identitätswechseln, Grenzüberschreitungen und seinem lebenslangen Kampf gegen das Erfüllen von Erwartungen und für die Freiheit des Eigensinns reflektiert HORA seine eigene Rolle in einer immer normfixierteren Gesellschaft. Eine wilde Mischung aus Totaltheater und Konzert, minimalistischer Improvisation und Kostümorgie, Tableau vivant und Radikalperformance, ausgehend von den Songs und dem Leben von Bob Dylan – dessen 115ter Traum am Ende vielleicht HORA selbst ist.

Mit dem HORA-Ensemble (Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Simone Gisler, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Lucas Maurer, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber, Fabienne Villiger), der HORA'BAND (Enrico Rizzi, Lucas Selinger, Roland Strobel, Dr. Vree, Denise Wick Ross) sowie wechselnden Special Guests

Regie Michael Elber Musikalische Leitung Roland Strobel Künstlerische Mitarbeit Nele Jahnke, Malí Lazell, Amadea Schütz Szenografie Copi Remund Ausstattung Barbara Rusterholz Kostüme Caroline Benz und Judith Steinmann Gästebetreuung und -inszenierung Nele Jahnke Dramaturgie Marcel Bugiel Regieassistenz Malí Lazell Assistenz Amadea Schütz Technische Leitung und Licht Verena Kälin Produktionsleitung Svetlana Ignjic Produktion Theater HORA Züriwerk

Nach der Vorstellung: LOVE SICK IN A POLITICAL WORLD. BOB DYLAN ON VINYL 33/45 RPM. – MIT DEN DJ’S TWEEDLE DEE & TWEEDLE DUM

Do 15.3.2018
Erfreuliche Universität
Eine Soirée aus dem Ostschweizer Migrationsuntergrund
Neue Schweiz I

Viele Menschen gelten in der Schweiz immer noch als Fremde. Sie werden wegen Pass, Aufenthaltsstatus oder Herkunft nicht als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkannt – auch im Jahr 2018. Dabei sind viele von ihnen hier aufgewachsen und geboren, andere wiederum erst vor kurzem hergekommen. Sie leben, lieben und arbeiten hier. Für sie ist die Unterscheidung zwischen «Schweizer_innen» und den «Ausländer_innen», wie es nicht nur rechtsbürgerliche Politiker gerne tun, weit entfernt von ihrer Lebensrealität. Wie erleben sie Rassismus und Ausgrenzung? Was bedeutet für sie, «Fremde» im eigenen Land zu sein? Fragen genug, um bei der Erfreuliche Universität am 15. und 20. März über eine post-migrantische Gesellschaft zu reden. In Zusammenarbeit mit dem Institut Neue Schweiz (INES).

Man muss nicht dieselbe Geschichte teilen, um über das gemeinsame Zusammenleben mitbestimmen zu dürfen. Für viele ist es Alltag, sich der Schweiz zugehörig zu fühlen und trotzdem als «Ausländer_in» etikettiert zu werden. In einer Soirée aus dem Ostschweizer Migrationuntergrund erzählen sieben Menschen unterschiedlichster Biografie und mit der Gemeinsamkeit, «Ausländer_in» zu sein, davon, wie sie die Ostschweiz mitgestalten und mit dem Alltagsrassismus umgehen. Danach gibt es Tanz und Musik mit DJ Naurasta Selecta. Moderiert wird die Soirée von Gülsha Adilji (Autorin und Moderatorin) und Uğur Gültekin (Vorstand INES und Journalist). Ausserdem diskutieren Yonas Gebrehiwet (Eritreischer Medien- bund), Tatiana Cardoso (Studentin Soziale Arbeit), Khaled Aissaoui aka E.S.I.K (DJ und Rapper), Kosovare Kryeziu (Sozialarbeiterin mit Herzblut) und Cenk Akdoganbulut (Präsident SP-MigrantInnen St. Gallen) mit. 

Fr 16.3.2018
Wurst & Tanz
Alice RooseveltCH
Kelley StoltzUS
mit den DJs soma & Pa-Tee
Freudiges Fest

Die Sosa St.Gallen lädt zum ersten Mal zu ihrem wohlbekannten Fest «Wurst & Tanz» ins Palace. Eröffnet wird der Abend von soma, einem jungen und frischen DJ-Duo, welches mit funky Tunes zum Tanz verführt. Live stehen zwei Läckerli auf der Bühne: Zum einen beehrt Kelley Stoltz aus New York mit seiner aktuellen Platte «Que Aura» die Bühne. Stoltz, der früher die Fan-Post von Jeff Buckley sortierte, produzierte unter anderem Alben von Thee Oh Sees und teilte die Bühne mit Sonny Smith und Echo & The Bunnymen. Mit seinen verträumten Liedern wird er gerne auch mal mit The Velvet Underground oder Leonard Cohen verglichen. Weiter geht der Abend mit Alice Roosevelt aus Nyon. Die Romands hauen einem Shoegaze um die Ohren, der mit allen Wassern des Lac Lémans gewaschen ist. Distanzierter Gesang trifft auf schwebende Gitarren, untermauert von peitschender Perkussion – und erzeugt so musikalisch die Stimmung einer ungemütlichen Abenddämmerung. Den Abschluss des freudigen Fests macht Lokalmatadorin DJ Pa-Tee

Sa 17.3.2018
Mario BatkovicCH
DJ Die Lücke
Virtuoses Akkordeon

Akkordeon-Futurist? Akkordeon-Akrobat? Akkordeon-Punk? Oder einfach Akkordeon-Meister? Egal, Schubladen ziehen bringt nichts bei Mario Batkovic, dem international in allen möglichen Szenen von Klassik bis Pop gefeierten Berner mit bosnischen Wurzeln. Manche kennen seinen Namen von den Kummerbuben oder vom Wahnsinnsorchester Destilacija, andere von Filmsoundtracks wie «Der Imker» oder «Die Schwalbe», vielleicht auch wegen des Stiller-Has-Erfolgsalbums «Endosaurusrex», das er co-produziert hat. Doch Batkovic ist immer weiter gegangen, angespornt von Fans wie Portishead-Kopf Geoff Barrow, der ihm ein grosses Pop-Publikum zuführte. Er spielte unter anderem ein Konzert am holländischen Festival Eurosonic (von Arte ausgestrahlt) und wurde beim Auftritt mit dem Berliner Kammerorchester ebenso umjubelt. Batkovic kann und will alles mit dem Akkordeon, von ein paar Kratzern in der Stille bis zur symphonischen Explosion. Er sprengt Grenzen und vereinigt Musikwelten von Tango bis Punk, wie wohl niemand zuvor. Und vor allem lässt er sich nicht vereinnahmen, wie er dem Berner Musikjournalisten Ane Hebeisen erzählte: «Ich wurde belächelt, weil ich ein Instrument spiele, das für viele auf die Strasse, aber keinesfalls in einen Konzertsaal gehörte. Es war ein langer Kampf, und es gibt viele alte Narben. Aber wenn der ganze Hype dazu führt, dass ich mir auf der Bühne mehr Freiheiten nehmen kann, dann ist ja alles in Ordnung.» Hauptsache Freiheit, stilistische Kategorien interessieren ihn nicht. Oder wie er sagt: «Musik macht frei, doch alle sind gefangen in ihren geistigen Schubladen. Ich habe nie begriffen, warum es unmöglich sein soll, dass nach einem Punkkonzert ein Sinfonieorchester auftritt. Ich würde das lieben. Und wenn ich etwas mit meiner Musik erreichen will, dann dies: Ich will die unterschiedlichsten Menschen und Szenen miteinander verbinden.» Passt vorzüglich ins Palace, vor hoffentlich bunt gemischtem vollem Saal! 

Di 20.3.2018
Erfreuliche Universität
Wir müssen reden! Über Rassismus, Antirassismus und die Neue Schweiz
Neue Schweiz II

Viele Menschen gelten in der Schweiz immer noch als Fremde. Sie werden wegen Pass, Aufenthaltsstatus oder Herkunft nicht als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkannt – auch im Jahr 2018. Dabei sind viele von ihnen hier aufgewachsen und geboren, andere wiederum erst vor kurzem hergekommen. Sie leben, lieben und arbeiten hier. Für sie ist die Unterscheidung zwischen «Schweizer_innen» und den «Ausländer_innen», wie es nicht nur rechtsbürgerliche Politiker gerne tun, weit entfernt von ihrer Lebensrealität. Wie erleben sie Rassismus und Ausgrenzung? Was bedeutet für sie, «Fremde» im eigenen Land zu sein? Fragen genug, um bei der Erfreuliche Universität am 15. und 20. März über eine post-migrantische Gesellschaft zu reden. In Zusammenarbeit mit dem Institut Neue Schweiz (INES).

Noch immer bestimmen der Besitz eines roten Passes und der Migrationshintergrund darüber, wie gross die Chancen und Möglichkeiten auf Teilhabe sind. Dabei sind die Betroffenen längst Teil der Gesellschaft. Sie sind hier aufgewachsen, geboren und haben hier die Schule besucht, oder sie möchten einfach hier leben. Wie kann die vielschichtige Migrationsrealität politisch anerkannt werden, ohne die Augen vor den Herausforderungen zu verschliessen? Wie kann eine demokratische Einwanderungsgesellschaft aussehen und Rassismus überwunden werden? Es diskutieren unter anderem: Arber Bullakaj (Kantonaler SP Vizepräsident und Stadtparlamentarier aus Wil), Nexhla Medii (Juristin), Mirta Sauer (Primarlehrerin) und Etrit Hasler (Journalist und Politiker)

Do 22.3.2018
Der Nino aus WienAT
pauTAT
DJ Kutschenfahrt
Coco Bello

Der Nino kommt nicht nur aus Wien und heisst auch so, er singt auch die meiste Zeit über die Kaiser-Stadt. Wer das nun zu platt findet, wird sich noch wundern. Er schafft es literarisch und atmosphärisch wie kaum sonst jemand, die Zustände zwischen rotierender Alltagsdepression und verträumt-amüsiertem Eskapismus immer wieder neu zu erzählen. Auf dem 2017 erschienenen Album «Wach» streift und erhellt er diverse Milieus, Jahrzehnte und Facetten von Wahrheit, Wachsein und Tagtraum. Zu seiner Musik will man einen Weissen Spritzer nach dem anderen trinken und sich trotzdem all seine Sätze merken. Ein ewig-nebliges Hoch auf die Bohème und schön, das Nino ab und zu kurz Wien verlässt und uns diesmal begleitet von seiner Band in St.Gallen besuchen kommt. Anschliessend Tanz durch die Musik des Wiener Untergrunds mit Rückkehrerin DJ Kutschenfahrt.

Fr 23.3.2018
Soul Gallen
mit Ernesto Chahoud (LBN, Beirut Groove Collective), JJ Whitefield (DE, Poets Of Rhythm) & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Wenn Ernesto Chahoud vom Beirut Groove Collective und JJ Whitefield von den Poets of Rhythm und Karl Hector & The Malcouns bei Soul Gallen auflegen, gibt es stets viel noch nie gehörte Musik zu entdecken. Der libanesische DJ und Plattenladenbesitzer und der Münchner Musiker und DJ hauchen vergessenen Disco-, Soul- und Garage-Rock-Hits aus dem arabischen und afrikanischen Raum neues Leben ein. Selbstverständlich ergänzen sie sich wunderbar mit Herr Wempe, dem ein Faible für Arabisches nachgesagt wird.

Sa 24.3.2018
Wortlaut – St.Galler Literaturfestival
Comics & Novels

Bei den zehnten St.Galler Literaturtagen ist im Palace im Rahmen der Wortlaut-Reihe «Lechts» die Welt von Comic-Zeichnern und Graphic-Novel-Autorinnen zu entdecken. Das Programm verspricht viel Abwechslung: Eröffnet wird der Festivaltag von Zeichner Roland Burkart, zu Gast sind die bekannte Zürcher Illustratorin Anna Sommer sowie Paul Paetzel, der in seinen bunten Comics aus den Leben ausserirdischer Wesen berichtet. Für die unterhaltsame Schnittstelle zwischen Stiften und Tönen sorgen Zeichnungskaraoke und -tanz. Zwischendurch macht die Reihe «Laut» mit der schrägen Dr. Lüdi-Show einen Halt im Palace. 

 

13:00 Roland Burkart – Wirbelsturm | Reihe Lechts

Der leidenschaftliche Schwimmer Piedro hat sich mit seinem besten Freund Luca zum Schwimmen verabredet. Nach einem Sprung in den Korallensee wacht er im Krankenhaus auf. Er hat sich die Halswirbelsäule gebrochen. Die Diagnose lautet Tetraplegie, Piedro wird von der Brust abwärts gelähmt bleiben, und seine Arme und Hände nur noch eingeschränkt gebrauchen können. Für Piedro beginnt ein völlig neues Leben: „Aus der Tiefe blickte sie mich an, die Gewissheit, für immer gelähmt zu bleiben. Eine bedrohliche Mischung aus Angst und Ohnmacht begann sich kontinuierlich aufzutürmen, bis ich mich damit abgefunden hatte. Ein langer Prozess.“

15:00 Zeichnungskaraoke – mit Rina Jost, Eva Rust und Jonathan Németh | Reihe Lechts

Zwei Zeichnungsplätze, ein Turntable, drei Zeichner und kein DJ. Jonathan Németh, Rina Jost und Eva Rust, laden sich gegenseitig ein, zu ihren persönlichen Lieblingssongs zu zeichnen. Während ein Zeichner in die Rolle des DJ’s schlüpft, sind die anderen zwei dazu aufgefordert, bis zum Ende des Songs ein Bild aufs Papier zu bringen. Dies lässt sich für das Publikum live mitverfolgen.

17:00 Anna Sommer – Das Unbekannte | Reihe Lechts

Eines Tages findet Helen in der Umkleidekabine ihrer Kleiderboutique ein Neugeborenes. Sie beschliesst es zu behalten und versteckt es im Hinterzimmer der Boutique.Vicky und Wanda, zwei Teenager, die sich im Internat das Zimmer teilen, verbindet eine enge Freundschaft. Vickys Verliebtheit in ihren Geschichtslehrer lassen sich vor Wanda genauso wenig verbergen wie die Schwangerschaft, welche Vicky beharrlich ignoriert... Mit ihrem unnachahmlichen Stil erzählt uns Anna Sommer diese zärtliche, aber auch böse Geschichte über Glücksuchende. Sie ist Preisträgerin des „Comicstipendiums der Deutschschweizer Städte“ und war 2017 Stargast am Comicfestival BDFIL in Lausanne.

19:00 Paul Paetzel – Mein Freund Seb | Reihe Lechts

Paul Paetzel präsentiert seinen Alltag als Illustrator und Comiczeichner, erklärt seine Inspiration und Motivation zum Erzählen in Bildern und liest aus einigen seiner Comicgeschichten vor. So präsentiert er unter anderem Seb, ein ausserirdisches Wesen, welches dem Hobby Fotografen Hans Lorenz zum ersten Mal in seiner Dunkelkammer erscheint. Die beiden lernen sich über ein mysteriöses Brettspiel näher kennen und eine Freundschaft entsteht, die (mit Unterbrechungen) bis ins hohe Alter von Hans Lorenz andauert.

21:00 Dr. Lüdi Show – Lüdi steigt ins Moor | Reihe Laut

Lüdi steigt ins Moor, und zwar in einem Naturschutzgebiet, das sich direkt unter einer Autobahnbrücke befindet. Von dort sendet er Nachrichten aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein Bilderbogen verschiedenster Figuren, der Magie und Zauberei mit der Welt der modernen Kommunikationstechnologie verknüpft. Bereiche, die nur auf den ersten Blick weit auseinanderliegen. Und immer mal wieder werden Werbepausen geschaltet, in welchen die Segnungen der Konsumwelt eine Möglichkeit bekommen, sich auch hier zu präsentieren, bis in unsere Träume hinein. Andres Lutz aka Dr. Lüdi präsentiert erstmals sein neustes Programm - eine Weltpremiere! Absurdes Kabarett, schräg, hochkomisch und intelligent.

23:00 Zeichnungstanz – Dance & Draw | Reihe Lechts

Stell dir vor du bist im Klub, die Musik ist pumpig, aber die Visuals machen das ganze Erlebnis unerträglich. Nicht bei Dance and Draw! Hier bist DU nämlich für die Visuals verantwortlich. Auf der Bühne stehen zwei Hellraumprojektoren, die du wahrscheinlich noch aus deiner Primarschulzeit kennst. Dazu haufenweise wasserfester Filzstifte. Hinter den Plattentellern steht kein Geringerer als «DJ die Härte», der sich um tanzbare Musik kümmert.

Di 27.3.2018
Erfreuliche Universität
Er tritt über die Ufer
Lesung und Gespräch mit Dominik Dusek
Erfreuliche Uni

Seit Herbst 2015 ist der deutsch-stämmige Songwriter und Rock-musiker Peter Arbogast verschollen. Wie sich seine Karriere, sein Liebes- und Aktivistenleben bis dahin gestaltet hat, ist in einem Roman festgehalten: «Er tritt über die Ufer». Dominik Dusek, Radiojournalist, Moderator und Hörspielmacher aus Winterthur, lässt darin einen Erzähler, der zu nervösen Erklärungen tendiert, am Werk des bewunderten und ungreifbaren Musikers Arbogast scheitern. Überhaupt ist «Er tritt über die Ufer» das virtuos konstruierte Dokument einer überreizten Welt, eines Zeitgeists der Selbstoptimierung. Die «WOZ» schrieb: «Duseks Sprache ist selbst Musik geworden.» Der Autor liest aus seinem Buch und diskutiert mit dem Journalisten und Musiker Donat Kaufmann («WOZ», One Sentence. Supervisor) 

Fr 30.3.2018
CrimerSG
More EatsZH/FL
Psychaugas & MeloneAfterparty
Ausverkauft

Es ist einiges geschehen, seit Alexander Frei aka Crimer noch vor wenigen Jahren regelmässig unter dem Namen Batman als Support-Act auf der Palace-Bühne stand. Schon damals zeichneten ihn eine epochale Stimme, das Gespür für grosse Popmelodien und die kauzige Tanzakrobatik aus. Der Überhit «Brotherlove» hat ihn schliesslich im Handumdrehen schweizweit bekannt gemacht, selbst die Schweizer Illustrierte berichtete; mit einer Home-Story aus Balgach. Im Scheinwerferlicht der angestrengt-glamourösen Swiss Music Awards wurde Crimer kürzlich als «Best Talent» ausgezeichnet und diese Tage erscheint das lange erwartete erste Album «Leave Me Baby». Höchste Zeit also, dass Crimer endlich als Headliner und mit Band im vollen Palace spielt. Denn dem ganzen Fame zum Trotz: Wenn 80er-Pathos und Boygroup-Ästhetik auf ein sympathisch-unverblümtes Rheintaler Gemüt treffen, ist das eben äusserst charmant. Eröffnet wird der Abend mit leichtfüssigen Popsongs des Exil-Liechtensteiners und selbsternannten Fürsts of Pop MoreEats.

Sa 31.3.2018
Hey Hey Bar Spezial
BatukZA
DubokajCH
DJ Wayne Champagne
African Futures

Gestartet haben Batuk vor zwei Jahren als vierköpfiges Kollektiv, das künstlerische Einflüsse aller Himmels- und Stilrichtungen auf den Dancefloor knallte. Kwaito, Kuduro, House, Trance, Portugiesisch, Afrikaans, Englisch, alles durcheinander, aber so staubtrocken produziert, dass der Wahnsinn der oszillierenden und sirenenhaften Vocals einen nie über die Schwelle von Trance und Wahnsinn schob. Derweil ist die Supergroup auf die Theater- und Performancekünstlerin Carla Fonseca und den Produzenten und Filmemacher Spoek Mathambo eingedampft. Die beiden sind dem Batuk-Sound treu geblieben, schieben mit der neuen Single «Move» nun aber grössere und gefälligere Subwoofer durch die Gegend und kommen ihrem von Anfang an erklärten Ziel, mit Rhythmus Grenzzäune zu zermalmen, einen Schritt näher. Unterstützt werden Batuk von Dubokaj, der unter einem seiner anderen Pseudonyme Filewile schon veritable Hits geschrieben hat und seit gut zwanzig Jahren an seinen Sounds schraubt. Einer der spannendsten Produzenten hierzulande.

Do 5.4.2018
Discounterbar
Youtube-Disco

Auch in diesem Monat gehört die Disco am ersten Donnerstag an, um und unter die lange Bar und das Palace steht offen für ein Zusammenkommen der schwofenden Art. Ein höflicher Automat wird es diesmal sein, der sich um das flüssige Wohl der Gäste kümmert und diese sich gleich selbst um die musikalischen Freuden des Abends, ein bekanntes Videoportal hilft mit. Ein Überraschungsabend mit all den Songs, die von DJs immer noch nie gespielt wurden.

Sa 7.4.2018
PyritCH
Rebeka WarriorFR DJ Set
DJ Die HärteDintikon-Dottikon
Plattentaufe

Klang-Licht-Kamera-Multiinstrumentalist und Exil-Ostschweizer Thomas Kuratli hat sich einmal mehr in seinem Pariser Proberaum und seinem Zweitcharakter Pyrit eingekapselt und ein neues Album gebaut. Es heisst «Control» und gibt man sich ihm hin, wird man automatisch in einen Maschinenraum mitverkapselt. Am Anfang ist es dort dunkel und kalt, aber nach Überwindung des Unbehagens öffnen sich zwischen Schaltwand und Getriebe unendliche Weiten, besiedelt von einem Outerspace-Kabinett fantastischer Materialkonstellationen. Atmendes Schwermetall und verschiedene Formen von gekühltem Lava liegen neben vibrierenden Monolithen in einem See aus Licht. Diverse Zustände von Wasser und Luft jagen über schroffe Klippen. Das «Dinge im Traum nicht berühren können»-Syndrom, wo alles unantastbar und doch vorhanden ist. Es ist ein Oszillieren der Widersprüche, zwischen Ufo und Dystopie, zwischen schwerem Ende und leichtem Beginn. Die endgültige Kontrolle zu haben, bleibt ein ferner Wunsch, denn sind sie erst einmal Klang geworden, werden alle Dinge befreit. Von Paris nach St.Gallen wird er von Rebeka Warrior begleitet. In ihren DJ-Sets fliessen dunkle und technoide Beats ohne Pomp, dafür mit viel Attitüde. 

Fr 13.4.2018
Kaitlyn Aurelia SmithUS
Cool MaritimeUS
Kaleidoskopisch

Es flirrt und fiepst, hin und wieder blinkt ein Lämpchen auf, wenn Kaitlyn Aurelia Smith an den Schaltern des Buchla Music Easel-Synthesizers dreht und die farbigen Kabel umsteckt. Die amerikanische Komponistin ist eine der wenigen international erfolgreichen Musiker_innen, die analoge modulare Synthesizer zu ihrem zentralen Werkzeug gemacht hat. Spannungssteuerung und eine Vielzahl von Verbindungsmöglichkeiten unterschiedlicher Module erzeugen oder verändern die Klänge dieses Instruments, woraus die Westcoast-Amerikanerin einen organischen und hochdifferenzierten Sound kreiert. Ihr letztjähriges Album «The Kid» ist eine kaleidoskopische Reise durch magische Klangwelten, die sich in jedem Augenblick neu formen und wieder auseinanderdriften. Wem das nun zu abstrakt klingt, ist bei diesem Konzert trotzdem nicht fehl am Platz. Denn Smith versteht es vortrefflich, aus diesem sonoren Wildwuchs veritable Popsongs zu formen, nämlich immer dann, wenn sich ihr elektronisch manipulierter Gesang und die Maschinenklänge zu Ohrwurm-Melodien verschränken. Das erinnert an die frühen Arbeiten des Animal Collective, das experimentellen Folk und melodiösen Pop sagenhaft abenteuerlich zusammengedacht hat. Und selbstverständlich sind Kaitlyn Aurelia Smiths Wegbereiter_innen in Sachen analoger Synthesizer nicht zu vergessen, von den legendären BBC Radiophonic Workshops, über den Minimal-Music-Pionier Terry Riley bis zu Suzanne Ciani, mit der Smith 2016 drei epische Tracks aufgenommen hat. Ein Saisonhighlight, das keinen offenen Ohren vorenthalten werden sollte. 

Sa 14.4.2018
Martin KohlstedtDE
Rauschende Töne

Das dritte Album des ausgebildeten Pianisten ist durchzogen von metaphysischem Knistern und postfossiler Distanziertheit. Martin Kohlstedts Melodien haben eine weite Reise hinter sich und biedern sich keineswegs als pathetisches Wohlfühlprogramm an. Vielmehr aktivieren sie bewegte Bilder ungeschriebener Sci-Fi-Filme. Ein Sound also, der der Architektur und plüschigen Möblierung unseres ehemaligen Kinos in die Arme spielt. Der Musiker wird oft im gleichen Atemzug mit Nils Frahm oder Max Richter genannt, den anderen Grossen der so genannten «Neuen Klassik». Eine Schublade, die von den «richtigen» Klassikfans oft mit melodramatischem Augenrollen geöffnet wird. Wir schliessen die Augen lieber und lauschen diesen zukunftsgerichteten Klängen, die Kohlstedt, je nach Equipment, je nach Raum, anders fliessen lässt.

Do 19.4.2018
Andreas Spechtl & Saba AlizadehAT/LIB
Akustisches Hologram

Wie wäre das Leben, wenn man die Angst vor der Zukunft nicht ständig an die Leine nimmt oder wegsperrt, sondern laufen lässt? Vielleicht geht sie dann für immer weg und wenn sie doch freiwillig wiederkommt, kann man sich mit ihr anfreunden. Mit «Thinking About Tomorrow, and How to Built it» hat Andreas Spechtl einen ersten Schritt gemacht. Der Ja, Panik-Sänger zog im Winter vor einem Jahr vorübergehend nach Teheran, um solche Gedanken zu einem neuen Album zu materialisieren. Es geht hier aber nicht um kulturelle Abgleichung oder ein «schaut her, ich habe westliche und östliche Musik neu kombiniert». Es geht darum, gründlich zuzuhören und dann mit allen gesammelten Fäden neue Netze zu spinnen und Brücken zu bauen, von denen man selbst noch nicht weiss, wohin sie führen. Entstanden sind zehn Lieder aus den persischen Melodien und Rhythmen seines Freundes Saba Alizadeh, zeitgenössischen Beats, verwobenen Phrasen und Feldaufnahmen. Viel ist gefiltert, flirrt und dehnt sich aus. Ein animiertes, akustisches Hologramm aus dem 4D-Drucker, gleichermassen diffus wie einladend und sowohl inhaltlicher als auch ästhetischer Beweis der Weisheit: Das einzig Beständige ist der Wandel. «In all places and all times / the future will collide in our eyes» 

Fr 20.4.2018
Salon Sonore: Saddest Songs in the World
Lord DJ & Die Nacht
Tanzen & Weinen

Schmerz lass nach! Bei der zweiten Ausgabe von Saddest Songs in the World bringen Lord DJ und sein Freund Die Nacht ihre liebsten Trän-Hits ins Palace. Es handelt sich um niemand Geringeres als um Lord Kesseli & The Drums, Helden der verlangsamten elektronischen Popmusik. Sie wagen sich an diesem Abend zum ersten Mal hinter das DJ-Pult und lassen tiefen Herz- und Weltschmerz zu den traurigsten ihnen bekannten Melodien erklingen. Fern von Krokodilstränen und Ausgangsrausch: ein Abend im Zeichen des engen Stehtanzes, der innigen Vertrautheit und der ein oder anderen Träne. 

Sa 21.4.2018
Soul Gallen
mit DJ Rocdaspot & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Talentscouts, überall um den Globus verteilt, helfen Gastgeber Herr Wempe immer wieder sein Koryphäenkollektiv der Soul- und Funkszene zu erweitern. So ist in der April-Ausgabe mit DJ Rocdaspot nach Skeme Richards bereits der zweite Plattenleger aus Philadelphia bei Soul Gallen zu Gast. Der Digger aus der «City of Brotherly Love» kommt zum ersten Mal nach Europa und in die Schweiz, im Gepäck seine Perlen und Raritäten des Rare Groove, die er im endlosen Stöbern durch Phillys unbekannte Plattenläden angesammelt hat. Wie immer dreht auch dieses Mal ausschliesslich schwarzes Gold auf den Plattentellern – get dressed and put on your dancin' shoes.

Di 24.4.2018
Gespräch über den Liberalismus: Vom Wunsch liberal zu sein
Dieter Thomä & Thomas Telios im Gespräch mit Rolf Bossart
Erfreuliche Uni

Die letzten Wahlen in St.Gallen und Zürich haben gezeigt, die Städte werden immer linksliberaler. Auch die Partei des klassischen Liberalismus, die FDP, legte zuletzt in den Kantonen wieder stark zu. Und die Weltwoche adelte gar das Programm der AfD mit ihrem Lieblingsbegriff: liberal-konservativ. Warum ist liberal sein so attraktiv? Sind die Linken die besseren Liberalen? Ist die heutige Schweiz vielleicht derzeit das Beste, was der Liberalismus bieten kann? Wo liegen die Probleme und die Widersprüche der liberalen Politik? Dieter Thomä, Professor für Philosophie an der Uni St. Gallen und Thomas Telios, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Philosophie an der Uni St. Gallen erörtern im Gespräch mit Rolf Bossart die Frage nach dem politischen Ort des Liberalismus.

Mi 25.4.2018
Worst Case Szenarios
Schlechte Kunst
Schlimm, schlimmster

In der nächsten Folge von Worst Case Szenarios nehmen sich Storm und Störmer die bildende Kunst vor: schlimme Gemälde, schlechte Skulpturen, bizarre Performances. Immer nach dem Motto: Das ist Kunst, also kann das weg. Wir erfahren, wie man Pollock-Gemälde pornografisiert, beschäftigen uns mit malenden Hollywood-Stars, betrachten verunglückte Werke unserer Lieblingskünstler_innen und Perlen eines persönlichen Steckenpferds: Verkehrskreiselkunst. Mit einem Extrateil «Schreiben über die Kunst» – Saaltexte und Kunstmagazine.

Do 26.4.2018
Theater am Tisch
Zündels Abgang
mit Marcus Schäfer, Hans Rudolf Spühler & Peter Lutz
Szenische Lesung

Die szenischen Lesungen oder Text-Bild-Sound-Collagen des «Theater am Tisch», sozusagen die mobile Miniband des Theaters St.Gallen, vermitteln grosse Literatur in unerhört packender Form. Nach Jörg Fauser, Peter Kurzeck, Sven Regener oder Heiner Müller widmen sich Marcus Schäfer und Hans Rudolf Spühler zum zweiten Mal einem populären Klassiker des Schaffhauser Schriftstellers Markus Werner (1944-2016): «Am Hang» funktionierte bereits prächtig als inspirierendes Kopfkino, nun erzählen die beiden Schauspieler die groteske Geschichte von «Zündels Abgang». Werners aberwitziger und todtrauriger Debütroman (1984) zählt zu den einflussreichsten Büchern der neuen Schweizer Literatur und hat viele jüngere Autoren geprägt; Zündel sei «längst eine Art ‹Der Fänger im Roggen› aus der Schweiz», schwärmte etwa der «Werner-Ultra» Gabriel Vetter. Es geht ums Verschwinden eines Antihelden: Konrad Zündel, melancholischer Lehrer, Mitte dreissig, verliert auf einer sommerlichen Irrfahrt nicht nur einen Stiftzahn, sondern zunehmend auch sich selber. In Genua kauft er schliesslich einen Revolver, was ihn auch nicht weiter bringt. Schäfer und Spühler «schlüpfen heiter-traurig in Zündels dünne Haut oder blicken, lakonisch im Tonfall, von aussen auf seine kleine Gleichgewichtsstörung, die ihn bald komplett ins Schleudern bringen wird», wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Gitarrist Peter Lutz hat dafür den passenden Soundtrack: «Mal funkt er dazwischen, mal lässt er Zündel entschlossen offenen Horizonten entgegengehen – leicht schlurfend, doch hin und wieder verwegen beschwingt.»

Fr 27.4.2018
Equiknoxx ft. Shanique MarieJAM
Lord Soft (ça claque, Basel, DJ-Set)
Digitaler Dancehall

Der Sound dieser fantastischen Drei aus Kingston ist wie ein tausendjähriger Matrose: Er hat schon alles gesehen, aber er hat jede kleinste, von der Pike auf gelernte Regel auch wieder komplett vergessen. Nicht im Suff, viel mehr hat sich ein enormes Wissen in der freundschaftlichen und immer organisch fliessenden Zusammenarbeit verflüssigt: Das zweite Album des Kollektivs um die Produzenten Gavsborg und Time Cow und die Sängerin Shanique Marie ist von einer kompletten abstrakten Schönheit und absolut frei von Machoismus und überhaupt allen erdenklichen Ismen. Equiknoxx' Spielart von digitalem Dancehall ist von einer derart leichtfüssigen Sperrigkeit und frei von Schweiss und Besserwisserei, dass nie nur ein Bruchteil einer Millisekunde lang der Elektrostreberverdacht aufkommen könnte. Vielmehr legt hier endlich mal wieder ein Ufo bei uns an, dessen musikalischer (und emphatischer!) Tank mehr als genug gefüllt ist, um aus einer hoffnungsvollen Zukunft zu berichten. 

Sa 28.4.2018
Strange Comedy Night
Carl–Einar HäcknerSWE
Cie BuffpapierSt.Gallen
Manu LouisBE
DJ Old MonkMönchaltorf
Spektakel & Trash

Unter der Regie des Theaterkollektivs Compagnie Buffpapier kommen an diesem einmaligen Unterhaltungsabend die Speerspitzen des humoristischen Eskapismus aus Theater, Musik und Zauberei zusammen. Von der Gefahr völliger Synapsenentgleitung abgesehen, kann entspannt im Plüsch zurückgelehnt werden. Die Shows des schwedischen Meistermagiers Carl-Einar Häckner haben Namen wie «Puzzleträume» und «Köttbullar mit Preiselbeeren» und ernten überall begeisterten, knapp am Herzinfarkt vorbeischrammenden Beifall. Fern von breitgelatschten Entertainmentpfaden schlägt er sich mit einem ungeschliffenen rostigen Plastiksäbel eine Bresche durch den Dschungel des brachialen Slapstick-Splatters und nimmt vor jeder vorstellbaren Abzweigung den anderen Weg. Manu Louis ist Komponist und Interpret experimenteller Chansons und hat jüngst das hyper-elektrische Album «Kermesse Machine», das sich um den Jahrmarkt dreht, herausgebracht. Selbst beschreibt er seine Musik als «ein Berg von Plastikgläsern in den Strassen am Morgen danach, eine tropisch-digitale Blaskapelle, ein Typ, der beim Karaoke alles gibt was er hat». Passt also perfekt zur Compagnie Buffpapier, die an diesem Abend neue Nummern aus «Le Petit Cabaret Grotesque» präsentiert. Isabelle La Belle, Madame Jocaste und der Elefant sind drei clowneske Figuren ohne rote Nasen und Zirkusklischees. Stattdessen mit dunklem Humor und herzlicher Schrulligkeit. Was Buffpapier auf die Bühne bringt, ist leibhaftige Übertreibung, ist dermassen verzerrt und gleichzeitig liebenswert menschlich, dass Staunen und Mitleid, Lachen und Erschrecken Hand in Hand gehen. Durch die Kunst der Verwirrung eröffnet sich dem Publikum eine skurrile Welt, in welcher Nebensächlichkeiten plötzlich an Zauber und Witz gewinnen. Umgepflügt wird der ganze Wahnsinn von DJ Old Monk.

So 29.4.2018
Jetzt aber mal wissenschaftlich!
Klimamatinée: Prof. Hans Peter Schmid im Gespräch
Erfreuliche Uni

Hans Fässler im Gespräch mit Prof. Hans Peter Schmid, leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Partenkirchen (Bayern)

Was geht uns Trockenheit im afrikanischen Sahel an? Überschwemmungen in Vietnam oder Waldbrände in Kalifornien? Der weitaus größte CO2-Produzent ist China – warum soll das also unser Problem sein? Und überhaupt, war das Klima nicht schon immer variabel? Hat nicht gerade wieder jemand definitiv und für immer nachgewiesen, dass es auf der Erde nicht wärmer, sondern kälter wird? Und gibt es da nicht diesen Gletscher in Neuseeland, der schon lange wieder wächst statt schrumpft? Mit dem aus Rorschach stammenden Klimawissenschaftler und Dozenten Hans Peter Schmid bietet sich Klimawandel-Skeptikern, Öko-Realistinnen und Klima-Pessimisten die Gelegenheit, sich mit einem Fachmann auszutauschen, der sagt: «Mit Blick auf die weltweiten Klimadaten-Archive, unter Beachtung der grundlegenden Prozesse im Klimasystem sowie der Ökonomie der CO2-Emissionen gibt die Wissenschaft klare Antworten auf die Klimafragen. Und das Bild, das unser Wissen zeichnet, ist leider kein romantisches.

HaPe Schmid freut sich, via ETH Zürich, University of British Columbia, ETH Zürich, Indiana University und München wieder einmal in seine Heimat zurückzukehren und Auskunft zu geben.

 

 

Do 3.5.2018
acht schtumpfo züri empfernt
Lesung von Dominic OppligerCH
mit Antoine Chessex, Drone-Sax
Sganze Buech forläse

Mit seinem musikalischen Alias Doomenfels hat Dominic Oppliger bereits bewiesen, wie wunderbar aufmerksam schweizerdeutsche Mundart sein kann. Als Songschreiber der Zürcher Rumpeltruppe hat der Multiinstrumentalist und Lyriker sein verschrobenes Aargau-Züri-Deutsch in die ganze Welt getragen, wurde von der BBC gespielt und gelobt. Dann wurde es ein wenig ruhiger und Oppliger studierte Transdisziplinarität, wurde Vater und schrieb eine Novelle. «acht schtumpfo züri empfernt» ist eine Geschichte, ein Blues über einen jungen Mann und das nicht immer ganz einfache Leben in einer Weltstadt. Wenn er nun daraus liest, stoppt er erst, wenn das letzte geschriebene Wort erklingt. Dröhnend gibt direkt danach Antoine Chessex mit Saxophon und Verstärker Raum, um Orte und Bilder der Geschichte neu zu begehen. Und weil Dominic Oppliger das Ganze am besten selbst erklären kann: «sganze buech forläse? idem rasende tempo? füfzg minute lang? oni pause? sizend? amene tisch? nur mittere schriibtischlampe? oni uufzluege? unnacher no de hampelmaa mizaxofoon? grad no- mal zwänzg minute lang? «drone» seipmer dem? droun? schnattere! brumme! pfiiffe! kuiitsche? lärm! cha dä überhaupt schpile? «experimental»? unerträglich! zum glük chumpmer am aafang ooreschtöp- sel über. so öppis hani ja no niä erläpt. ooreschtöpsel anere läsig. ich bi ja mal gschpannt.»

Do 3.5.2018
Discounterbar
Nach den Drones

Nach den Wort- und Saxophon-Drones geht es gewohnt in das Programm des ersten Donnerstag des Monats über und die längste Bar der Kleinweltstadt steht offen für Tanz und Trank und das Werweisen über gerade Gehörtes.

Fr 4.5.2018
Hey Hey Bar
DJ Naurasta Selecta
Nachttanzbar

Bei der letzten Hey Hey Bar dieser Saison steigen wir wieder einmal runter ins Kellerloch, wo die Bässe am schönsten wummern. Aus Garderobe werde Bar, anstatt einer Nummer für die Jacke gibt es einen furchteinflössenden Drink, Treibstoff für eine umtanzte Nacht. Und das Beste daran: Mit weltumspannenden Rhythmen und Melodien schicken uns die Hey Hey Bar-DJs während rund fünf Stunden auf eine musikalische Reise um den ganzen Planeten.

Sa 5.5.2018
Sur Le Lac En Ville
Sensu (Live-Set)CH
Cella (Live-Set)CH
Kejeblos (DJ-Set)CH
Cameo & Soma FM (DJ-Set)CH
Grosses Vorfest

Bevor im August auf der Eggersrieter Höhe wieder die Lichterketten des Sur Le Lac angehen, steigt das kleine Festival auch dieses Jahr runter in die Stadt und nimmt für eine Nacht im Palace Platz, um ein bisschen Vorfreude zu verbreiten. Dieses Jahr ist das Musikprogramm von elektronischen Klängen geprägt. Die Aargauerin Sensu vereint verträumte Melodien mit angenehmem Downbeat, durch den Instagram-Filter schimmern pittoreske Soundlandschaften. Nicht minder talentiert ist der junge Zürcher Produzent Cella, der mit an House und Hip-Hop orientierten Beats, Autotune-Stimmfetzen und Synth-Melodien in Richtung Dancefloor spienzelt. Den Sommer schliesslich hat Kejeblos im Gepäck, seine funky Disco- und House-Tunes können es mit jedem karibischen Sonnenuntergang aufnehmen. Wie in Eggersriet sind auch an diesem Abend die DJs Cameo und Soma FM für die Pausenmusik zuständig, es darf das zurzeit Beste aus dem Hip-Hop und Garage-Rock erwartet werden.

So 6.5.2018
Lola, Trixi & Die Sterne
Oper für Kinder

Das gab es noch nie im Palace! Unter der Leitung von Francisco Obieta führt das Orchester der Universität St.Gallen gemeinsam mit Gesangsstudent_innen aus Feldkirch eine Oper für Kinder auf. Regie führt Christian Hettkamp, Schauspieler des Theaters St.Gallen.

Mi 9.5.2018
Derya Yildirim & Grup SimsekTUR/DE
DJs Dola Lugo & Denner Tuusig
Anatolian Psych-Pop

Die Sängerin und Saz-Spezialistin und ihre (zum Tanz) hinreissende Band werden schon mal als anatolische Psych-Pop-Sensation angekündigt. Aber wie können Musiker_innen, die althergebrachte musikalische Traditionen sorgfältig und nicht minder melancholisch als deren Vorlagen in die Zukunft überliefern, als Sensation bezeichnet werden? Nichts ist grell an diesem emphatischen Sound und vor allem hat er Bestand. Die anatolische Zuschreibung trifft ins Schwarze: Die Hamburger und Berliner Musik-Zusammenhänge, in denen sich die Sängerin bewegt, ein grenzenloser Zugang zu Sound und die aktuelle politische Lage in der Türkei dürften ebenfalls stark zum treibenden, der Repetition nicht immer abgeneigten Sound und den shaky Grooves beitragen, der die Songs von Yildirim beharrlich vorwärts treibt: Ihre Band besteht zu Dreiviertel aus dem international besetzten Orchestre du Montplaisant, das schon auf deren erstem Album 2011 oder auf der Single für den Pudel Club alle Register gezogen und die psychedelischen Örgelitasten gedrückt hat. Das Schlagzeug spielt Greta Eacott. Tanzen, weinen, lieben, tanzen, weinen, lieben, tanzen – Derya Yildirim und die Grup Simsek bieten der allenthalben breitbeinigen Frühlingshysterie freundlichst Paroli! 

Fr 11.5.2018
FlohioUK
Rap History DJ-Team
Grime-Geheimtipp

Bei der wundersamen Wiederauferstehung des englischen Hip-Hop spielen Frauen bis anhin nur eine Nebenrolle. Das könnte und wird sich hoffentlich bald ändern, denn die englisch-nigerianische Rapperin Flohio ist manch einem ihrer viel bekannteren Kollegen um Welten überlegen, was Rap-Skills und intelligente Lyrics betrifft. «Grenfell Tower couldn’t burn me out, and I send mad love to who’s mourning now» rappt sie auf «Bands», der vielversprechenden Single zur angekündigten zweiten EP Flohios rasende und glühende Worte klingen wie Trommelfeuer und werden umschlossen von einem düsteren, experimentierfreudigen und zukunftsgerichteten Sound, der sich nicht nur an Hip-Hop und Grime, sondern auch an Dubstep und Techno orientiert. Bis die ganze Welt von dieser vielleicht vielversprechendsten Stimme der englischen Grime-Szene erfahren wird, ist nur eine Frage der Zeit. Zum Glück nicht nur, weil Naomi Campbell die 25-Jährige für die «Vogue» soeben zu einer von «10 women changing our future» auserwählt hat. 

 

Mi 16.5.2018
Worst Case Szenarios
Neue schlechte Musik
Miese Musik

Storm und Störmer präsentieren die letzte Folge von Worst Case Szenarios in dieser Saison und widmen sich den Tiefpunkten aktueller Musikherstellung. Unter anderem mit der Worst Case-Dreiheiligkeit Coelho, Becker und Naidoo und den bizarrsten Coverversionen von Adeles Song «Hello». Und selbst das stilsichere Musikmagazin «Spex» wird nicht verschont, denn Berührungsängste sind Storm und Störmer unbekannt.

Fr 18.5.2018
Salon Sonore: Most Forgotten Summerhits
DJ Solero & DJ Pralinato
Feeling Good

Auf die traurigsten Songs der Welt folgen die besten vergessenen Sommerhits. An diesem Abend landet nicht nur jene Musik auf dem Plattenspieler, deren Schöpfer_innen das 1×1 des «how to make a summer hit» verinnerlicht haben. Ganz im Gegenteil, DJ Solero & DJ Pralinato graben alte Sommerhits aus und behaupten neue, querfeldein durch alle möglichen Stilrichtungen. Von Modest Mouse’ «Float On» über «Oh Sheila» von Ready for the World bis zu Al Martinos «Spanish Eyes» – und pünktlich zu den berüchtigten Eisheiligen.

Sa 19.5.2018
Soul Gallen
mit den Herren Wempe & Eugster
Soul, Funk & R'n'B

Im Mai besucht Herr Eugster aka Vinylist Sir Dancealot mit seinen Soul-, Funk-, Jazz- und Afro-Platten Soul Gallen. Nicht zum ersten Mal steht der begeisterte Tänzer gemeinsam mit Gastgeber Herr Wempe hinter den Plattentellern. Mit den beiden Soulblütern darf man sich somit auf erstklassige Dancemoves freuen – passt wie angegossen zum Soul Gallen-Motto «Get dressed and put on your dancin’ shoes». 

Di 22.5.2018
Theater- und Musikprojekt PHSG
Pub-Geschichten

Die Pädagogische Hochschule gastiert mit einem Theater- und Musikprojekt im Palace. Beteiligt sind 60 Studierende, die das Publikum mit Band, Chor und Theater in Pub-Geschichten eintauchen lassen.

Weitere Vorführungen: Mittwoch & Donnerstag, 23. & 24. Mai, Türöffnung jeweils 19 Uhr, Beginn 20 Uhr

Fr 25.5.2018
DanitsaCH
DJ Burrburrito
Neue grosse Stimme

Geprägt von musikalischen Eltern und einer Jugend zwischen den Klängen von Horace Andy, Curtis Mayfield, Queen Latifah und Erykah Badu begann Danitsa schon sehr früh, selber Musik zu machen. 2006 zog sie von Paris nach Genf und veröffentlichte fünf Jahre später, mit knapp 18 Jahren, zusammen mit dem Genfer Rapper Di-Meh (Superwak Clique) den Song «Good Coffee», der zu ihrem ersten grenzübergreifenden Erfolg wurde. Es folgte 2015 die EP «Breakfast» und Touren durch Europa. Mittlerweile ist sie 23 Jahre alt und hat dieses Frühjahr ihr Debütalbum «Ego» bei dem Genfer Label Evidence Music veröffentlicht. Der Sound ist nach wie vor eine komplexe Mischung aus Reggae, Rap, Trap, Soul und R’n’B, insgesamt klingt das Album tanzbarer und härter als ihre früheren Veröffentlichungen. Anfang dieses Februars gewann Danitsa den Multitalent-Stein der Swiss Music Awards in der Kategorie «Best Act Romandie». Und so gut «Ego» schon ist, so sehr ist es hoffentlich erst der Beginn einer lange anhaltenden Dekade von Veröffentlichungen. Denn Danitsas Musik, in der Deutschschweiz zu weiten Teilen noch viel zu wenig beachtet, bringt der hiesigen Musiklandschaft eine Stimme und Beats, die lange fällig waren.

Sa 26.5.2018
Friends of GasDE
The HarbsSG
Knick ein, einknick

Freundinnen und Freunde lauter Gitarren wurden in dieser Palace-Saison verhältnismässig knapp bedient, weshalb kurz vor Saisonpause die Verstärker nochmal gehörig aufgedreht werden. Die Rede ist von Friends Of Gas, deren aktuelles Album «Fatal Schwach» einem den Boden unter den Füssen wegzieht. Hier donnern und beben nicht nur die Gitarren, nein, vor allem die Stimme von Nina Walser ist von einer unvergleichlichen Wucht geprägt. «Knick ein, knick ein, einknick» haucht sie im Song «Einknick» anfangs noch, bevor sie dieselben Zeilen nach vier Minuten wütend herausschmettert. Den passenden Resonanzkörper findet ihre kehlige Stimme im mal reduzierten, mal krachenden Bouquet aus Gitarren, Bass und Schlagzeug. Gitarrenmusik von einer derartigen Radikalität und Dringlichkeit ist ein seltenes Gut und so ist es umso erfreulicher, muss die fünfköpfige Band aus München nur wenige Kilometer zurücklegen, um im Palace zu spielen. Friends of Gas gehören zu einem Kreis von süddeutschen Bands (Die Nerven, Karies, Candelilla), die mit Post-Punk und Noise-Rock in ganz Europa von sich reden machen. Woher dieser Mut zur Kälte und zum Krach wohl kommt? Auch nichts gegen Gitarren und Krach hat das St.Galler Trio The Harbs. Mit Bass, Gitarre, Drums und Halleffekten schwingen sie ihre Rockmusik durch die 70er-Jahre. «Take me back to Schindellegi» wird wohl noch selten so schön im Palace gesagt worden sein wie zur Eröffnung dieses Abends. 

So 27.5.2018
Kurdistan-Matinée
Erfreuliche Uni

Die Regisseurin und Schauspielerin Anina Jendreyko ist zurück von einer Recherche aus Südkurdistan und Shengal. Sie berichtet über den  Inhalt der kurdischen Befreiungsbewegung sowie über die dramatische Situation in Südkurdistan.

Die Matinée wird organisiert von der Erfreuliche Universität, der CaBi-Solidaritätsgruppe Syrien-Kurdistan, dem kurdisches Gesellschaftszentrum St.Gallen sowie der SP St.Gallen.

 

Di 29.5.2018
Der unsichtbare Tropenhelm
Gespräch über die Widersprüche des Reisens
Erfreuliche Uni

Es gibt viele gute Gründe, hin und wieder die Koffer zu packen und in einen Zug oder Flugzeug zu steigen: Wir lassen den Alltag hinter uns, erkunden uns unbekannte Landschaften und lernen im besten Fall noch etwas über «Land und Leute». Doch was ist Neugierde, und wo beginnen die neokolonialen Stereotypen? Wem hilft eine Reise in ein diktatorisch geführtes Land tatsächlich? Ist die grenzenlose Freiheit doch nur ein Privileg einer verwöhnten Minderheit? Und was bleibt vom ökologischen Gewissen? Über die Widersprüche des Reisens diskutieren vor den Palace-Sommerferien: Luregn Lenggenhager (Historiker Uni Basel), Claudia Friedl (Umweltwissenschaftlerin und Nationalrätin SP) und Christian Laesser (Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement, Uni St. Gallen).

Sa 2.6.2018
Musig uf de Gass
Flieder EnsembleSG
KaufmannGR
SoybombZH
DJ Badrockar Openair St.Gallen DJ-Set
Aus der Region

Die beiden St.Galler Thomas Böhm und Thomas Troxler sind Flieder. Mit ihrem Ensemble, bei dem sie Freunde ihres Kollektiv-Musiklabels Red Brick Chapel mit an Board holen, drehen sie nun mächtig am Wort «Remix» und geben mit musikalischer Grossverstärkung an allen Ecken und Enden ihren instrumentalen Songs neue Gewänder. Bei Kaufmann hingegen steht die Sprache im Zentrum ihrer eingängigen Mundart-Popsongs. Die Churer Band um Namensgeber, Sänger und Songschreiber Reto (Kaufmann) lässt mit BandXOst-Gewinn und Debütalbum-Veröffentlichung innert kürzester Zeit aufhorchen. Die Winterthurer Musikfanatiker Soybomb sind kürzlich nach Berlin ausgewandert, um sich voll und ganz ihrem Bandsound zu widmen. Die drei studierten Musiker schrecken nicht davor zurück, in ihrem «Artpop» überraschenden Hirngespinsten Platz einzuräumen. Nach den Konzerten macht DJ Badrockar einen Streifzug durch das Programm des Open Air St.Gallen und gräbt die eine oder andere Trouvaille von früheren Ausgaben aus.

Di 5.6.2018
Lonely Planet
Ein Backpacker kommt selten allein
Erfreuliche Uni

Der erste Reiseführer von Lonely Planet hiess «Across Asia on the cheap». Veröffentlicht wurde er 1973, also genau zwanzig Jahre vor der Gründung des Internet. Wer von uns ist nicht schon mit dem Reiseführer ohne Bilder an einen einzigartigen Ort gereist, bloss um dort vom nächsten Backpacker eingeholt zu werden? In ihrem Vortrag fragen die Historiker Tim Rüdiger und Kaspar Surber, was der Lonely Planet zur Globalisierung beigetragen hat. Dazwischen lesen sie aus den unachahmlichen Ortsbeschreibungen all der atemberaubenden Strände, trendigen Bars und schnuckeligen Hotels vor.

Do 7.6.2018
Discounterbar
SAVAGE OR WHEN DARKIE BECAME DARLIE
Performance von Hari Gregory, Sounds von Linus Lutz
DJ Moruk
Saubere Zähne

Die Performance «Savage or When Darkie Became Darlie» erzählt die Geschichte einer Zahnpastenmarke, die 1933 in Shanghai gegründet wurde. 1985 wurde der Name von Darkie zu Darlie geändert und erhielt ein neues Logo. Das Gesicht von Al Jolson, der Sänger und Schauspieler der den sensationellen Titel «The World’s Greatest Entertainer» erhielt, ziert bis heute jede Darlie-Zahnpastatube. Die Performance von Hari Gregory führt von der Bühne in den Keller des Palace. Im Schaukasten, der die ganze Saison vom Gaffa-Magazin kuratiert wurde, endet sie. Linus Lutz steuert die Musik bei. Und wie es sich für die Discounterbar gehört, darf auch an dieser letzten Ausgabe vor der Sommerpause ein überraschend-passendes Getränk nicht fehlen.

Fr 8.6.2018
Soul Gallen
mit den Herren Pun & Rainer (Akiwawa/BS) und Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Die Herren Pun & Rainer waren vor vier Jahren bereits einmal bei Soul Gallen zu Gast. In der Zwischenzeit haben sich ihre Plattenkisten mit neuen Schätzen gefüllt und das Beste daraus wollen sie den Soul Gallen-Anhänger_innen nicht vorenthalten. Bevor sich Soul Gallen in die Saisonpause verabschiedet, gibt es eine für drei Monate vorrätige Ration Raw Soul und Dirty Funk aus Afrika, der Karibik und den USA auf die Ohren.

Sa 9.6.2018
Das Sommer-Trara-Trara
Saisonschlussfest

Ab 16.00 Uhr: Bar, Grill und Musik im Garten hinter dem Palace

18 Uhr, im Palace: Erfreuliche Uni: Diskussion zum Kulturpreis. Mit Etrit Hasler, Sandra Meier und Milo Rau (am Telefon). Moderation: Kaspar Surber

Ab 21.30 Uhr: Bar und DJs im Palace

22.30 Uhr: Filmvorführung: 10 Jahre Palace - Eine Hütte in Bewegung 

 

Wenn der Geruch von Grill und Bratwurst durch die Gassen drückt, Ameisen in ihren Häufen wieder emsig werken, Beeren- und Rapsfelder blühen, die heimischen Gewässer wieder wärmer werden oder einem salzige Gewässer plötzlich gefühlt näher rücken, Badende durch Weiher mäandern, und Zitronen-Ingwerglacés friedlich vor sich hin schmelzen, dann gibt es für Konzerthäuser und Paläste den Wink, dass sich einmal mehr eine Saison zu Ende neigt. Nicht, dass genug Sommerspeck angefressen worden wäre, aber es gilt einmal umso mehr: Weil Feste gefeiert werden wollen, feiern wir heute im und um das Palace bis der Schweiss von der Decke tropft. Was genau diese letzte Saisonnacht alles in petto hat, wer die veganen Chorizos durch den Fleischwolf auf die Plattenteller dreht, das bleibt vorerst ein Geheimnis und ein Rätsel. Man kennt das in der Schweiz, dass mit Sicherheit zu viel Sicherheit schadet.

 

 

Die Erfreuliche Universität präsentiert: Diskussion zum Kulturpreis

Freundinnen und Freunde der Nacht, der St.Galler Kulturpreis sorgt für heftige Diskussionen. Die Kulturkommission wollte ihn an Milo Rau vergeben, der Stadtrat hat dies abgelehnt, mehrere Mitglieder der Kommission traten darauf zurück. Gestern folgte nun der Höhepunkt mit einem Interview von Stadtpräsident Thomas Scheitlin im St.Galler Tagblatt, in dem er mehrfach betonte, er kenne das Werk von Milo Rau gar nicht. Dennoch hat er sich gegen Rau als Preisträger ausgesprochen.

Was ist der Reihe nach alles passiert? Wer trägt welche Verantwortung? Und vor allem: Was bedeutet die Desavouierung der Kulturkommission sowie die Beschädigung des Kulturpreises für die Kulturschaffenden und ihre Arbeit? Um diese Fragen zu klären und der Kulturszene das Wort zu geben, laden wir morgen Samstag, 9. Juni auf 18 Uhr kurzfristig zu einer Diskussion ins Palace ein.

Es diskutieren: Etrit Hasler, Stadtparlamentarier SP, der die Sache mit einem Vorstoss erst ins Rollen brachte, Sandra Meier, Progammleiterin des Kinok, die aus der Kulturkommission zurückgetreten ist, sowie Milo Rau, zugeschaltet per Telefon. Diskussionsleitung: Kaspar Surber, Erfreuliche Universität Palace.

Interessierte sind herzlich eingeladen mitzudiskutieren. Welche Meinung ihr auch immer habt: Wir freuen uns auf eine kontroverse wie erhellende Diskussion!

Fr 14.9.2018
SchlammpeitzigerDE
DJ Kutschenfahrt
Saisonstart

Die Evolution hat Sinn für Humor: Luft schlucken und sie aus dem Hintern fahren lassen. So begegnet ein in schlammigen Gewässern lebender Grundfisch seinen Bedrohungen: Die Furzgrundel, der Gewitterfurzer oder eben der Schlammpeitziger. Der gleichnamige Kölner Musiker schluckte hingegen in den Neunzigern viele billige Casio-Keyboards und hörte nach eigenen Aussagen bei Throbbing Gristle, The Residents, Palais Schaumburg, den Go-Betweens, Prefab Sprout und «seltsamen belgischen Samplern» genau hin. Auch nach bald dreissig Jahren erklingt Jo Zimmermanns glasklar formulierte, halbsynthetische Elektromusik, die niemanden in die Flucht schlägt, sondern einen mit feinsinnigem Humor und Antritten Richtung Funk, Dub, Dancefloor und kaputtem Bombast fröhlich um den Finger wickelt. Quasi ein musikalisches Antifurzkissen, das allen Pessimist_innen und sonstigen Bedrohungen der modernen Welt untergeschoben gehört: «Hey stupid man / your brain is a dick.» Denn ja, seine ausufernden Substantiv-Songtitel sind berüchtigt, aber seit einigen Alben gibts Schlammpeitziger auch mit Songtext. Alle kommen, wir knarzen unter anderem mit «Bock Bounceburg» und dem «Kandierten Jammerlochlappen» in die neue Palace-Saison!

Sa 15.9.2018
Hey Hey Bar
Die Lahmen Posaunen & Wayne Champagne
Nachttanzbar

Mit noch sommerlicher Frische bringt die Hey Hey Bar frischen Wind mit Elektronik, Bass und Musik aus allen Himmelsrichtungen zurück unter den grossen plüschigen Deckenvorhang im Palace. Einmal mehr, herein herein ins grösste Jurten-Zelt der Stadt, zum Tanz bis spät in die Nacht.

Di 18.9.2018
Erfreuliche Universität
Migration - Prekarität - Streik!
Landesstreik I

Welche Parallelen lassen sich von heute aus zum Generalstreik ziehen? Welche Rolle nimmt die Migration in der Arbeiter_innenbewegung und der Arbeitswelt ein? Wie prekär ist die Arbeitswelt heute wirklich? Über diese Fragen diskutieren Marco Mettler (Drucktechnologe) und Stefan Brülisauer (Gewerkschaftssekretär). Das Gespräch leitet Salome Grolimund von der Unia. In Kooperation mit dem Gewerkschaftsbund St.Gallen.

Do 20.9.2018
Chuchchepati Orchestra
mit Patrick Kessler, Anouck Genthon, Rea Dubach, Benjamin Pogonatos
Lautsprecher

Wie bitte? Wer bei Chuchchepati erstmal nur Chuchichästli versteht, liegt nicht ganz falsch. Denn die beiden Wörter aus dem Nepalesischen und aus dem Schweizerdeutschen sind die einzig uns bekannten mit drei ch, und der Appenzeller Kontrabassist, Experimentalmusiker und Klangkunstvermittler Patrick Kessler bringt sie mit seinem neuen Orchester gleichsam in Einklang. Chuchchepati heisst Horizont, ist ein Stadtteil von Kathmandu und verweist auf die Herkunft der acht grossen Lautsprecher, die als oktaphone Installation im Orchester mitwirken. Zusammen mit Benjamin Pogonatos (Live-Elektronik, Luzern), Anouck Genthon (Violine, Genf), Rea Dubach (Stimme, Biel) sowie weiteren wechselnden Musiker_innen aus dem In- und Ausland wird Kessler im Palace eine flexible Klangsprache von Echtzeit-Soundtracks entwickeln. Der Konzertraum wird zum kollektiven Labor, sozusagen zum öffentlichen Chuchichästli, in dem Wechselwirkungen zwischen Orchester, Lautsprechern und dem Publikum geprobt werden. Die Soundinstallation ist offen begehbar und kommunikativ; die Zuhörerschaft soll aktiv mitwirken. Klangforscher Kessler, im Palace-Universum bestens im Ohr von Nomadton bis Klang-Moor-Schopfe, wirkt einmal mehr als klanglicher Weltenverbinder, und der nepalesische Zungenbrecher Chuchchepati wird zur Ohren- und Horizonterweiterung.

Chuchchepati Orchestra feat. Rea Dubach – Stimme // Anouck Genthon – Violine // Benjamin Pogonatos - live Eletronik // Patrick Kessler – Kontrabass & Orchesterwart

Fr 21.9.2018
Soul Gallen
mit DJ Markey Funk & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Drei Monate mussten sie im Regal bleiben, vor Staub werden sie langsam grau. Doch nun ist es an der Zeit, die schicken Tanzschuhe vom Dreck zu befreien, sie mit einer guten Creme einzufetten und anzuziehen. Zum neunten Mal startet die Soul Gallen-Saison und Herr Wempe lädt ein zum Tanz. Nicht nur seine Plattenkoffer hat er dabei, auch einen Freund aus Jerusalem: DJ Markey Funk.

Sa 22.9.2018
Worst Case Szenarios
Worst Of
Schlimmer?!

Wie eine ultimative Sammleredition kann man sich Worst of Worst Case vorstellen – eine aus langjähriger Erfahrung und breiter Bildung gewachsene Blüte der untersten Schublade im Schrank des grossen Kultur-Wurst-Archivs. Storm und Störmer präsentieren das Miserabelste ihrer Vorträge über schlechte Kunst. Unzählige Tiefpunkte haben sich angesammelt und müssen gemeinsam verarbeitet und überwunden werden. Sie offerieren ein graues Potpourri aller Kunstdisziplinen, ein bunter Strauss schrecklicher Melodien, hässlicher Darstellungen und mieser Theorien.

Di 25.9.2018
Erfreuliche Universität
Streik gestern - Streik heute
Landesstreik II

Vom 11. bis zum 14. November 1918 fand der Generalstreik statt, der mit seinen sozialpolitischen Forderungen das ganze 20. Jahrhundert prägte. Historiker Max Lemmenmeier beschreibt, wie es zum Streik kam und welche Erfolge er brachte. Vania Alleva, die Präsidentin der Unia, spricht anschliessend über die Bedeutung von Streiks und Arbeitskämpfen im 21. Jahrhundert. In Kooperation mit dem Gewerkschaftsbund St.Gallen.

 

Do 27.9.2018
Lucia Cadotsch – Speak LowCH/DE
Soeben#7 Vincent Glanzmann SoloCH
mit Gambrinus Jazz Plus
Future Jazz

Vor zwei Jahren hat die Exil-Zürcherin Lucia Cadotsch zusammen mit Petter Eldh am Kontrabass und Otis Sandsjö am Tenorsaxophon das vielgelobte Album «Speak Low» veröffentlicht, das ausschliesslich aus Interpretationen traditioneller Jazz-Standards besteht. Wer nun Nostalgie und Klischees befürchtet, liegt falsch, denn das Trio denkt und spielt die geschichtsreichen Songs neu. Ganz ohne Rhythmus- und Harmonieinstrumente und mit einer freien Herangehensweise verpasst es den Klassikern ein gegenwärtiges Gewand, das von Reduktion, Klarheit und Tiefe geprägt ist. Lucia Cadotschs direkte und aufwühlende Stimme nimmt am meisten Raum ein, während die Saiten und das Holz des Basses wie die Kick und die Claps einer 808-Drumcomputers klingen und das Saxophon an einen Vintage-Synthesizer denken lässt. Der Zürcher Schlagzeuger und Komponist Vincent Glanzmann eröffnet den Abend mit einem Konzert im Rahmen der Gambrinus-Konzertreihe «Soeben» und präsentiert das elektro-akustische Stück «--<°>^.°-s-^». 

Fr 28.9.2018
Das Höllentor von Zürich
von Cyrill Oberholzer & Lara Stoll (Bild mit Ton)
Film

Das Höllentor steht fest, zumindest das von Zürich: Während 127 Stunden ist es eine Badewanne im Kreis 4. Lara Stoll bleibt mit dem Finger im Abfluss stecken und gerät in eine strudelförmige Spirale des körperlichen und geistigen Elends. «Das Höllentor von Zürich» ist nach Vorbild des Hollywood-Dramas «127 Hours» gedreht, in welchem ein Bergsteiger in einer Felsspalte stecken bleibt und sich als letzten Ausweg den Arm amputiert. Was dort karge Felsen, erdrückende Einöde und unbarmherzige Natur ist, wird hier ersetzt durch gewöhnliches Badezimmerinterieur, die Isolation einer Stadtwohnung und den endlosen Abgrund des eigenen Verstands im engen Raum. In weiteren Rollen sind ein halbes Minipic, Appenzeller-Redbull, eine Eurovision-Songcontest-Bewerbung und die Restwärme des Internets zu sehen. Ein Low-Budget-Horrorkammerspiel nach einer mehrfach wahren Begebenheit, mit echtem Blut und vielen Farben und trotz aller Qual auch sehr lustig. Lara Stoll, auch bekannt als Slampoetin und Begründerin diverser innovativer Underground-Bands, arbeitete hier erneut mit Cyrill Oberholzer zusammen. Seit 2013 betreiben sie gemeinsam das Anarcho-Fernseh- und Internetformat «Bild mit Ton». Anschliessend zum Film: Q&A mit Etrit Hasler und den beiden Filmemacher_innen.

Di 2.10.2018
Veranstaltungsverschiebung
Neues Datum: Di. 13.11.2018
Erfreuliche Universität
Köppels Weg
Lesung von Daniel Ryser
Lesung

Diese Veranstaltung muss verschoben werden. Neues DatuM: Dienstag, 13. November 2018

Daniel Ryser, preisgekrönter Reporter aus Steckborn im Thurgau, nimmt sich nach seinem Report über die Dschihadisten von Bümpliz einer weiteren illustren Persönlichkeit der Schweizer Gegenwart an: In seinem neuen Buch beschreibt er den Weg und den Irrweg von Roger Köppel, der mit der «Weltwoche» die rechtspopulistische Publizistik in der Schweiz salonfähig machte.

Do 4.10.2018
Discounterbar
mit nuuk
Unbekanntes

Zur ersten Discounterbar dieser Saison bleibt alles anders und nichts wird gleich. Das Konzentrat hat über den Sommer gegärt und sprudelt nun mit altbekanntem Unbekanntem an der Bar. Die Musik wird aufgedreht: Zum Start mit nuuk an den Plattentellern. Und just an diesem ersten Donnerstag im Monat passiert auch der allmonatliche Wandel des Schaukastens im Keller. Im Oktober wird dieser von Peter Tesa bespielt, der das Untergeschoss zu dem umbaut, wofür das Souterrain meist gedacht ist: als Abstellkammer.

Fr 5.10.2018
Zeichnungsdisco
mit Lika Nüssli & Dario Forlin
DJ Trevlig Resa
Zeichnen & Tanz

Mit Moleskine-Heften und Pigmentfilzschreibern oder Aquarellkästen bewaffnete Menschen begegnen einem ja schon seit längerem in den Innenstädten: Der gute alte Landschaftsmaler wurde vom Urban Sketcher sanft im Seealpsee ersäuft. Wir gehen seit einiger Zeit noch einen Schritt weiter und rufen die Zeichnungsdisco aus. Zu DJ- Sounds zeichnen die grossartigen Lika Nüssli und Dario Forlin mehr oder weniger symbiotisch miteinander mitten auf dem Dancefloor – live übertragen auf eine Leinwand. Mittanzen ist erwünscht und an alle Sketcher_innen da draussen, willkommen in der Schlaufe: Das Ganze abzuzeichnen ist erlaubt.

Sa 6.10.2018
Africaine 808Live, DE
DJ Wayne Champagne
Hey Hey Bar Spezial

«They realize how many people need a bass.» So sagt es DJ Alex Voice am Ende des dritten Tracks und so klingt das mittlerweile gut zweijährige Debüt der beiden Berliner Dirk Leyers und DJ Nomad aka Africaine 808 auch. Teils von der Rave-Szene enttäuscht, aber musikalisch neu- und wissbegierig wie eh und je, begannen sie 2010 mit dem Fusionieren von afrikanischer Musik mit dem Drumcomputer 808. Historisch und im grösseren Bogen kann auch von einer Rückführung elektronischer Dancesounds zu ihren afrikanischen Wurzeln gesprochen werden. Also ist da eben nicht nur der Bass, sondern vor allem auch die Trommel! Dieses flirrende Spiel zwischen worldwide Sounds, weisser Clubmusik und Ursprünglichkeiten ist nicht auf den schnellen Effekt, auf den nächsten gestolperten Dancemove ausgelegt: Alle Tracks sind mit Besonnenheit und Respekt unterlegt und schlussendlich erfüllen sie das fast Unmögliche, denn sie öffnen zum einen unbekannte musikalische Konzentrationsräume und bündeln gleichzeitig auf dem Dancefloor schweisstreibende Kräfte. Leyers und Nomad werden live vom Perkussionisten Eric Owusu (spielt auch in Ebo Taylors Band) unterstützt. 

Mi 10.10.2018
Erfreuliche Universität
Black Code
Filmvorführung mit Ron Deibert und Patrick Walder
Menschenrechte I

Der Film «Black Code» zeigt, wie das Internet und «Big Data» weltweit von Regierungen genutzt werden, um Bürger_innen zu überwachen und zu kontrollieren. Gleichzeitig nutzen Aktivist_innen die Techniken, um sich sich zu schützen und Proteste zu organisieren. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ron Deibert vom CitizenLab in Toronto, der im Anschluss mit Patrick Walder von Amnesty International spricht. In Kooperation mit dem Masterprogramm «International Affairs & Governance» der Universität St.Gallen.

Keine Sitzplatzreservierung im vorfeld möglich.

Fr 12.10.2018
Erfreuliche Universität
Entkolonisierung der Natur
Artistische Interventionen im Anthropozän
Künstlergespräch

Gespräche über Bäume, schrieb Bertolt Brecht einmal, sind fast ein Verbrechen geworden, weil es ein Schweigen über so viele Untaten anderswo einschließt. Heute verdeckt Lyrik über Bäume den Wald jener Untaten, die nicht etwa abseits von, sondern in der Natur selbst verbrochen werden.Wie kann sich Kunst zur Natur verhalten, in Anbetracht einer immer vollständigeren Inbesitznahme der Erde und Ausbeutung ihrer Ressourcen? In ihrem Werk sammelt die israelische Künstlerin Esther Shalev-Gerz Spuren einer anderen Naturgeschichte und ihrer Auslöschung, während der Künstler Uriel Orlow, dem die Kunsthalle St.Gallen die Ausstellung «Theatrum Botanicum» widmete, die Verbindungen zwischen Kolonialgeschichte und Pflanzenkunde auslotet. Ein Künstlergespräch mit Esther Shalev-Gerz (Paris), Uriel Orlow (Zürich/London), Emmanuel Alloa (St.Gallen und Shela Sheikh (London). In Kooperation mit der School of Humanity and Social Sciences St.Gallen. In englischer Sprache.

Sa 13.10.2018
Salon Sonore: Saddest Songs In The World
mit DJ Wolfman
Tanzen & Weinen

Eine beweint die verflossene Liebe, einem Anderen bleibt nur der Traum davon, ein Nächster ist sowieso nur einsam, und wieder Eine findet in der Einsamkeit nur noch den deprimierenden Trost, dass sie dann niemanden mehr enttäuschen kann. Und dann ist da noch der, dem das Pony entlaufen ist und der traurige Milchmann. Traurigen Liedern kann man auf unterschiedliche Art und Weise frönen. In seinen Anfangszeiten gar mit dem Zusatz «sad» benannt, schreitet DJ Wolfman durch das tiefe Tal der Tränen, um der gepflegten Tristeza zu huldigen. Packt die Taschentücher ein!

Mi 17.10.2018
JoasihnoDE
Roboterorchester

Mini-Abrissbirnen kreisen und entlocken Klangschalen und Mallets scheinbar zufällig Töne, wie Hühner picken Schlagzeugsticks rhythmisch auf Schellenringe und Tschinellen. Wer beim letzten Gastrecht des Jubiläumsjahres dabei war, weiss wie Christoph «Cico» Beck und Nico Sierig Musik machen: Mit diversen kleinen Synthesizern, Rhythmus- und Spielzeuginstrumenten und ab und an einem Gitarrenriff, begleiten und leiten sie ihr eindrückliches motor- und hydraulikgesteuertes DIY-Roboterorchester. Die beiden Musiker, die auch bei The Notwist und Aloa Input mitwirken, bringen ihren Instrumentenatlas nun erneut ins Palace. Mit atmosphärischen und repetitiven Sounds dekonstruieren Joasihno Popmusik, ähnlich wie Four Tet oder Boards of Canada. Ihre beinahe modulare Musik öffnet neue Räume, wortwörtlich, musikalisch und mental.

Fr 19.10.2018
Soul Gallen
mit Skeme Richards (USA) Scarce One (DE) Selecta M (DE) und Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Skeme Richards, Scarce One und Selecta M führen einmal mehr ihre Plattensammlungen zusammen. Doch wie soll dazu getanzt werden? Beispielsweise mit «Mashed Potato», einem populären Tanzstil, der vorzugsweise zu Soul getanzt wird: Fersen rein, Zehen raus, Fersen raus, Zehen rein, linker Fersen raus, rechtes Bein rausstrecken, und so weiter. So oder auch anders kann getanzt werden, wenn Herr Wempe und die gerne gesehene Butta 45’s-Tour ihren alljährlichen Besuch im Palace abstatten.

Sa 20.10.2018
Ammar 808TUN
PraedLBN
B-Sides Trackselector Disco
Targ trifft Bass

Das Debüt-Album «Maghreb United» des tunesischen Musikers Sofyann Ben Youssef alias Ammar 808 verbindet marokkanischen Gnawa, tunesischen Targ und algerischen Raï mit fiesen Bässen und aggressiven Beats. Die nordafrikanische Flöte Gasba und die dudelsackartige Zokra sprengen gemeinsam mit Drumcomputern und Synthesizern Genre- und Landesgrenzen; eine dieser Maschinen ist auch hier die namensgebende Roland 808. Der populäre und eher grobe Drumcomputer aus den 80ern wird gekonnt auf die polyrhythmischen Traditionen der maghrebinischen Musik angepasst, was Ben Youssef so kommentiert: «I didn’t want to just take traditional music and add a regular kick drum to it ... that’s been done so many times before.» So schafft er es mit Leichtigkeit, die traditionsreiche Folklore mit neuen futuristischen Elementen zu vermischen. Live wächst Ammar 808 mit dem Sänger Cheb Hassen Tej und Gasba-Meister Lassaed Bougalmi zum Trio. Eröffnet wird der Abend von Praed aus Beirut. Mit Elektronik und Klarinette mischen sie den arabischen Popmusikstil Shaabi mit psychedelischen Soundelementen aus Trance-Zeremonien. Zum Abschluss des Abends packen die Macher des B-Sides Festivals, vom anderen Ende der Voralpenexpress-Route, ihre Platten aus und schmeissen eine ihrer schönen Trackselector Discos.

Di 23.10.2018
Erfreuliche Universität
Frau Huber geht nach Strassburg
WOZ-Buchvernissage
mit Josef Felix Müller und Paul Rechsteiner
Menschenrechte II

Die sogenannte Selbstbestimmungsinitiative der SVP, die am 25. November zur Abstimmung gelangt, könnte zur Kündigung der Europäischen Menschenrechtskonvention führen. Welche Bedeutung die EMRK für die Schweiz hat, zeigt die Wochenzeitung WOZ in ihrem Buch «Frau Huber geht nach Strassburg». Es erzählt die Geschichten von Menschen in der Schweiz, die in Strassburg erfolgreich auf ihre Rechte gepocht haben. So auch die von Josef Felix Müller, dessen Bilder 1981 wegen Blasphemie konfisziert wurden. An diesem Abend wird der St.Galler Künstler über den Fall berichten, zusammen mit seinem damaligen Anwalt Paul Rechsteiner. Die Idee zum Buch «Frau Huber geht nach Strassburg» ist übrigens im Palace entstanden. Wie genau, auch das erfährt man an dieser Vernissage!

Do 25.10.2018
Chuchchepati Orchestra
mit Patrick Kessler, Rea Dubach, Ephrem Lüchinger & Theresa Beyer
Lautsprecher

Wie bitte? Wer bei Chuchchepati erstmal nur Chuchichästli versteht, liegt nicht ganz falsch. Denn die beiden Wörter aus dem Nepalesischen und aus dem Schweizerdeutschen sind die einzig uns bekannten mit drei ch, und der Appenzeller Kontrabassist, Experimentalmusiker und Klangkunstvermittler Patrick Kessler bringt sie mit seinem neuen Orchester gleichsam in Einklang. Chuchchepati heisst Horizont, ist ein Stadtteil von Kathmandu und verweist auf die Herkunft der acht grossen Lautsprecher, die als oktaphone Installation im Orchester mitwirken. Zusammen mit wechselnden Musiker_innen aus dem In- und Ausland wird Kessler im Palace eine flexible Klangsprache von Echtzeit-Soundtracks entwickeln. Der Konzertraum wird zum kollektiven Labor, sozusagen zum öffentlichen Chuchichästli, in dem Wechselwirkungen zwischen Orchester, Lautsprechern und dem Publikum geprobt werden. Die Soundinstallation ist offen begehbar und kommunikativ; die Zuhörerschaft soll aktiv mitwirken. Klangforscher Kessler, im Palace-Universum bestens im Ohr von Nomadton bis Klang-Moor-Schopfe, wirkt einmal mehr als klanglicher Weltenverbinder, und der nepalesische Zungenbrecher Chuchchepati wird zur Ohren- und Horizonterweiterung. An diesem Abend wird die Musik aus Old Nusum in einer installativen Performance zu hören sein. Mit einer minimalen Besetzung versucht das Orchester, die scheinbar unkontrollierbaren Fragmente und Skizzen dieser archaischen Musik in ihrer ganzen Dimension zu übermitteln. Einige seltene Patterns scheinen nahe der offenen Ursuppe menschlicher Existenz zu entspringen. Die Forschung ist bislang ratlos und sucht weiter nach Anhaltspunkten. Eine rasende Musikjournalistin wird live aus Old Nusum berichten und mit etwas Glück werden sogar einige Orginaltöne zu hören sein.

Chuchchepati Orchestra feat. Rea Dubach – Stimme // Ephrem Lüchinger – Klavier & Elektronik // Theresa Beyer – Musikjournalistin & -ethnologin // Patrick Kessler – Kontrabass & Orchesterwart

Fr 26.10.2018
Connan MockasinNZL
presents Jassbusters
Bostyn'n DobysnFilm
Connan MockasinLive
JassbustersLive
Ausverkauft

Sein erster Besuch im Palace vor vier Jahren wird als legendäres Konzert in die Palace-Geschichte eingehen. Viel Love lag in der kalten Winterluft, als der kauzige Crooner das spärliche, im Schneidersitz auf der Bühne hockende, Publikum mit verträumtem Psych-Pop einlullte. Seither war Mockasin mit Radiohead auf Tour, arbeitete mit James Blake und Charlotte Gainsbourg zusammen, ein neues Album liess aber lange Zeit auf sich warten. Die ersten musikalischen und visuellen Vorboten seines neuen Albums und Programms «Jassbusters» übertreffen alle mockasinschen Erwartungen: Wie eh und je lässt er eine faszinierende Welt aus psychedelischen Tönen und traumhaft-schlüpfrigen Bildern entstehen, die seinesgleichen sucht. Dabei trifft absurdes Drama auf surrealen R'n'B: In einem abendfüllenden und konzeptuell zusammenhängenden Programm zeigt Connan Mockasin den ersten Teil seines Films «Bostyn'n Dobsyn». Basierend auf Connans Comics und Kurzfilmen entstand ein fünfteiliger Film über eine eigenwillige Gruppe von Musiklehrern, angeführt von Mr. Bostyn, der in diesem absurden Drama die Hauptrolle spielt. Nach der Vorführung der ersten Episode treten Connan und seine Band live als Jassbusters auf und spielen Songs aus dem neuen Album und zum Schluss aus seinem bekannten Repertoire. Wir freuen uns sehr, ist der charmante Neuseeländer für ein exklusives Konzert in der Schweiz zurück im Palace.

Sa 27.10.2018
Das grosse Stimmungsfass
Adios, au revoir

Jeden Tag, jede Nacht bist du bei mir. Das grosse Stimmungsfass ist der vielleicht einzige Plattentitel, der zu dieser Nacht passt. Wir zehren von memories that never change, denn die salad days are gone. Alles wird so perfect and so sweet, denn you are the reason my blood flows. So feiern wir, weil wir feiern müssen: mit buntem Programm, illustren Gästen, wunderschönem Pompom und Überraschungen en masse. Am Schluss der Nacht ist es soweit und wir sagen «Auf Wiedersehen, Adios, Au Revoir», fragen «isch Heimat e Gfühl oder isch es echt en Ort?» und versprechen, auf ewig deine Heimat zu sein!

Di 30.10.2018
Erfreuliche Universität
Menschenrechte unter Druck
mit Beat Gerber, Amnesty Schweiz
Menschenrechte III

Die Türkei ist zu einem Freiluftgefängnis für Journalist_innen geworden. In Russland finden keine freien Wahlen mehr statt. In Ungarn ist die Gewaltentrennung zwischen Regierung und Justiz in Frage gestellt: Die Menschenrechte sind derzeit weltweit unter Druck. An diesem Abend stellt Beat Gerber, der Pressesprecher von Amnesty International, die Bedeutung der Menschenrechte vor und geht auf die wichtigsten Auseinandersetzungen ein.

Mi 31.10.2018
Die NervenDE
AsbestCH
Lass alles los

«Finde niemals zu dir selbst» klingt wie ein Anti-Sinnspruch. Von Die Nerven gespielt aber eher wie ein Vorschlag, der aus bisherigen Erkenntnissen resultiert. Man wirft sich ungefiltert in die Wellen äusserer Informationsflut und innerer Orientierungslosigkeit, geht dabei zwar nicht unter, kommt aber auch nie an Land. Die Nerven packen präzise in Klang und Wort, was man dabei empfindet und erfährt. «Was ist wahr, was ist echt, die Frage wird immer mehr gestellt werden. Textet ein Bot zurück oder ein Mensch?» fragt Julian Knoth, Bassist und Sänger, in einem Interview. «Fake», das neue und hochgelobte Album des Trios aus Stuttgart, versammelt 12 Stücke aus verschiedenen Mahlgraden des Zweifels, musikalisch an vielen Stellen dicht und rau wie das verpixelte Albumcover, an andern leise und offen. Am besten kommt man vorbei und prüft selbst, was «Fake» alles ist. Man wird es angesichts der bestechenden Live-Qualität der Band auch nicht bereuen, solange man sich dabei nicht selbst findet. Zum Auftakt des Abend spielt die wütendste Band vom Rheinknie: das Trio Asbest.

Do 1.11.2018
Discounterbar
Wassily (DJ-Set)
rieben / grubenmann: near, far (drinking performance)
Gut & Günstig!

«Ausverkauf! Sale! Günstig! Aufmerksamkeit! Kaufen!» schreien die Geschäfte viermal jährlich aus den Schaufenstern. Wir schreien jeden ersten Donnerstag im Monat: «Discounterbar! Gratis Eintritt! Discountschlager-Drink für sechs Stutz!». Im November spielt der St.Galler Beat-Bastler Wassily ein DJ-Set. Der Schaukasten wird von Rieben / Grubenmann aus Bern gestaltet und an diesem Abend präsentiert.

Fr 2.11.2018
Raps
Cameo (DJ)
Maria Guta & Adrian Ganea (Visuals)
Temporary Culture

Mit Raps hält eine neue Reihe Einzug im Palace-Programm. Ganz wie der Name vorwegnimmt, steht Hip-Hop im Zentrum des Geschehens. Mit fein selektierten Mixes verschreiben sich die DJs - an diesem Abend ist es Cameo - gehypter, vergessener, anspruchsvoller und trivialer Rap-Musik aus aller Welt und unterschiedlichen Zeiten. Die Verschmelzung von Sub- und Populärkultur steht auch bei den Visuals im Zentrum, die von Designer_innen und Kunstschaffenden beigesteuert werden. Die Carte Blanche für den visuellen Beitrag zum Auftakt erhalten Maria Guta und Adrian Ganea. Dem Zusammenspiel von vordergründig Gegensätzlichem werden viel Nebel und Dunkelheit beigesteuert, so dass man beim Tanzen auch bestimmt nicht merkt, wenn draussen bereits die Sonne aufgeht.

Sa 3.11.2018
Damien JuradoUS
Naomi WachiraUS
Auf leisen Sohlen

Sie kommen auf leisen Sohlen um die Ecke geschlichen und bleiben lange im Ohr hängen. Sie sind die bestmöglichen Begleiterinnen für träge Herbstspaziergänge und laden ab und an sogar zu einer Slow-Dance-Einlage ein. Die Rede ist von den Melodien, die sich auf dem 13. und vorläufig besten Album des amerikanischen Singer-Songwriters Damien Jurado versammeln. Stärker als auf früheren Alben öffnet sich Jurado auf «The Horizon Just Laughed» musikalisch und lässt in den elf im Indie-Folk verankerten Songs auch Einflüsse von Soul und Bossa-Nova anklingen. So zum Beispiel im Song «Marvin Kaplan», einem der Album-Highlights, der dem gleichnamigen, legendären Schauspieler gewidmet ist. Mit weicher und zurückhaltender Stimme tut Damien Jurado das, was gute Singer-Songwriter_innen tun: er erzählt. Doch anstatt von sich selbst zu singen, berichtet Jurado aus dem Leben anderer, von realen und fiktiven Figuren und Orten. Lou-Jean, Cindy Lee, Percy Faith und Thomas Wolfe, ihnen allen sind ganze Songs gewidmet. Über Nebraska, Arizona, Washington und Seattle führt die Reise bis zum Mount Rainier. Daraus entsteht ein collagenhaftes Ganzes mit postkartenartigen Momentaufnahmen aus dem ganz normalen täglichen Wahnsinn, der angenehmer nicht klingen könnte. Die Singer-Songwriterin Naomi Wachira aus Seattle wird den Abend eröffnen. Mit glasklarer Stimme und von Tracy Chapman und Miriam Makeba inspiriert, versprühen ihre Folk-Soul-Songs Optimismus.

Di 6.11.2018
Erfreuliche Universität
Grenzfälle
Lesung von Gabriel Heim
Grenzen I

Im Lauf der Geschichte hat sich der Gebrauch und die Vorstellung von Grenzen immer wieder gewandelt. Sie war immer Wunsch- und Feindbild, Schutz- und Herrschaftsinstrument zugleich. Was verbirgt sich also hinter dem Ruf nach neuen Grenzzäunen? Den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen hat das Jüdische Museum Hohenems ihre aktuelle Ausstellung «Sag Schibbolet!» gewidmet. Anlass genug, dass sich auch die Erfreuliche Uni dem Thema annimmt.

In «Grenzfälle» rekonstruiert der Publizist und Filmautor Gabriel Heim aus Basel Flucht- und Überlebensbiografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es sind Geschichten aus dem Fundus der Briefe, Bittschreiben und Eingaben bei der schweizerischen Fremdenpolizei. Und immer geht es um die eine Frage: Wer darf bleiben, wer muss gehen? Gabriel Heim, dessen Grossmutter 1942 vergeblich über Hohenems in die Schweiz zu fliehen versuchte, liest aus dem noch unveröffentlichten Manuskript und erzählt von seinen Zufallsbekanntschaften, die im Dunkel der Archive geduldig darauf gewartet haben, noch einmal zum Leben zu erwachen. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.

Do 8.11.2018
Widmers Weltausstellung
Buchpräsentation von Ruedi Widmer
Cartoons

Dass er es mit seinen krakeelenden Cartoonzeichnungen zu einem solchen Erfolg gebracht hat, darüber staunt niemand mehr als Ruedi Widmer selbst: Ob zur grossen oder kleinen Politik, dem Winterthurer Cartoonisten fällt täglich ein Witz ein. Oder mehrere. Das Buch «Widmers Weltausstellung» versammelt nun seine besten Zeichnungen und Kolumnen. Im Palace liest er in seinem unnachahmlichen Schweizer Hochdeutsch daraus vor. Auch ein Hinweis, dass «Ruedi» nicht nur im In-, sondern auch im Ausland sehr geschätzt wird. Sein Fankreis reicht von Titanic-Autor Stefan Gärtner bis zum nordkoreanischen Alleinunterhalter Kim Jong-un (Vermutung). Warum aber ist Widmer weltweit derart beliebt? Ganz einfach: Weil in seinen Cartoons nicht nur die Menschen eine Meinung haben dürfen, sondern auch die Tiere, Pflanzen und alle möglichen Eierköpfe.

Fr 9.11.2018
Hey Hey Bar
Gigolo Romantico & Wayne Champagne
Nachttanzbar

Für alle, denen Mainstages zu Mainstream, Skybars zu Yuppie und Kellerbars zu Punk sind, bietet die Party im Saal-Zelt die ultimative Option (um nicht «Alternative» sagen zu müssen). Nirgendwo sonst wird es in dieser Stadt und dieser Nacht soviel Romantik in einem so multiplen Raum geben. Befüllt wird das Hey Hey-Zelt mit weitreichenden Klängen von Wayne Champagne und Gigolo Romantico.

Sa 10.11.2018
C. GibbsUS
The NightingalesUK
Glam-Garage-Wucht

Heisser Anwärter für das Doppelkonzert des Jahres: The Nightingales aus den englischen Midlands und der New Yorker C. Gibbs sind beide auf ihre je eigene Art eine Wucht und mit fulminanten Auftritten schon mehrfach gern gesehene Gäste im Palace. Gemeinsam ist ihnen die Liebe für den Rock’n’Roll jenseits aller Schubladen und die - zufällig befreundeten - Frauen am Schlagzeug: Fliss Kitson und Kerstin Mueller. Zum fünften Mal in St.Gallen gastieren The Nightingales um den exzentrischen Bariton-Sänger Robert Lloyd, die einst aus Birminghams erster Punkband The Prefects hervorgingen und in den 80er-Jahren mit Songs wie «Idiot Strength» nebst den verwandten The Fall zu den Lieblingen von BBC-DJ John Peel zählten. Angesichts der Grandiosität der Nightingales, meinte der Punk-Chronist John Robb, stellten sich rückblickend «andere, weitaus bekanntere Bands als Scharlatane heraus». Die fantastisch absurden Texte Lloyds und ihr musikalischer Spannungsbogen von Rockabilly, Glam- und Krautrock, Garage-Punk, Northern Soul und Jazzausflügen à la Captain Beefheart machen bis heute jedes Album zum Ereignis; ihr jüngstes, «Perish The Thought», ist diesen Herbst erschienen. Was erst recht für die mitreissenden Konzerte gilt: Lloyd, Drummerin Kitson, Gitarrist Jim Smith (den Lloyd in der Band von Can’s Damo Suzuki entdeckte) und Bassist sowie Faust-Studioproduzent Andreas Schmid bieten stets eine atemberaubend knallige Show und eine Augenweide, nicht nur wegen der tollen Glitzeranzüge. Ähnliches lässt sich über C. (Christian) Gibbs sagen. Viele Seelen wohnen in seiner Brust: der sanfte Folk-Barde, der wütende Punkrocker, der Blues-Heuler mit Wolfsrachen. Dass der Mann live eine Wucht ist, hat sich herumgesprochen, egal, in welcher Inkarnation er auf die Bühnen steigt. Aufgewachsen in San Diego, zog Gibbs 1989 nach London und stieg als Gitarrist bei der New-Wave-Band Modern English ein. Später befeuerte er die Band des Industrial-Vorkämpfers Jim «Foetus» Thirlwell ein. Seit 1998 nimmt er Soloplatten auf, das Debut «Sincerity’s Ground» aufgrund eines Atlantic-Records-Vertrags gleich zweimal (als opulentes Pop-Epos «29 Over Me»), über die Jahre sind es mittlerweile auf seinem eigenen Label ein Dutzend Alben geworden, zuletzt das versponnene «He Arrived By Helicopter: The Shiny Hostel» (2018). Und immer tanzt er virtuos zwischen den Stilen: Chamber-Pop, Indie-Rock, Folk? Wie auch immer, wird er zusammen mit Schlagzeugerin Mueller und dem Ostschweiz-Amerikaner Frank Heer am Bass im aktuellen Trio erneut umwerfend sein.

So 11.11.2018
Erfreuliche Universität
Matinée: Sozialdetektive
Diskussion

Am 25. November wird darüber abgestimmt, ob es den Sozialversicherungen künftig erlaubt sein soll, mithilfe von Privatdetektiv_innen angebliche Versicherungsbetrügereien aufzudecken. Die Änderung hat es in sich: So wären neu Bild- und Tonaufnahmen und Standortaufzeichnungen von verdächtigen Personen möglich. Gemäss dem Bundesrat soll die Vorlage «Willkür verhindern» und die «Rechte der Betroffenen schützen». Für die Gegner_innen ist genau das Gegenteil der Fall. Bedeutet die Änderung nicht vielmehr eine Einschränkung der Privatsphäre und stellt Personen, die auf sozialstaatliche Unterstützungsleistungen angewiesen sind unter Generalverdacht? Was würde eine Annahme für Betroffene und den Rechtsstaat bedeuten? An der Matinée in Zusammenarbeit mit der Kriso St.Gallen werden genau diese Fragen diskutiert.

11 Uhr begrüssung & information / 12 uhr stammtische & kuchen / 14 Uhr Ende

Mit Barbara Gysi (Präsidentin Stiftung heimstätten wil / nationalrätin sp), michael ledergerber (geschäftsleiter procap lu/OW/NW), cem kirmizitoprak (leiter beratungsstelle inklusion sg), peter fischer & christoph linggi (politisches tandem für barrierefreie politik, vorstand glp kreis 4 & 5 zh)

Di 13.11.2018
Erfreuliche Universität
Köppels Weg
Lesung von Daniel Ryser
Lesung

Daniel Ryser, preisgekrönter Reporter aus Steckborn im Thurgau, nimmt sich nach seinem Report über die Dschihadisten von Bümpliz einer weiteren illustren Persönlichkeit der Schweizer Gegenwart an: In seinem neuen Buch beschreibt er den Weg und den Irrweg von Roger Köppel, der mit der «Weltwoche» die rechtspopulistische Publizistik in der Schweiz salonfähig machte.

Fr 16.11.2018
Sons Of KemetUK
DJ Die Lücke
mit Gambrinus Jazz Plus
Jazz-Revoluzzer

Wie das treibt, wie das wirbelt, wie das aufwühlend und hypnotisch rockt! Die Londoner Jazz-Revoluzzer Sons Of Kemet des unbändigen karibisch-britischen Saxofonisten und Politaktivisten Shabaka Hutchings mischen mit ihrem Debüt «Your Queen Is A Reptile» und ihren energetischen Live-Auftritten die Szene auf. Mit zwei Drums und zwei Hörnern (Tuba, Saxofon) und Sprechgesangfetzen verbinden sie Afro-Beat, Jazz-Punk und Techno-Funk zu einem derart explosiven Groove, dass man sich im Sturm auf die Bastille oder aufs englische Königshaus wähnt. «Your Queen is not our Queen. She does not see us as human.» Der weissen Reptilienkönigin setzen die Sons of Kemet schwarze Queens entgegen Frauen sind, die den Lauf der Geschichte verändert haben – darunter Angela Davis, linke Bürgerrechtsaktivistin von 1968 bis heute, und Harriet Tubman, die im Sezessionskrieg entlaufenen Sklavinnen half, in den Norden der USA zu fliehen. Eins der aufregendsten, weil Jazz transzendierenden Alben dieser Tage, schreibt Klaus Walter in der WOZ, und mit seinem Überbau ein beglückendes Kunstwerk im Geiste Hanns Eislers: Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts. Shabaka Hutchings ist eine Schlüsselfigur der neuen Londoner Jazzszene, die man besser «Bewegung» nennen sollte: «Weil sie so frei ist von allem, was ranzig schmeckt am Jazz: Reinheitsgebote, hoher Ton, ausgestelltes Virtuosentum. Stattdessen weht hier der Wind von Post Punk, No Wave, Fake Jazz, es öffnen sich Fenster in die Zeit zwischen 1978 und 1984, in jene hoch produktive Phase mit vergessenen Bands wie Pigbag, Rip Rig + Panic oder Defunkt.» Dabei schöpft Hutchings (geb. 1984) aus verschiedenen Traditionen: «Bei mir als diasporische Person ist die Kultur aus Afrika in die Karibik gewandert und von dort nach Britannien, also muss ich bei meiner Musik bedenken, was es heisst, nicht von einem einzigen Ort herzukommen.» Die Sons Of Kemet stehen damit im Zeitfluss der Bass Culture schwarzer Britinnen mit ihren Tanzmusiken wie Dancehall Reggae, Jungle, Drum ’n’ Bass, Dubstep oder Grime, folgert Klaus Walter: «Wir haben es mit Hybriden aus einem postkolonialen Kontinuum zu tun. Dagegen sieht der weisse Dadrock der Herren Gallagher, Weller & Co. so alt aus wie die Reptilienkönigin Elisabeth gegen die Queens der Sons of Kemet.»

Sa 17.11.2018
IDLESUK
JohnUK
DJ Boiled Stanley
UNITY!

Das hat es lange nicht gegeben: Dass sich Anhänger_innen unterschiedlicher Musikbewegungen auf eine Band einigen können, dass Fans von sagen wir Fugazi, Fucked Up, Grinderman, Sleaford Mods und Pogues gleichermassen komplett aus dem Häuschen sind ob dieser einen neuen Band. Idles aus Bristol haben sie mit den Alben «Brutalism» und «Joy As An Act Of Resistance» alle im Sack, ob jugendliche Raufbolde, mittelalte Rockerinnen oder gestandene Musikjournalisten rufen alle im Chor: packendste und wichtigste englische Band der Stunde! Wer sonst greift momentan Themen wie Brexit, Einwanderung, Armut und Männeraggression auf, , mit einem Zorn, der der Punk-Attitüde gerecht wird und elektrisierenden Melodien? Ok, Melodien ist jetzt etwas übertrieben, aber diese mächtig grollenden, beängstigenden, niederschmetternden Songs - wie «Danny Nedelko» oder «I’m scum» - gehen einem nicht mehr aus dem Kopf. Gitarren wie Sirenen, Glassplitter oder Steinlawinen, bedrohlich hämmernde Bässe und gebrüllte Slogan-Texte jenseits aller Erlösung. Eine «Parade aus Glitter und Gewalt» hat es Sänger Joe Talbot genannt, aber sein Quintett hat weit mehr zu bieten als hohle Provokation. Sondern eine erfreulich strassennahe, aufrüttelnde Antwort auf unerträgliche Zustände, brutale Denkanstösse in fremdenfeindlich verschärften Zeiten, letztlich wilde Freudentänze als Ausdruck des Widerstands. Und das alles nicht für ein paar Insider, sondern mit Breitenwirkung bis in die Charts. Oh yeah, das wird ein kolossales Hardcore-Fest, wir schnapsen und üben schon mal das Mitgrölen mit Talbot: He’s made of you, he’s made of me, Unity! Great!

Di 20.11.2018
Erfreuliche Universität
Grenzen. Räumliche und soziale Trennlinien im Zeitenlauf
Lesung von Andrea Komlosy
Grenzen II

Im Lauf der Geschichte hat sich der Gebrauch und die Vorstellung von Grenzen immer wieder gewandelt. Sie war immer Wunsch- und Feindbild, Schutz- und Herrschaftsinstrument zugleich. Was verbirgt sich also hinter dem Ruf nach neuen Grenzzäunen? Den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen hat das Jüdische Museum Hohenems ihre aktuelle Ausstellung «Sag Schibbolet!» gewidmet. Anlass genug, dass sich auch die Erfreuliche Uni dem Thema annimmt.

In ihrem jüngst erschienenen Buch argumentiert die Wiener Historikerin Andrea Komlosy gegen die Stilisierung der Grenze zum Wunschbild oder zum Feindbild an. Sie zeigt die Entwicklung von Grenzen und deren wechselhaften Gebrauch im Laufe der Geschichte auf und lotet damit sowohl das Herrschafts- als auch das Schutz- und Befreiungspotenzial von Grenzen aus. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.

Do 22.11.2018
Chuchchepati Orchestra
mit Saadet Türkoz, Benjamin Pogonatos, Julian Sartorius & Patrick Kessler
Lautsprecher

In neuer Besetzung wird das Lautsprecherorchester, geleitet von Klangforscher und Orchesterwart Patrick Kessler, die scheinbar unkontrollierbaren Fragmente und Skizzen aus der fiktiven Stadt Old Nusum in ihrer ganzen Dimension in den Raum schicken. Bereits zum dritten Mal werden acht grosse Lautsprecher, die Teil des Orchesters sind, ein spür- und hörbares Surround-Erlebnis ermöglichen, das die archaische Musik aus Old Nusum im Kreis trägt. Das Palace wird zum kollektiven Labor, in dem Wechselwirkungen zwischen Orchester, Lautsprechern und dem Publikum geprobt werden.

Chuchchepati Orchestra feat. Saadet Türkoz, Stimme / Benjamin Pogonatos, live Elektronik / Julian Sartorius, Schlagzeug / Patrick Kessler, Kontrabass & Orchesterwart

Fr 23.11.2018
Cüneyt SepetçiTUR
DJ Wempetci
Klarinettentanz

Töne werden geschrien, gebogen, gesungen, mit Ornamenten verziert und bauchgetanzt. Das ist laut, das ist schnell, das ist hoch und tief, was Cüneyt Sepetçi alles seiner Klarinette entlockt! Cüneyt zählt zu den besten und umtriebigsten Musikern in Dolapdere, einem mit Ablaufdatum versehenen Stadtteil nahe des Taksim-Platzes in Istanbul. Ein Quartier, in dem sehr viele Romas leben, wie der Klarinettist mit dem eindrücklichen Schnauzbart im schicken Anzug auch einer ist. Sie alle sprechen dieselbe musikalische Sprache. Keine festen Formationen, die Mitmusiker_innen wechseln fortlaufend, egal ob Cousin oder Nachbarin, alle können mit allen spielen. Dass diese Lieder sehr alt sind, wird man während diesem Konzert aber kaum merken: Begleitet wird Cüneyt von Resül Koçan am Keyboard, der neben einer breiten und farbigen Palette an elektronischen Sounds auch gleich das ganze traditionelle Orchester übernimmt: Kanun (orientalische Zither), Tombak und Tapan (kleine und grosse Trommel). Mit laserscharfen Synthesizer-Tönen und Klangimitationen begleitet er den virtuosen Klarinettentanz mit Vierteltönen und vielleicht sogar mal einem Hip-Hop-Beat im Sieben- und Neun-Achtel-Takt. Ob mit oder ohne Bauchtanz: Das wird ein Fest!

 

Sa 24.11.2018
Soul Gallen
Funky Fever DJs Murphy, Dan, Wab & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Der November gilt weitläufig als tristester Monat des Jahres. Deshalb ist es besonders wichtig, zu euphorischer Musik zu tanzen. Funky Fever ist ein Plattenliebhaber_innenkollektiv, das nachhaltig und präventiv vor schlechten Vibes schützt. An diesem Abend werden die DJs Murphy, Dan & Wab als Vertreter der Zentralschweizer Black Music-Weltläufigkeit anwesend sein und ihren Qualitätsbeat und das Stimmungsdoping in Schallwellen über den Dancefloor giessen.

Di 27.11.2018
Erfreuliche Universität
Hamburger Gitter: Grenzen in der Stadt
Filmvorführung
Grenzen III

Man könnte meinen, der G20-Gipfel in Hamburg laufe noch immer. Das mediale und politische Abarbeiten am Gipfel und den Protesten dagegen, aber auch das juristische Nachspiel dauern an. Bis zu 170 Ermittler_innen arbeiten aktuell an Strafverfahren gegen Demonstrant_innen. Der Film «Hamburger Gitter» betrachtet den Gipfel und die Proteste unter dem Blickwinkel moderner Polizeiarbeit. Er zeigt, wie die Polizei massiv gegen Aktivist_innen vorging und rund um das Gipfeltreffen der 20 mächtigsten Regierungschefs Grundrechte ausser Kraft setzte. Im Anschluss an den Film diskutieren Emily Laquer von der Interventionistischen Linken und SP-Nationalrat Fabian Molina. Im Gespräch geht es nicht nur um die Erfahrungen vor und während den Protesten, sondern auch um die Frage, welche Bedeutung die Ereignisse für die Linke und für die europäischen Demokratien hat. In Zusammenarbeit mit der Politgruppe Grabenhalle.

WEGEN KRANKHEIT FÄLLT DAS GESPRÄCH MIT EMILY LAQUER UND FABIAN MOLINA AUS. DER FILM LÄUFT WIE GEPLANT.

Fr 30.11.2018
Lord Kesseli and The DrumsCH
Bit-TunerDJ-Set
Lady Angel y Las CuerdasCH
Albumtaufe

Eine Höhle, sakral-futuristische Kerzenständer, blauer, roter und schwarzer Wachs, der zu allen Variationen von Violett zusammenläuft, Weihrauch, fette Teppiche, schwerer Rotwein und Strobo aus kristallbesetzten Kronleuchtern. Eine Hütte in einem endlosen Winter, flirrend leichte Schwerkraft und schwermütige grosse Tiere, die langsam einschlafen. Heilende Fieberträume in kratzigen Wolldecken und edelster Seide, Archaik und Synthetik, die in kompletter Symbiose verschmelzen und alles mit sich ziehen. Zu diesem Ort, der irgendwo zwischen einem Ostschweizer Bergwald und Outerspace-Utopia liegt, machen Lord Kesseli and The Drums mit verzerrten Gitarren, bombastischem Schlagzeug und analogen Synthesizern den Soundtrack. «Melodies of Immortality» ist nach dem selbstbenannten Debüt von 2016 das zweite Album der beiden St.Galler Dominik Kesseli und Michael Gallusser. Für die Albumtaufe gibt es kein geeigneteres Raum- und Zeit-Kontinuum als dunkelroter Plüsch und Ende November: Auf eine lichtdurchflutete Wiedergeburt in der Unsterblichkeit.

Sa 1.12.2018
Is It Disco? vs. Nordisco
DJs Raphaël Delan, Novacrash & Badrockar
DiscoDiscoDisco

Die DJs Raphaël Delan, Novacrash und Badrockar suchen in unterschiedlichsten Genres nach der Ingredienz namens Disco und finden abseits des Mainstreampfades und im unterkühlten Norden funkelnde Perlen. Diese musikalische Reise hält sich nicht an Klischees und die drei DJs stossen im rauen Klima auf verspielte und schräge Klänge. Eine Nacht mit Drehungen und Wendungen, zur Klärung der Frage «Is it Disco?».

So 2.12.2018
Erfreuliche Universität
Matinée zur Situation der Kurd_innen, Regimekritiker_innen und Flüchtlingen in der Türkei
Situationsbericht

Die Türkei ist wirtschaftlich ambitioniert und eng mit der Europäischen Union liiert. Seit Anfang 2016 lässt die Regierung keine Flüchtlinge mehr nach Europa ausreisen. Die EU bezahlt dafür ein hohes Entgelt und kümmert sich zu wenig um die Situation der Flüchtlingen und wie das Regime mit Minderheiten und Kritiker_innen umgeht. Zum wiederholten Mal reiste eine Delegation aus der Schweiz vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen und die demokratischen Kräfte in der Türkei zu unterstützen. Mit dabei war auch der emeritierte Basler Soziologie Professor Ueli Mäder. Zusammen mit anderen Delegationsmitgliedern berichtet er von seinen Begegnungen und Eindrücken.

So 2.12.2018
8. Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb
Grosses Finale!

Bereits zum achten Mal findet das Finale des Ostschweizer Kurzfilmwettbewerbs statt und Eingaben in den Kategorien «U20», «Ü20» und «Musikclip» werden gezeigt und anschliessend prämiert. Auch dieses Jahr wird es eine unvorhersehbare Bandbreite an Formen und Inhalten geben, denn es ist alles erlaubt: Animations-, Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilm. Nur länger als fünf Minuten dürfen sie nicht sein, nicht allzu alt und einen Bezug zur Ostschweiz der Macher_innen muss vorhanden sein. Abgesehen von den Filmen selbst, ist es auch immer spannend zu sehen, wer mit wem verknüpft ist, welche Bands sich welche Bilder wünschen und wie es so allgemein um die kreative Zukunft der Ostschweiz steht.

Do 6.12.2018
Kulturkosmonauten
Präsentation der Crew des Integrationskurses der GBS
Neuer Planet

In einem zehntägigen künstlerischen Workshop setzen sich die Jugendlichen des Integrationsförderkurses der GBS, begleitet vom Künstlertandem Anna von Schrottenberg und Silvan Stephan der Kulturkosmonauten, mit einem Thema, Text oder Theaterstück auseinander. Sie arbeiten acht Tage im Palace, bevor sie an diesem Abend ihre Entdeckungen unerschrocken und mutig vor Publikum präsentieren. Im Zentrum dieses mobilen Workshops steht der gemeinsame Prozess und das partizipative künstlerische Arbeiten.

Do 6.12.2018
Discounterbar
DJ Chantal & Rakete
Gut & günstig

Schon wieder der erste Donnerstag im Monat und die Discounterbar geht in die nächste Runde: Rakete und DJ Chantal laden zum Verweilen und zum Tanzen zu ihrer Musiksammlung ein. Der Eintritt ist geschenkt und es gibt günstige Getränke. Passend zum vorweihnachtlichen Getümmel findet im Schaukasten die Vernissage von Felix Stöckles «©hristmas ©onsume» statt.

Fr 7.12.2018
Mavi PhoenixAT
ZolaCH
DJ Burrburrito
Lo-Fi-Neo-R'n'B

«Mavi, Mavi, Mavi Phoenix / Phoenix / is there someone that you love like me bitch.» Noch selten hat sich österreichischer, vermutlich gar europäischer Pop so billboardig aus den Boxen gedrängt: auf den Punkt in Eigenregie und autonom von irgendeiner Szene produzierter Lo-Fi-Neo-R’n’B mit Autotune im Gross- und Dauereinsatz. Die 23-jährige Marlene Nader platzierte den Anspruch auf die grosse Bühne, sowieso mal ein Star zu werden, bereits als Gymnasiastin – einige Teenienasen werden sich ganz doll gerümpft haben. Eine musikalische Ikone zu werden, wäre das Grösste für sie, sagt sie heute. Und Wurst, wenn man über diese vermeintlich grosse Röhre lächelt, denn es ist ein mittlerweile zwölf Jahre alter Traum, der mit Arbeits- wut und gleichzeitig erstaunlicher Lockerheit gelebt wird: Snoop Dogg frisst Elon Musk und M.I.A. schreibt derweil mit geklauten Gucci-Sonnenbrillen «Realness» in den Strand von Ibiza. Und ob Mavi Phoenix in der Zukunft mal mit Rihanna beim Nachmittagstee den richtigen Feminismus verhandelt, ist komplett egal, denn es ist Pop, wenn es verfüg-, aber eben auch nicht ganz fassbar ist. Kommen! 

Sa 8.12.2018
Puts MarieCH
The Repeoples PublicCH
The Bieler are back

Auch nach mehr als 15 Jahren Bandbestehen gelingt es den Bielern Puts Marie, sich nicht zu reproduzieren, in neue Gefilde aufzubrechen und sich dabei trotzdem treu zu bleiben: Flirrende Gitarren, rohe Klangsprache und Einflüsse von Rap bleiben bestehen. Auf das grossartige Album «Masoch I-II» von 2015 liefern Max Usata, Igor Stepniewski, Nick Porsche, Sirup Gagavil und beni06 mit ihrem neuen Album «Catching Bad Temper» den Soundtrack für fiebrige Zeiten. «Catalan Heat», der erste der sieben kraftvollen Songs, treibt Sänger Usata stetig voran, die Gitarre dröhnt bedrohlich und der Bass beschwört ein beklemmendes Gefühl. Auch «C’Mon» bringt keine Erlösung, Mauern werden höher gebaut und Leichtigkeit dringt nicht durch. Live reissen Puts Marie alles nieder und versprechen ein mitreissendes und schweisstreibendes Konzert. Ein ebenfalls langjähriges Projekt ist The Peoples Republic, die an diesem Abend in leicht veränderter Besetzung als The Repeoples Public auftreten werden. Die St.Galler beschreiben ihre Musik als «Dauerherbst im Kopf» und «Du hast noch immer nicht gelernt, wie man tanzt». 

So 9.12.2018
Charlie Chaplin «A Dog's Life»
Kammerorchester St.Gallen
Filmnachmittag

Das Palace wird wieder einmal zum Musik-Kino, fast wie damals bei der Eröffnung 1924: Sechs Jahre vorher, 1918, entstand Charlie Chaplins gut halbstündiges Früh-Meisterwerk «A Dog’s Life», das vom erbitterten Überlebenskampf Charlies und seines Hundes Scraps erzählt. Auf dem Arbeitsamt wie auf der Strasse wird um jeden Knochen gestritten: In herzzerreissend komischen Szenen beleuchtet Chaplin unmissverständlich die sozialen Missstände. Das junge Kammerorchester St.Gallen, spezialisiert auf historische Trouvaillen und ungewöhnliche Kombinationen, spielt die neu komponierte Live-Musik zum Stummfilm, begleitet vom Pianisten Wieslaw Pipczynski. Zusätzlich werden eine Theremin-Suite und eine eigene Chaplin-Ouvertüre als Hommage an dieses Genie erklingen. Allein das freihändig gespielte elektronische Pionierinstrument Theremin, dass im Palace schon mehrfach zu hören war (zum Beispiel von Dorit Chrysler!), ist ein deutlicher Hinweis, dass es beim Rückgriff auf das hundertjährige Werk sehr wohl auch um das Hundeleben unserer Gegenwart geht. Man darf im Musik-Kinosessel also träumen, aber dabei durchaus über die Forderungen des Schweizer Landesstreiks sinnieren, 2018 hat mit 1918 (leider) einiges zu tun, Happy-End nicht ausgeschlossen.

Kammerorchester St. Gallen // Wieslaw Pipczynsky, Klavier // Mathias Kleiböhmer, Dirigent

So 9.12.2018
Charlie Chaplin «A Dog's Life»
Kammerorchester St.Gallen
Filmabend

Das Palace wird wieder einmal zum Musik-Kino, fast wie damals bei der Eröffnung 1924: Sechs Jahre vorher, 1918, entstand Charlie Chaplins gut halbstündiges Früh-Meisterwerk «A Dog’s Life», das vom erbitterten Überlebenskampf Charlies und seines Hundes Scraps erzählt. Auf dem Arbeitsamt wie auf der Strasse wird um jeden Knochen gestritten: In herzzerreissend komischen Szenen beleuchtet Chaplin unmissverständlich die sozialen Missstände. Das junge Kammerorchester St.Gallen, spezialisiert auf historische Trouvaillen und ungewöhnliche Kombinationen, spielt die neu komponierte Live-Musik zum Stummfilm, begleitet vom Pianisten Wieslaw Pipczynski. Zusätzlich werden eine Theremin-Suite und eine eigene Chaplin-Ouvertüre als Hommage an dieses Genie erklingen. Allein das freihändig gespielte elektronische Pionierinstrument Theremin, dass im Palace schon mehrfach zu hören war (zum Beispiel von Dorit Chrysler!), ist ein deutlicher Hinweis, dass es beim Rückgriff auf das hundertjährige Werk sehr wohl auch um das Hundeleben unserer Gegenwart geht. Man darf im Musik-Kinosessel also träumen, aber dabei durchaus über die Forderungen des Schweizer Landesstreiks sinnieren, 2018 hat mit 1918 (leider) einiges zu tun, Happy-End nicht ausgeschlossen.

Kammerorchester St. Gallen // Wieslaw Pipczynsky, Klavier // Mathias Kleiböhmer, Dirigent

Di 11.12.2018
Erfreuliche Universität
Verschwörung und Wahrheit
Nichts so wie es scheint

«Nichts ist, wie es scheint» so lautet der Titel eines der vielen aktuellen Bücher, die sich kritisch mit dem gegenwärtigen Boom der Verschwörungstheorien auseinandersetzen. Der Religionswissenschaftler Rolf Bossart spricht über Gefahren und Faszinationskraft, die von ihnen ausgehen, sowie über die Schwierigkeit, heute nicht an Verschwörungstheorien zu glauben. Der Künstler Thomas Stüssi begleitet und unterbricht seinen Vortrag mit Versuchen über das Geheimnis des Perpetuum Mobile.

Mi 12.12.2018
Worst Case Szenarios
Schlechte Kinderbücher
Schlecht erzogen

In ihrer neuen Folge beschäftigen sich Storm und Störmer mit schlechten Kinderbüchern, Erziehungsratgebern und anderen schrecklichen Produkten rund um den gesegneten Nachwuchs. Ein Abend über Tigermamas, Sektenpapas und andere Unerfreulichkeiten, zum Lachen und zum Weinen.

Fr 14.12.2018
Odd BeholderCH
Skiba ShapiroCH
Digital neutral

Nach zwei erfolgreichen EPs ist nun das lang erwartete Debütalbum «All Reality Is Virtual» der Zürcher Songwriterin Daniela Weinmann alias Odd Beholder erschienen. Und wie der Albumtitel erraten lässt, drehen sich die zehn Songs um die Weitläufigkeiten und Versuchungen des Worldwidewebs, um Tinder, Instagram, Snapchat, künstliche Intelligenz und Facebook. Weinmann schreibt dazu: «It’s also about the quest for reality, about the utopia of a shared reality.» Eine Doppelbödigkeit zwischen Einsen und Nullen im binären Code der sinnentleerten Suchanfrage? Die übertragene Ebene zeigt sich auch im Song «Likes of You», der die Realität gegen Social Media aufspielt: Wie sehr sind wir auf der Suche nach virtueller Bestätigung – «Likes», «Views» und «Hearts» – und definieren uns über sie? «Loneliness you're the friend / that I hate the most.» Verlassen wir die virtuelle Einsamkeit für diesen Abend, schalten unsere Smartphones auf Flugmodus und lassen uns von weichem Philo- und Dreampop umhüllen. Die umtriebige St.Galler Multiinstrumentalistin Skiba Shapiro wird den Abend mit dunklen Sphären eröffnen. Neben flächigen und verspielten elektronischen Sounds nimmt Shapiro Anleihen aus dem Trip-Hop in ihrer ersten Single «Melody from a Dream» auf, dem Vorboten ihres Debüt-Soloalbums, das im Frühjahr 2019 erscheinen wird. Live werden zwei Tänzerinnen die Sogkraft dieser düsteren Legierung verstärken.

Sa 15.12.2018
Hey Hey Bar
Ayo Wa (Neuchâtel) & Wayne Champagne
Nachttanzbar

Die DJane Ayo Wa aus Neuchâtel hat sich dem 100-prozentigen Uplifting- und Uptempo-Beat verschrieben und jongliert gekonnt und mit viel Liebe durch sämtliche Stile der afrikanischen Rhythmusgeschichte: Kongo Rumba, Soukous, Lékiné, Afrobeats, Groove, Disco Boogie, Soul, Modern Highlife, Afrofunk, Calypso, Samba, House, Nu-Soul, Brokenbeat, Hip-Hop und alles andere, was die Lüftung und den Blutkreislauf zur Überproduktion treibt.

Mi 19.12.2018
Chuchchepati Orchestra
T-Dur, Komposition für Samowar, Publikum und Orchester
Lautsprecher

Patrick Kessler lädt zur öffentlichen Probe seiner T-Dur Komposition für Samowar, Publikum und Orchester. Das Publikum wird erstmals am Samowar, einem sibirischen Teekocher, musikalisch ins Geschehen eingreifen und an der Klangkomposition und deren Entstehung aktiv mitwirken. Es spielen Benjamin Pogonatos an der Elektronik, Patrick Kessler am Kontrabass, Anouck Genthon an der Violine und die Besucher_innen am Teekessel. 

Do 20.12.2018
Chuchchepati Orchestra
T-Dur, Komposition für Samowar, Publikum und Orchester
Lautsprecher

Patrick Kessler lädt zur öffentlichen Probe seiner T-Dur Komposition für Samowar, Publikum und Orchester. Das Publikum wird erstmals am Samowar, einem sibirischen Teekocher, musikalisch ins Geschehen eingreifen und an der Klangkomposition und deren Entstehung aktiv mitwirken. Es spielen Benjamin Pogonatos an der Elektronik, Patrick Kessler am Kontrabass, Anouck Genthon an der Violine und die Besucher_innen am Teekessel. 

Do 20.12.2018
Chuchchepati Orchestra
T-Dur, Komposition für Samowar, Publikum und Orchester
Lautsprecher

Patrick Kessler lädt zur öffentlichen Probe seiner T-Dur Komposition für Samowar, Publikum und Orchester. Das Publikum wird erstmals am Samowar, einem sibirischen Teekocher, musikalisch ins Geschehen eingreifen und an der Klangkomposition und deren Entstehung aktiv mitwirken. Es spielen Benjamin Pogonatos an der Elektronik, Patrick Kessler am Kontrabass, Anouck Genthon an der Violine und die Besucher_innen am Teekessel. 

Fr 21.12.2018
Soul Gallen
Soul Rabbi & Herr Wempe
Soul, Funk & R'n'B

Erwachsene reden oft davon, wie sich Weihnachten für sie entzaubert und wie die Erwartungshaltungen und realen Verpflichtungen dafür zunehmen. Und dann stehen sie zwei Tage vor dem Fest mitten im Glühweinsmog auf einem überfüllten Markt und werden doch noch von einem Assistenten der Magie erwischt: der Nostalgie, der Harmonie oder der Narkolepsie durch warmen Alkohol. Und am nächsten Tag wird ihnen dann wieder klar, dass das doch alles schön sein kann, wenn es nicht schön sein muss und sie suchen sich etwas Elegantes oder Komisches zum Anziehen und strömen zahlreich in das grosse Zelt der Vorfestmagie zu den DJs Soul Rabbi und Herr Wempe, die schon längst verstanden haben, dass zeitlose Platten und die fortwährende Lust zu tanzen besser als traditionelle Zwänge sind.

Sa 22.12.2018
Clara LuziaAT
Phil Hayes & The TreesCH
DJ Positive
Händchenhalten

Die St.Galler Palasthütte ist mit Wien und überhaupt Österreich von Anfang an immer gut gefahren. Weiter und weit über Wien hinaus geht es mit der Singer- Songwriterin Clara Luzia, die mit ihrem ehrlich-erdigen, melancholisch treibenden Indie-Pop längst international Furore macht. Auf ihrem aktuellen, bereits siebten Album «When I Take Your Hand» nimmt sie ihr Publikum an der Hand, ohne es in eine Wohlfühlwolke zu entführen, sondern bewusst für den Alltag, in unsicheren, rechtspopulistisch aufgeheizten Zeiten, zu stärken. In Clara Luzia stecken nicht umsonst die Wörter «klar» und «luzid»; ihr Pop mit englischen Texten hat, ähnlich wie bei Courtney Barnett, doppelte Böden und wütende Kanten. Zu den Fürsprechern gehört sogar «BBC6»-Moderator Marc Riley, der sie 2013 zu einer Live-Session einlud. Der passende Support ist der England-Schweizer Schauspieler und Musiker Phil Hayes, der mit The Trees (Sarah Palin, Martin Prader) einen grossartig verdichteten Punk-Pop macht, schön und rau, irreführend einfach, erfrischend anders, live intensiv und jederzeit glaubwürdig. «Die Gefühle brodeln unter der Haut, die Songs kratzen an der Oberfläche», schreibt «Irascible» für Hayes und es gilt genauso für beide Bands dieses Vorweihnachtsabends wie das, was «Der Standard» über Luzia schreibt: «Auch wenn im Pop schon alles gesagt worden ist, so gut hat es selten geklungen.» 

Mi 26.12.2018
DJ FettDE
Tanzwütig

Niemand fächert so schön durch die Weltmusik wie der musikalische Nomade DJ Fett: 80er-Disco, Desertblues, afrikanische Polyrhythmik und herzerwärmende Popmusik. Bei seinem letzten Besuch brachte der Freund des Hauses grossartige Bands seiner Bookingbude «Planet Rock» und sich selbst für das erste Jubiläumsgastrecht mit – nun endlich kehrt er für eines seiner sagenumwobenen Tanzfeste nach St.Gallen zurück. Grund genug einen neuen Feiertag auszurufen: Fettes Weihnachten! 

Fr 28.12.2018
Rap History: TR-808
DJ Neumann & Reezm
Booooom!

Die TR-808 von der Firma Roland kam 1981 auf den Markt. Dieser analoge Drumcomputer hat die Entwicklung von Hip-Hop massgeblich beeinflusst. Von frühen Electro Hip-Hop/Funk Tracks wie «Planet Rock», dem gesamten Miami Bass Genre, Southern Rap bis zum aktuellen Trap – die charakteristischsten Drums der 808 sind aus jeglichen Hip-Hop Subgenres kaum mehr wegzudenken. Das Rap History DJ-Team Neumann und Reezm zollen der 808 eine Nacht lang Tribut. Es gibt viel Miami Bass, Electro Funk, Old School Hip-Hop, Trap und Southern Rap um die Ohren und in die Beine. Oder in der Sprache der 808: Boooooom!

Mo 31.12.2018
Silvester mit Pamplona Grup
& Die Lahmen PosaunenKreis 7 / Wittenbach
Chin-Chin

Hysterisches rückwärts zählen, versäuselte Liebesschwüre und Lügen über alte und neue Jahre? Kann es geben, aber darauf ist dieses Abschiedsfest von der nicht immer stubenreinen 18 nicht angelegt. Wir legen den Übertritt in die Hände der besten und (zumindest gegen aussen) wohl stoischsten Partykapelle (innerlich tanzen sie vermutlich wie blöd): Die Badener Pamplona Grup zupft mit aus dem Osten angewindeten Klängen zärtlich-beharrlich an den Tanz- und Grinsmuskeln. Die Klezmer-, Gypsy- und Folkanleihen werden von den acht immer wieder leicht gebrochen und – zugegeben leicht bockig – vor dem kompletten Austicken in eine andere Richtung gelenkt. Niemand kreischt hier einen billigen Tanzbefehl. Hoi Liebe.